In diesem Jahr hatte ich angefangen, mir Startup-Angebote über Seedmatch* etwas genauer anzusehen und in die Projekte, die mir gefallen und von denen ich denke, dass sie Aussicht auf Erfolg haben, jeweils den Mindestbetrag zu investieren.
Ich habe mir dazu eine für mich passende Auswahlmethode überlegt, die ich seitdem konsequent anwende. Die meisten Investmentangebote fallen dabei durch. Ob ich mit den verbleibenden den richtigen Riecher habe, weiß ich noch nicht.
Seedmatch und Econeers
Neben der Investmentplattform Seedmatch* gibt es noch Econeers*. Die wird von der gleichen Firma betrieben und legt den Fokus auf nachhaltige Projekte.
Wenn man auf einer der beiden Plattformen registriert ist, kann man auf beiden investieren. Ich habe nun, wie die Überschrift verrät, in mein erstes Econeers-Projekt investiert, und zwar in Bone Brox.
Meine Überlegungen zu Bone Brox
Ich betrachte die Angebote immer in drei Schritten.
- Schritt 1: Die Idee
- Schritt 2: Produkttest, wenn möglich
- Schritt 3: Die Zahlen
Schritt 1: Die Idee
Die Idee, ganz natürliche, sehr gesunde Produkte wie kräftige Brühen und einen Haufen Drumherum bezüglich Darmgesundheit zu verkaufen, gefiel mir gleich ziemlich gut. Ich glaube auch daran, dass die Zielgruppe groß genug ist.
Meine Fragen: Kann ich mit der Idee etwas anfangen? Ist die Zielgruppe groß genug? Traue ich den Personen die Sache zu?
Alle drei beantworte ich mit Ja und so war Schritt 1 schnell erledigt.
Ich geb’s zu: Bei der Frage, ob ich den Personen die Sache zutraue, spielt meine Sympathie auch eine Rolle.
Schritt 2: Der Produkttest
Das ist etwas, worauf ich mich besonders gefreut hatte. Bei diesem kalten und nassen Wetter so eine richtig kräftige Rinderbrühe – wie ich sie selbst bestimmt nicht hinbekommen würde – würde meinen Gaumen und mein Immunsystem erfreuen.
Also marschierte ich los zum Biomarkt und was soll ich sagen: Ich musste nicht lange suchen. Sehr gut präsentiert fand ich eine ganze Reihe Brox Suppen in vier verschiedenen Sorten. Meine gewünschte Rinderbrühe war auch dabei. Der Preis von 5,99 € für 370 ml war schon stolz, aber ein Urteil wollte ich mir erst nach der Geschmacksprobe bilden.
Zwei Abende genoss ich also jeweils meine Tasse dieser kräftigen, lange gekochten Rinderknochenbrühe und fand das sehr lecker. Bestimmt ist das gut für meine Gesundheit.
Hier ein Eindruck (eigene Fotos):
Die Fragen, die ich mir in diesem Schritt beantwortet habe, sind:
Ist das wirklich so gut? Wird es bereits jetzt gut vermarktet?
Ich finde es sehr gut und da ich es schnell gefunden habe, gehe ich davon aus, dass sie es auch in anderen Läden gut platziert haben. Vermarktung hat bei mir funktioniert. Wird bei anderen also auch klappen.
Ein weiteres Indiz ist:
Die Firma gibt es schon länger. 2017 waren sie damit in der „Höhle der Löwen“ und hatten ein Investmentangebot. Allerdings hatten sie es abgelehnt, weil sie zu viel Prozente abgeben sollten. Sie bestehen heute noch und haben ihren Umsatz schön gesteigert. Also kann das mit der Vermarktung nicht total schief gelaufen sein.
Schritt 3: Die Zahlen
Das ist immer etwas schwierig. Einerseits gibt es für jeden zugänglich einen Rendite-Rechner. Der berechnet (schätzt) jedoch nur, welchen Betrag man bei Kündigung oder im Exit-Fall zurückbekäme und welcher Rendite (insgesamt) das entspräche. Die vorbelegten Zahlen für Umsatz und EBIT bzw. Unternehmenswert im Jahr der Kündigung/des Exits entsprechen in etwa den Zahlen, die als Ergebnis nach fünf Jahren angegeben sind.
Ich finde jedoch die gewinnabhängigen Bonuszinsen interessanter, die es während der Laufzeit geben könnte. Ich drücke mich so vorsichtig aus, weil die angegebenen Zahlen nur Prognosen sind und deshalb die Berechnungen, die ich auf deren Grundlage anstelle, auch nur Schätzungen – oder vielleicht Wunschträume? – sind.
Wie hoch dieser Bonus jeweils ausfallen würde, lässt sich berechnen, indem ich den Jahresgewinn mit meiner persönlichen Investmentquote multipliziere. In einen meiner vorigen Artikel hatte ich erklärt, wie sich die Investmentquote berechnet. Der einfachere Weg ist jedoch, sie einfach im VIB (Vermögensanlagen-Informationsblatt) nachzuschlagen. Dort steht klipp und klar, wie viel Prozent man für jeweils 250 € bekommt.
Da ich mich auch dieses Mal wieder schnell entschieden habe, komme ich auch hier in den Genuss des „Early Bird Bonus“. Das bedeutet, ich bekomme eine um 10% höhere Investmentquote als rein rechnerisch.
Im Fall von Bone Brox sind das für 250 € mit Early Bird Bonus – der gilt noch bis einschließlich morgen, dem 7.12.2021 – „satte“ 0,00272953%. Ohne Early Bird Bonus sind es danach nur 0,00248139%.
Ich multipliziere meine Investmentquote jeweils mit dem prognostizierten Gewinn für die folgenden Jahre und bekomme so einen Eindruck, welche Gewinnbeteiligungen entstehen könnten.
Pi-mal-Daumen und natürlich abhängig von der Branche wünsche ich mir hier spätestens ab dem dritten Jahr eine zweistellige Rendite auf mein Investment, also mindestens 10% bzw. 25 €. Je riskanter die Sache ist, desto höher sollte diese Zahl sein.
Die Zahlen für Bone Brox sind für mich in Ordnung. Ich darf hier keine Prognosezahlen öffentlich machen. Aber jeder kann sie nach Registrierung auf der Webseite sehen. Nur so viel: Sie fallen sogar etwas besser aus als bei meinem ersten Investment in KERNenergie Store. Aber zugegeben ist das wieder mal ein Äpfel-mit-Birnen-Vergleich.
Wie weiter?
Die aktuellen Investmentangebote bei Seedmatch* (Steiger Spirits, Meisterklasse und Faaren) ziehe ich für mich nicht in Betracht. Sie haben mich in Schritt 1 nicht begeistern können.
Ich bin schon gespannt auf die ersten Jahresabschlüsse für meine Investments, die ich dann den Prognosezahlen gegenüberstellen kann.
Bisher bin ich mit jeweils 250 € investiert in:
- KERNenergie Store
- Heise Haus
- Bone Brox
Mehr Infos
Und hier kannst du dir selbst ein Bild der beiden erwähnten Investmentplattformen machen:
Warnung
Diese Art der Geldanlage ist riskant und kann zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen. Das hier ist wie immer keine Anlageberatung.
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