Ausmisten und dann das Zeug, das noch gut ist, bei Ebay verkaufen?
Wie langweilig!
Außerdem viel zu viel Arbeit: Fotos machen usw.
Es geht einfacher! Mit Secret Packs. Hier erfährst du, wie.
- So machst du Kohle aus Krempel – die Anleitung
- Was sind Secret Packs Automaten?
- Secret Packs, Mystery Boxen usw. – alle folgen dem Prinzip „Wundertüte“
- Die andere Seite ist lukrativer als Wundertüten zu kaufen
- Der dritte Weg: Wundertüten-Investments an der Börse
- Ein Wundertüten-Aktien-Experiment?
- Deine Erfahrungen und Vorschläge
- Links zu nebenbei erwähnten Dingen
So machst du Kohle aus Krempel – die Anleitung
Zunächst nimmst du eine große Kiste, z. B. einen großen Pappkarton, und sammelst dort hinein den ganzen Krimskrams, den du nicht mehr brauchst.
Sortieren ist nicht nötig. Einfach alles rein damit.
Vielleicht sagst du: Solch einen Karton kann man doch höchstens draußen hinstellen mit einem Schild „Zu verschenken“ dran. So etwas kauft doch keiner.
Doch!
Wichtig ist nur, dass es sich um Dinge handelt, die noch neu sind, oder zumindest neu aussehen, aber unnütz sind, irgendwelcher Mitnahme-Mumpitz eben.
Dann brauchst du ein paar alte Versandverpackungen, solche Pappumschläge oder Tüten. Wenn du ein Krempel-König bist, hast du so etwas bestimmt stapelweise. Ansonsten schau mal in einen Papiercontainer.
Nun greifst du dir jeweils eine Verpackung und wahllos ein oder mehrere Dinge aus deiner Kiste. Rein damit, zukleben, eventuelle Versandaufkleber entfernen oder schwärzen.
Fertig ist dein erster „Secret Pack“.
So machst du weiter – und siehe da – hast du im Handumdrehen eine ganze Füllung für einen „Secret Packs Automaten“ zusammen.
Die Leute ziehen diese Päckchen aus dem Automaten für stolze 10 € pro Stück.
Ist doch besser als diese albernen Ebay-Auktionen mit Startpreis 1 €, oder?
Gut, ich gebe zu, die Idee hat eine Schwachstelle: Du brauchst dafür einen Secret Packs Automaten.
Der kostet bestimmt ein paar Tausend Euro in der Anschaffung. Aber hey, wenn du ganz viel Zeug hast, sind die schnell wieder drin.
Ja, ich weiß, so ist das Konzept mit den Secret Packs Automaten nicht gedacht.
Aber auch nicht viel anders. Jedenfalls ist es faszinierend und wohl ziemlich lukrativ für deren Betreiber.
Was sind Secret Packs Automaten?
Ausgedacht hat sich das ein findiger Kopf aus dem Allgäu. Der hatte einen Eierkarton-Automaten umfunktioniert, so dass kleine Retouren-Sendungen hineinpassen.
Letztere kauft er massenweise auf. Das sind nicht zustellbare Sendungen von Amazon und Co oder eben Retouren, mit denen sich die Versandhändler keine Mühe machen, sondern sie einfach an Zwischenhändler weiterverkaufen.
Damit bestückt er nun seinen Automaten und der geht ab wie Schmidts Katze. Die Leute sind reine irre nach diesen Wundertüten der neusten Generation.
Inzwischen ploppen überall solche Secret Packs Automaten auf.
Die werden überall gut angenommen. Was sind denn schon 10 €, wenn man damit die Chance auf etwas Wertvolles hat? Aber vor allem geht es um die Spannung beim Auspacken.
Es gibt im Web inzwischen schon einige Videos dazu, in denen die Leute zeigen, was sie so in diesen Päckchen aus dem Automaten finden.
Da schließt sich der Kreis zu meiner anfänglichen Spinnerei. Denn wenn ich mir das so anschaue, habe ich fast den Eindruck, da hat jemand seinen ganzen Krempel eingepackt und in die Automaten gesteckt.
Naja, immerhin ist es ein großer Spaß, denn hoffentlich sind die Secret Packs nicht wie oben beschrieben gefüllt worden, so dass wirklich ab und zu mal etwas Wertvolles dabei sein kann.
Ist eben eine Art Lotterie und am häufigsten sind Nieten mit „Schrampel in Tüten“.
Auch in Berlin gibt es inzwischen einen Secret Packs Automaten. Ich habe mich selbst davon überzeugt.
Gekauft habe ich nichts daraus, denn ich habe schon genug Krempel zu Hause, schließlich bin ich seit einiger Zeit Amazon Vine Tester. Aber das ist eine andere Geschichte.
Man findet besagten Automaten fast direkt am S-Bahnhof Warschauer Straße. An der Ecke zur Revaler Straße geht es ein wenig nach unten auf das Gelände des ehemaligen RAW (Reichsbahnausbesserungswerk).
Da steht er in einer vom Design her passenden Ecke, sinnvollerweise gleich mit einem Müllcontainer daneben.
Secret Packs, Mystery Boxen usw. – alle folgen dem Prinzip „Wundertüte“
Die Idee ist schon alt, Wundertüten für Kinder gibt es etwa seit der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg. Sie enthalten Süßkram, Bildchen, Luftballons usw.
Das Beste daran? Der Überraschungseffekt beim Auspacken.
Diese Idee hat überdauert und wurde immer weiterentwickelt.
Es kamen die Kinder-Überraschungseier – auch kurz Ü-Eier genannt. Die gibt es noch heute. Was ist der Spaß daran? Die Überraschung beim Auspacken!
Kartenspiele, wie „Yu-Gi-Oh!“, „Pokémon“ und „Magic the Gathering“, sind eine ganz eigene Wundertüten-Sparte. Die Karten sind zwar auch zum Spielen, aber vor allem zum Sammeln. Sie werden in verschlossenen Packungen verkauft. Der wichtigste Moment? Das gespannte Aufreißen der Packung – in der Hoffnung, etwas Passendes zu finden.
Die Wundertüten von heute werden immer größer: Überraschungstüten und Überraschungsboxen.
Auf diesen Trichter sind schon einige gekommen und die Masche funktioniert mit ziemlich allem.
So gibt es z. B. Boxen mit Lebensmitteln, besonders gesund, „mal was anderes“ oder sogenannte „Retterboxen“ mit Packungen, deren Mindesthaltbarkeitsdatum nur knapp abgelaufen ist.
Es gibt Überraschungsboxen mit Technik (z. B. von Saturn und MediaMarkt), und Überraschungspakete mit diversem Zeug quer aus dem Sortiment (Real), mit Modeartikeln, auch Boxen von Apple und Pakete mit Retouren-Ware von Amazon.
Verkauft werden die immer mit dem Argument, dass der Wert der enthaltenen Dinge viel größer ist als der Preis. Das ist auch nicht gelogen, wenn man die ganzen Ladenpreise dafür zusammenrechnet.
Für einen Eindruck, was das Ganze jedoch wirklich wert ist, hier ein paar Reaktionen (aus Unboxing-Videos auf Youtube):
Ohhh, keine Playstation, sondern nur Lampen! Eine DVD und noch eine DVD – bäh, die Filme hätte ich mir nie gekauft!
Eine Großpackung Luftballons, und noch ein Luftballon in Form einer aufblasbaren Gitarre. Ein Karton mit fünf verschiedenen Schals in „Kackfarben“.
Oh, eine elektrische Kaffeemühle! Brauch ich nicht, aber pack ich mal in den Keller.
Super angesagte Hose von Marke Schießmichtot und ein Paar Sneakers – leider nicht meine Größe.
Ich könnte so noch seitenweise voller Schadenfreude weiterschreiben…
Diese Auspackvideos sind meistens lustig, weil das mit der Bestellung sowieso nur zur Unterhaltung gedacht war.
Manchmal sind die Empfänger der Boxen aber auch enttäuscht, denn da sind doch tatsächlich überwiegend Dinge in dem Paket, die sie sich so nicht gekauft hätten. Wer rechnet denn mit sowas…
Aber: Das Erlebnis zählt!
Während bei den großen Boxen der Spaß darin besteht, eins nach dem anderen aus der Kiste zu ziehen, ist es bei den Secret Packs aus dem Automaten der schnelle Kick.
Naja, und wenn es doch nichts war, zieht man sich eben ein weiteres Secret Pack und hat dann wieder den Spaß und die Hoffnung auf „das Ding“, das man sich schon immer gewünscht hat.
Ich glaube, dass so etwas im Extremfall süchtig machen kann.
Die andere Seite ist lukrativer als Wundertüten zu kaufen
Solche Wundertüten oder „Mystery Boxen“ sind eine super Geschäftsidee. Die Händler packen ein oder zwei Produkte ein, die OK sind, und füllen dann den Rest mit ihren Ladenhütern auf.
Das ist günstiger als den Mist zu entsorgen. Das tun dann die Endverbraucher und die bezahlen gern noch dafür, weil sie ja so schön überrascht werden.
Bei den Lebensmittelboxen ist es ähnlich. Wenn ich mir da solche Auspackvideos anschaue, stelle ich immer wieder fest, dass ich die wenigsten Sachen davon wirklich beim Einkauf auswählen würde.
Beispiel: ein besonderes Salz, wahrscheinlich von tibetischen Hochgebirgsmönchen handgefördert bei linksdrehender Meditation – und deshalb normalerweise für stolze 9,99 € zu haben. Ja klar! Hallo, es ist in jedem Fall Natriumchlorid. Kostet im Discounter ein paar Cent.
Die Sache mit den Secret Packs ist geradezu ein Geniestreich! Da braucht nicht einmal mehr neu verpackt zu werden. Einfach ab damit in den Automaten und fertig!
Der dritte Weg: Wundertüten-Investments an der Börse
Wundertüten sind ein lukratives Geschäft.
Der einfachste Weg, an lukrativen Geschäften mitzuverdienen, ist meistens der Aktienmarkt.
Mich würde es nicht wundern, wenn es bald einen Wundertüten-ETF gäbe. Zunächst einmal braucht man einen Index, auf dem dieser ETF beruht.
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass in letzter Zeit zu fast jedem Thema ein Aktienindex entwickelt wird, nur zu dem Zweck, diesen in einem ETF zu verwursten.
Gibt es schon einen Wundertüten-Aktien-Index oder einen ETF? Keine Ahnung.
Was könnte in solch einen Index aufgenommen werden?
Natürlich Aktien von Unternehmen, die am Wundertüten-Geschäft verdienen. Das sind zum Beispiel:
- Unternehmen, die selbst Wundertüten (im weiteren Sinne) herstellen und vertreiben
- Händler, die damit gute Geschäfte machen
- Logistikunternehmen, die das Zeug zum Kunden bringen, denn die meisten Boxen werden online gekauft
- Verpackungshersteller
- Müllentsorger, denn der meiste Krempel landet letzten Endes im Müll
Diese fallen mir dazu ein:
Unternehmen, die selbst Wundertüten (oder Boxen) zusammenstellen und vertreiben:
Sammelkartenspiele: Wizards of the Coast stellt so etwas her. Die gehören zu Hasbro. Yu-Gi-Oh! kommt von Konami.
Lebensmittelboxen: HelloFresh.
Retourenpaletten und Pakete kommen von Amazon.
Logistikunternehmen, denn das Zeug wird meistens verschickt: Deutsche Post DHL, FedEx
Plattform, über die viele Mysteryboxen verkauft werden: Ebay.
Verpackungshersteller: Mayr-Melnhof-Karton, Packaging Corporation of America.
Müllentsorgung: Republic Services, Waste Management
Ein Wundertüten-Aktien-Experiment?
Ich hatte nun überlegt, ein weiteres spielerisches Experiment zu starten:
Secret Packs vs. Wundertüten-Aktien
Die Idee: Immer 10 € in den Secret Packs Automaten und gleichzeitig 10 € in einen kleinen Aktiensparplan in eine der oben genannten Aktien stecken.
Dann das Zeug aus den Secret Packs bei Ebay zu verkaufen versuchen.
Vergleichen, welcher Topf sich besser entwickelt.
Aber so etwas wäre mir zu aufwändig und ich weiß jetzt schon, dass ich mit den Secret Packs nur Minus machen würde.
Außerdem ähnelten die kleinen Aktieninvestments doch sehr meiner spielerischen Challenge „Investieren aus dem Nichts“.
Es wird also kein neues Spiel dazu geben.
Aber das Thema beobachte ich weiter. Wer weiß, was für bemerkenswerte Auswüchse das noch treibt.
Einige der oben genannten Aktien habe ich ohnehin schon in meinem Hauptdepot, so ist das Wundertüten-Thema da bereits vertreten.
Deine Erfahrungen und Vorschläge
Hast du schon Erfahrungen mit solchen Wundertüten, Mystery Boxen oder Secret Packs gemacht?
Hast du weitere Ideen für Wundertüten-Aktien?
Dann freue ich mich auf deinen Kommentar dazu.
Links zu nebenbei erwähnten Dingen
Zwar keine Wundertüten, aber viel Krempel: Amazon Vine Club: Meine Erfahrungen als Produkttester
Etwas zu Retterboxen: Ex-Geldverweigerer mit „SirPlus“ in der „Höhle der Löwen“ – ein Anstoß, über den Tellerrand zu schauen
Taschengeld-Experiment für ganz kleine Schritte: Challenge Investieren aus dem Nichts
5 Antworten auf „Geld verdienen mit Krempel: Secret Packs machen es möglich! Oder?“
Die Automaten habe ich tatsächlich bisher nur im Fernsehen gesehen. Hier gibt es noch ganz schnöde Eier, Kartoffeln und Dosenwurst zu ziehen. Da besteht definitiv kein Suchtpotential!
Die Idee mit dem Wundertüten-Depot gefällt mir und hat definitiv mehr Potential, als die Wundertüten selbst 😄
Ja, ich bin auch durchs Fernsehen auf den Secret Packs Automaten aufmerksam geworden. Und was die Leute da so gezeigt haben, was in ihren Päckchen war, kann wirklich den Eindruck vermitteln, dass da jemand seinen ganzen Krempel untergebracht hat.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man da wirklich wertvolle Dinge wie z. B. ein IPhone findet, denn die Händler wissen doch, was retourniert wurde und verkaufen bestimmt nur die Retouren mit dem China-Schrott weiter und nicht teure Technik oder wertvolle Dinge.
Das denke ich auch. Wirklich wertvolle Dinge wird man da nicht finden. Es ist eher der Überraschungseffekt, der ja schon bei Kindern mit den Schokoeiern so gut funktioniert.
Eier, Kartoffeln und Dosenwurst aus dem Automaten kenne ich gar nicht. Hab bestimmt auch seinen Charme und ist gesünder als Süßigkeiten oder Softdrinks, was hier so üblicherweise in den Kästen steckt.
Das findet man, wenn man aufs Land zieht 😉. Hab noch den Schnittblumen-Automaten vergessen – und mein Mann vergisst den leider auch, immer 😕