In diesem Duell befinden sich die beiden Kontrahenten nicht auf Augenhöhe, weshalb es problematisch ist, sie zu vergleichen.
Das ist sinngemäß ein Einwand, den mir ein Leser geschrieben hat.
Wozu? Zu meinem Experiment Immobilien-Crowdinvesting gegen ETF-Sparplan.
Es stimmt, aber gerade so etwas kann interessant sein.
Schon im alten Rom waren diejenigen Gladiatorenkämpfe besonders beliebt, in denen ein Typ mit Schild und Schwert gegen einen anderen mit Netz und Dreizack antrat.
Ich stelle mir gerade vor, wie der Cäsar entrüstet aufsteht und ruft: Och nö, das geht doch nicht!
Meine Gladiatoren
Wer hatte damals die größere Chance zu gewinnen: der mit Schild und Schwert oder der mit Netz und Dreizack? Schwer zu sagen.
So ist es auch heute in meinem etwas zivilisierteren Duell.
Auf der einen Seite steht der Sparplan über einen ETF, der in Aktien von Immobilienunternehmen und REITs investiert.
Auf der anderen stehen die einzelnen kleinen Immo-Crowdinvesting-Engagements in vergleichbarem Umfang.
Für die ETF-Sparplan-Seite verwende ich comdirect. Für die Immobilien-Crowdinvesting-Seite Bergfürst.
Es ist ein ungleiches Duell, wie das zwischen den zwei Gladiatorengattungen. Meine „Gladiatoren“ sind grundverschiedene Formen der Geldanlage, die beide etwas mit Immobilien zu tun haben.
Auf der einen Seite beteilige ich mich über den ETF am Eigenkapital der Firmen, womit mir auch ein winziger Teil von deren Immobilien gehört.
Auf der anderen Seite verleihe ich einfach nur Geld, mit dem dann andere in Immobilien investieren, z. B. ganz neu bauen oder umgestalten, sanieren usw.
Es ist ein spannender Kampf mit unerwarteten Facetten
Während der Typ mit Schild und Schwert (ETF-Sparplan) kontinuierlich draufhaut, hat der mit Netz und Dreizack (Immobilien-Crowdinvesting) Überraschungen auf Lager.
Seine Stöße kommen unregelmäßig. Zuerst geht er auf Abstand zum Schwertkämpfer und ruht sich aus, danach piesackt er ihn umso heftiger.
Erst gibt es über lange Zeit keine neuen Immobilien-Projekte, dann wieder mehrere kurz hintereinander.
Zwischendurch streckt er dem Schwertkämpfer die Zunge raus.
Die Laufzeiten der Darlehen werden lustig hin und her verschoben. Mal zahlen sie eher zurück, mal verlängern sie die Laufzeit.
Ist eben alles relativ, auch der Maximal-Begriff.
Oft kommen die Zinszahlungen pünktlich, manchmal nicht.
Mal bleiben Zahlungen längere Zeit aus. Dann wird seitens Bergfürst gemahnt und eine neue Frist eingeräumt. Manchmal wird die eingehalten, manchmal nicht.
Dann tritt der sogenannte Sicherungsfall ein. Da wird geschaut, was die verwertbaren Sicherheiten wert sind.
Ist im Kampf alles erlaubt? Darf der mit Netz und Dreizack machen, was er will?
Es mag sein, dass die Gladiatoren im alten Rom das durften, aber dürfen die Projekttermine bei Bergfürst einfach beliebig geändert werden? Natürlich nicht.
Zu jedem Projekt gibt es einen Vertrag, in welchem die Anlagebedingungen genau festgelegt sind.
Diese Verträge ähneln sich alle. Eigentlich ist es immer der gleiche Vertrag, in den die speziellen Daten eingetragen werden.
Die wichtigsten davon stehen auf der Bergfürst-Seite zum jeweiligen Projekt unter dem Link „Übersicht“, und zwar unter den Überschriften „Das Wichtigste in Kürze“ und „Rahmendaten“.
Außerdem gibt es das sogenannte „Vermögensanlageninformationsblatt“ – ein Wort wie geschaffen für Bullshit-Bingo – kurz „VIB“.
Darin sind noch ein paar Feinheiten festgelegt, z. B. zusätzliche Bedingungen über vorzeitige Rückzahlung oder Verlängerung über die angegebene Maximallaufzeit hinaus.
Wenn ich investiert habe und es nach 14 Tagen zugeteilt bekomme, lade ich mir den Vertrag aus meinem Account herunter, um im Zweifelsfalle darin nachschlagen zu können.
Das ist ratsam, denn die Verträge zu zurückgezahlten Projekten stehen nicht mehr zur Verfügung.
An dieser Stelle ein Tipp
Überhaupt findet man bei Bergfürst kaum noch Daten zu abgeschlossenen Projekten. Dabei ist es egal, ob zurückgezahlt oder gescheitert.
Deshalb kopiere vorsichtshalber alles, was geht, während das Projekt noch läuft.
Der Schwertkämpfer
Nun habe ich mich sehr ausführlich meinem „Gladiator mit Netz und Dreizack“ gewidmet. Da ist es nur fair, auch dem „Kämpfer mit Schild und Schwert“ wenigstens ein paar Zeilen zu gönnen.
Es handelt sich dabei um einen ETF-Sparplan über den iShares Developed Markets Property Yield UCITS ETF (WKN: A0LEW8).
Dieser ETF schüttet viermal im Jahr aus, und zwar im Februar, Mai, August und November.
Die Gladiatoren werden stärker
Um die Zinszahlungen und Restgeldbestände auf der BERGFÜRST-Seite und die Ausschüttungen auf der ETF-Sparplanseite wieder anzulegen, hebe ich die Größe der Investitionen ab und zu an.
Wie lange wird der Kampf dauern?
Wie sieht es mit dem Ende dieses Spiels aus?
Ich habe noch nicht vor, es zu beenden.
Aber ich habe bereits darüber nachgedacht, wie es sich beenden lässt.
Meine „Gladiatoren“ werden überleben und die Arena gemeinsam verlassen.
Der Schwertkämpfer könnte sehr schnell verschwinden, denn die ETF-Anteile kann ich jederzeit verkaufen.
Der andere muss aber erst sein Netz zusammensuchen und ordentlich zusammenlegen: Die Immobilien-Crowdinvesting-Projekte werden frühestens nach einer Mindestlaufzeit zurückgezahlt, sofern alles klappt.
Die Gladiatoren werden aufhören zu kämpfen und der Schwertgladiator wartet, bis der mit dem Dreizack sein Netz zusammengelegt hat.
Wer noch die meisten Körperteile hat, ist der Sieger.
Um das Spiel irgendwann zu beenden, werde ich auf beiden Seiten kein Geld mehr hinzufügen.
Den Sparplan werde ich stoppen und in keine neuen Immo-Projekte mehr investieren.
Dann lasse ich beides solange in Ruhe, bis das letzte meiner Immobilien-Projekte zurückgezahlt oder pleitegegangen ist, also bis mein Bergfürst-Portfolio leer ist.
Die Zinsen und Rückzahlungen auf der Crowdinvesting-Seite und die Ausschüttungen auf der ETF-Seite sammle ich derweil in den virtuellen Töpfen.
Dann verkaufe ich die ETF-Anteile und schaue danach, in welchem Topf mehr ist.
Die Seite hat gewonnen – dem Gladiator gebührt Ruhm und Ehre.
Weitere Infos
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Experiment Immobilien-Crowdinvesting gegen ETF-Sparplan
Disclaimer
Das hier ist keine Anlageberatung, sondern nur meine persönliche Meinung.