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Amazon Vine Club: Meine Erfahrungen als Produkttester

Wie kommst du als Produkttester in den Amazon Vine Club? Wie ziehst du daraus den größten Nutzen, ohne in allseits beliebte Fallen zu tappen?

Im Amazon Vine Club bekommst du als Produkttester kostenlos Amazon-Produkte zugeschickt und schreibst als Gegenleistung dafür Rezensionen. Die getesteten Artikel kannst du behalten.

Auf den ersten Blick fühlt sich das vielleicht an, als wärst du ein Kind, das unbeaufsichtigt in einem Süßwarenladen ganz nach Lust und Laune naschen darf.

Ein wenig ist es auch so.

Unbeaufsichtigte Kinder in Süßwarenläden bekommen aber meistens irgendwann Bauchweh.

Um das Amazon-Vine-Club-Bauchweh zu vermeiden, lies am besten zunächst den ganzen Artikel und entscheide erst dann, ob das etwas ist, um das du dich bemühen möchtest.

Ich beschreibe meine eigenen Erfahrungen als Vine Voice und wie ich das Programm sinnvoll zu nutzen gelernt habe.

Wie kommst du in den Amazon Vine Club?

Der Amazon Vine Club gibt sich den Anschein von Exklusivität. Deshalb kannst du nicht einfach so eine „Vine Voice“ werden, sondern musst dazu von Amazon eingeladen werden.

Allerdings ist die Hürde dafür nicht allzu hoch. Zwar kommuniziert Amazon nirgends genaue Vorgaben, aber wenn du ein paar hilfreiche Rezensionen schreibst für Dinge, die du bei Amazon gekauft hast, oder vielleicht einfach für ein paar Bücher, die du nicht einmal bei Amazon gekauft haben musst, sollte es recht schnell klappen.

Tipp: Wenn du viel liest und dir das Schreiben von Buchrezensionen schnell von der Hand geht, kannst du immer wieder kostenlose Bücher von diversen Verlagen bekommen. Die Rezensionen, die du als Gegenleistung bei Amazon veröffentlichst, zählen wohl auch für die Aufnahme in den Vine Club.

Wie das mit den kostenlosen Büchern geht, hatte ich hier erklärt:

Spartipp: Neue Bücher kostenlos lesen – sogar vor dem Erscheinungsdatum

Zurück zum Amazon Vine Club.

Die Einladungsmail wird oftmals übersehen oder landet im Spam-Ordner. Es kann aber auch sein, dass Amazon nicht immer solche Mail verschickt.

Du kannst einfach ab und zu auf der Amazon Vine Webseite nachsehen, ob du eingeladen bist. Logge dich dazu bei Amazon ein und besuche diese Seite:

https://www.amazon.de/vine

In dem Fall findest du dort einen entsprechenden Button.

So war das auch für mich. Ich hatte auf einen Tipp hin dort nachgeschaut und siehe da, es funktionierte.

Ich vermute, fast jeder kann dort nach ein paar Rezensionen mitmachen. Das mit der individuellen Einladung ist bestimmt nur so ein Marketing-Gag, damit du dich gebauchpinselt fühlst und dann umso engagierter bist.

Welche Produkte kannst du im Amazon Vine Club bekommen?

Leider bekommst du nicht alles, was es bei Amazon gibt, sondern nur solche Produkte, die von deren Anbieter im Amazon Vine Programm angemeldet wurden.

Wenn du Mitglied im Amazon Vine Club – also eine Vine Voice – geworden bist, findest du unter der genannten Web-Adresse (https://www.amazon.de/vine) insgesamt drei Listen mit Produkten, die du per Klick anfordern kannst.

Es handelt sich dabei um

  • Persönliche Empfehlungen
  • Verfügbar für alle
  • Zusätzliche Artikel

Warum es diese Unterteilung in die letzten beiden gibt, weiß ich nicht, denn anfordern kannst du aus allen Listen. Unter „Zusätzliche Artikel“ steht die größte Auswahl.

Die Liste mit den persönlichen Empfehlungen für dich wird jeden Tag – meistens am Nachmittag – neu gefüllt. Was darin vorgeschlagen wird, richtet sich ein wenig nach den Dingen, die du schon angefordert hast, ansonsten wohl nach gut Glück. Manchmal sind recht abenteuerliche Vorschläge darunter.

Ein Suchfeld gibt es leider nicht. Du sollst ja stöbern und immer wieder dort hineinschauen.

Hier ein Eindruck, wie das aussehen kann:

Amazon Vine Club Auflistung der Produkte Screenshot

Wenn du gerade solche goldfarbenen Blech-Eierbecher brauchst, oder dir im Werkzeugkasten gerade die aufgelisteten Schraubenschlüssel fehlen, was für ein Glück!

Immerhin gibt es eine Einteilung in Kategorien, mit denen du die Liste einschränken kannst.

Da findest du manchmal wirklich brauchbare Dinge, z. B. Ladekabel, Lampen, Radiowecker, Stifte oder auch kleine Haushaltsgegenstände, Geldbörsen, Mützen usw.

Allerdings klingen die Kategorien spektakulärer als das, was drin ist.

So findest du z. B. unter „Küche, Haushalt und Wohnen / Elektro-Großgeräte“ allenfalls irgendwelche Filter oder Staubbeutel, wofür dir das passende Gerät garantiert fehlt.

Auch unter „Fernseher und Heimkino“ findest du keineswegs entsprechende Geräte, sondern zum Beispiel irgendwelche Kabel, die da hineinpassen, oder Ersatz-Fernbedienungen.

Das sind noch die halbwegs stimmigen Beispiele von Dingen, die wahrscheinlich irgendjemand gebrauchen kann.

Oftmals sind es aber auch so tolle Dinge wie essbares Schneeflockenpapier, das sich als Kuchendekoration verwenden lässt, oder essbarer Glitzer für Getränke.

Kurz und gut: Es ist ein Durcheinander von Zeug, das zum Großteil billig in China produziert wurde. Das ist nicht alles schlecht, aber es ist viel Schrott darunter.

Es ist irgendwie wie eine Schatzsuche, jedenfalls kam es mir am Anfang so vor.

Höherwertige Produkte im Gold-Status? Die beiden Level im Amazon Vine Club

Wertvollere Produkte verspricht der Gold-Status, in den du dich hocharbeiten kannst.

Zunächst bist du im sogenannten Silber-Status.  

Was sind die Unterschiede?

  • Im Silber-Status kannst du jeden Tag bis zu drei Artikel anfordern, deren Preis auf 95 € beschränkt ist.
  • Im Gold-Status kannst du täglich bis zu acht Artikel anfordern. Für deren Preis gibt es keine Obergrenze.

Um in den Gold-Status aufzusteigen und später, um darin zu bleiben, musst du innerhalb von sechs Monaten mindestens 80 Rezensionen schreiben, insgesamt für 90% der angeforderten Artikel.

Alle sechs Monate wird dein Level überprüft und entsprechend neu festgelegt.

Um überhaupt im Amazon Vine Club bleiben zu dürfen, musst du für mindestens 60% deiner angeforderten Produkte Rezensionen schreiben.

Ich war neugierig auf den Gold-Status und habe mich gefragt:

Kommt nach der Flut billiger Massenware nun der Zugang zu purem Gold? Werden mir dann Fernseher, Laptops oder wenigstens Küchenmaschinen angeboten?

So habe ich mir Mühe gegeben und die Bedingungen für den Aufstieg ins Gold-Level erfüllt. Seit etwa einem Vierteljahr habe ich den Gold-Status.

Seitdem fand ich nur einmal unter meinen persönlichen Empfehlungen einen Schreibtischstuhl für einen niedrigen dreistelligen Betrag. Allerdings brauchte ich keinen solchen Stuhl.

Weitere vorteilhaftere Angebote gegenüber der Silber-Status-Massenware sind mir sonst noch nicht aufgefallen.

Vielleicht habe ich die aber auch nur verpasst, weil ich da immer seltener hineinschaue.

Einen Vorteil sehe ich im Gold-Status nicht, denn ich möchte keine acht Artikel pro Tag und teurer als 95 € ist das Zeug sowieso nicht.

Das Kind in mir, das sich über den unbeaufsichtigten Besuch im Süßwarenladen gefreut hat, ist nun schokoladensatt und erholt sich gerade wieder von leichtem Bauchweh.

Haken im Amazon Vine Programm: Zusatzbedingungen und Steuern

Woher kommt das Bauchweh?

Unvorteilhafte Bedingungen

Du darfst die Dinge, die du zum Testen bekommen hast, nicht weitergeben oder gar verkaufen.

Zunächst musst du sie sechs Monate aufheben. In dieser Zeit können sie theoretisch zurückgefordert werden. Erst danach gehen sie in dein Eigentum über.

Das mit der Rückforderung ist wohl noch nie vorgekommen. Wer will schon den ganzen China-Kram zurück?

Wie das mit höherpreisigen Dingen ist, wenn man dann doch mal so etwas bekommen sollte, weiß ich nicht.

Hinzu kommt noch, dass du als Produkttester kein Umtauschrecht hast.

Wenn etwas nicht bei dir ankommt, hast du Pech gehabt. Ersatz bekommst du nicht.

Ergänzung vom 28.10.2024: In einigen Kommentaren unter diesem Artikel steht, dass einige von euch Vine-Artikel erfolgreich zurückschicken konnten. So habe ich mal genauer nachgesehen und festgestellt, dass bei einigen meiner letzten Vine-Bestellungen ein Rückgabebutton vorhanden ist, aber nicht bei allen. Mein Fazit: Rückgabe kann bei einigen Produkten funktionieren.

Bauchweh-Thema Steuern

Wenn du das Amazon Vine Programm zum ersten Mal betrittst, musst du einen Steuerfragebogen ausfüllen, sonst darfst du nicht mitmachen.

Amazon ermittelt jedes Jahr einen Wert, den du durch die Produkttests insgesamt für dich erwirtschaftet hast und meldet diese Zahl an die Finanzbehörden.

Dazu wird für jeden von dir angeforderten Artikel ein sogenannter Steuerwert festgelegt. Diese Zahlen werden über ein Jahr aufsummiert und das Ergebnis wird dann gemeldet.

Der Steuerwert ist dabei meistens der Preis, zu dem das Produkt zur Zeit deiner Anforderung auf Amazon angeboten wird. Oftmals ist dieser Betrag zu hoch und damit alles andere als fair.

Der bleibt jedoch in der Rechnung so stehen, egal, ob der Verkaufspreis später gesenkt oder das Produkt ganz aus dem Verkauf genommen wird.

Manchmal kommt es allerdings vor, dass der Steuerwert mit 0 € angesetzt wird, z. B. bei Kosmetika oder Tee, also bei Dingen, die sich schnell verbrauchen. Das sind aber Ausnahmefälle.

Wenn du die Vorgaben für den Gold-Status erfüllst, kommt da trotz vieler Kleinigkeiten recht schnell ein vierstelliger Betrag zusammen.

Bei mir waren es ungefähr 1.400 €, wovon 650 € in 2023 und 750 € in 2024 fallen. Es waren zwar auch etliche brauchbare Dinge dabei, aber dennoch habe ich über diese Summen ganz schön gestaunt.

Diese Zahlen sollten in der Steuererklärung angegeben werden, damit es keinen Ärger gibt. Sicher lassen sie sich reduzieren, indem mit guter Begründung Wertverluste abgezogen und Kosten für Entsorgung usw. entgegengestellt werden. Das lässt sich sicher plausibel hinbekommen. Aber das macht zusätzliche Arbeit.

Außerdem ist die Sache der Meldung durch Amazon im Zuge der Umsetzung des sogenannten Plattformensteuertransparenzgesetzes (PStTG) relativ neu. So findet man noch keine wirklich belastbare Empfehlung, wie Amazon Vine genau in der Steuererklärung angegeben werden sollte.

Wahrscheinlich ist noch nicht einmal überall in den Finanzämtern klar, wie damit umzugehen ist.

Ich persönlich habe es für 2023 unter gewerblichen Einnahmen auf Anlage G verbucht. Das hat das Finanzamt so akzeptiert.

Da ich im vorigen Jahr insgesamt nicht so viel verdient und dadurch einen geringen Steuersatz hatte, hat mich das letzten Endes nicht viel gekostet.

Wie das bei Nichtselbstständigen ist, weiß ich nicht. Dafür extra ein Gewerbe anzumelden, ist bestimmt überzogen. Vielleicht lässt es sich auf Anlage SO unterbringen.

Für Empfänger von Sozialleistungen wohl eher nicht zu empfehlen

Wenn du Sozialleistungen beziehst, könnten dir die Produkte, die du über Amazon Vine bekommen hast, vielleicht als Einkommen angerechnet werden. Möglicherweise werden dann deine Leistungen gekürzt.

Sei in dem Fall lieber vorsichtig und wenn schon, tätige nur wenig ausgewählte Vine Bestellungen.

Weitere Haken, die du kennen solltest

Neben dem Schreiben der Rezensionen musst du auch noch die ganzen Verpackungen der vielen Dinge entsorgen und überhaupt ständig aufräumen, sonst müllst du dich mit dem ganzen Zeug zu.

Auch wenn du dich nicht so streng an die Vorgaben hältst und anfängst, das Zeug auf Ebay zu verkaufen, wirst du bestimmt schnell feststellen, dass das zu viel Arbeit macht und dafür zu wenig einbringt. Die sogenannten Steuerwerte bekommst du ganz bestimmt nicht dabei heraus.

Darüber hinaus hast du, eh du dich versiehst, im Amazon Vine Programm zu viel Zeit vertrödelt.

Wie lässt sich das Amazon Vine Programm für dich als Produkttester vorteilhaft einsetzen?

Das habe ich aus meinen bisherigen Erfahrungen im Vine Club gelernt:

Vergiss den Gold-Status!

Niemand wirft dir wertvolles Zeug einfach so hinterher.

Bei fehlenden oder zumindest eingeschränkten Rechten, die du sonst bei Online-Bestellungen hättest, ist das besonders bedenklich, zumal der gemeldete Steuerwert gleich ganz schön zu Buche schlägt.

Ohne den Druck mit dem Gold-Status zu haben, kannst du das Amazon Vine Programm ganz entspannt nutzen.

Fordere nur Dinge zum Rezensieren an, die du auch kaufen würdest, und an denen nicht viel falsch sein kann, so dass das fehlende bzw. eingeschränkte Rückgaberecht keine Rolle spielt.

Das sind zum Beispiel:

  • Ladekabel, Reiseadapter oder ähnliches sehr simples technisches Zubehör
  • Kugelschreiber oder Stifte, wie z. B. Bleistifte, Textmarker usw.
  • einfaches Spielzeug
  • Markenware (gibt es selten)

Achte auf den Steuerwert. Dieser wird dir beim Klick auf den Button „Weitere Details“ noch vor der Anforderung angezeigt.

Überlege dir, ob du den Artikel für höchstens die Hälfte davon, was dort angezeigt wird, kaufen würdest und fordere ihn nur in dem Fall an.

Das ist das, was von dir wahrscheinlich an Steuern plus Aufwand im Zusammenhang damit zu zahlen sein wird. Du kannst auch weniger oder mehr als die Hälfte ansetzen.

Beispiel:

Reiseadapter, die sich zum Rezensieren anfordern lassen:

Beispiel aus Amazon Vine Screenshot

Nach Klick auf „Weitere Details“ erscheint neben weiterer Beschreibung auch der geschätzte Steuerwert:

Beispiel aus Amazon Vine mit geschätztem Steuerwert

Bei Dingen, die mit 0 € Steuerwert angesetzt sind, kannst du auch nichts falsch machen. Das können Kosmetika oder Tee sein.

Verzichten solltest du auf alles, wo es auf die richtige Größe ankommt, also auf fast alle Kleidung. Denn die kann unterschiedlich ausfallen. Da du nicht immer zurückgeben kannst, hast du damit schnell dein Steuerkonto unnütz belastet und zahlst letzten Endes drauf.

Um beim bildlichen Vergleich mit den Süßwaren zu bleiben:

Das Amazon Vine Programm wie beschrieben gut überlegt zu verwenden, ist, wie nur noch selten Süßigkeiten zu naschen: Nur Genuss und kein Bauchweh!

Fazit

Der größte Gewinner am Amazon Vine Club ist und bleibt jedoch – wie kann es anders sein – Amazon selbst.

Von den Verkäufern, die ihr ganzes Zeug auf dem Amazon-Marktplatz loswerden wollen, lassen sie sich die Aufnahme von deren Produkten ins Amazon Vine Programm sicher sehr gut bezahlen.

Durch das Spielchen mit dem exklusiven Club, in den man nur auf Einladung hineinkommt, bekommen sie immer wieder genügend Tester-Sklaven, die nach dem Gold-Status lechzen, oder zumindest wie ich aus Neugierde dessen Auflagen einmal erfüllen.

Wie du als Vine Voice nicht zum Sklaven wirst, sondern Amazon Vine trotz allen Bedingungen und Einschränkungen sinnvoll nutzen kannst, habe ich beschrieben.

Und wenn du es nicht schaffst, in den Vine Club aufgenommen zu werden, verpasst du nichts.

46 Antworten auf „Amazon Vine Club: Meine Erfahrungen als Produkttester“

Hallo Petra,
vielen Dank für diesen sehr interessanten Beitrag. Du schreibst, dass man bei Artikeln mit einem geschätzten Steuerwert von 0€ bedenkenlos zuschlagen kann. Bis vor kurzem dachte ich das eigentlich auch, da ich der Meinung war, dass ich auch diesen Betrag an das Fa melden müsste. Als mir aber Zweifel kamen (ich konnte eine Marken Schallzahnbürste im Wert von über 100€ mit einem geschätzten Steuerwert von 0€ bestellen), habe ich ChatGPT befragt und laut ChatGPT ist dieser „geschätzte Steuerwert“ wohl nur eine interne Angabe von Amazon und hat keinen Wert beim Finanzamt. Also Amazon melden den Wert wohl auch mit 0€ an das Fa aber anscheinend muss man selbst den tatsächlichen Marktwert melden.
Hast du damit Erfahrungen? Meldest du einfach den Gesamtwert für das Jahr der bei Amazon angezeigt wird an das Finanzamt oder die tatsächlichen Werte? Ich bin nun etwas verunsichert da ich letztes Jahr recht viele Sachen mit der 0€ Angabe bestellt habe. Wenn ich die nun alle mit dem Marktwert melden muss, dann wird es ziemlich teuer.
Wenn das wirklich so sein sollte, dann wäre ich auch ziemlich sauer über diese irreführende Angabe bei Amazon…

Wenn jemand anderes bereits Erfahrungen damit hat, würde ich mich hier über eine Antwort freuen.

Liebe Grüße

Hallo Olli, du bekommst von Amazon die Info, was sie gemeldet haben. Mehr brauchst du auch nicht zu melden. Du musst also nicht aufschlüsseln, welche Waren du bekommen hast. Wenn du allerdings weniger anrechnen lassen möchtest, dann musst du das wohl irgendwie plausibel darstellen.
Bin allerdings weder Juristin noch Steuerfachfrau.

Danke für den tollen Artikel.
Sehe ich das richtig, wenn ich über 410 € Wert einnehme im Jahr muss ich ein Gewerbe anmelden? Ich hab ein Teilzeitjob und einen Minijob. Geht das dann trotzdem oder rechnet sich das auf den Minijob drauf? Hat da jemand Erfahrungen?

Und wenn ich ein Gewerbe anmelde. Verstehe ich es richtig dass aber bis €2000,- Steuerfrei sind?

Liebe Petra,

vielen Dank für deinen tollen Beitrag!

Nur ein kleiner ergänzender Hinweis:
Du schreibst „Auch wenn du dich nicht so streng an die Vorgaben hältst und anfängst, das Zeug auf Ebay zu verkaufen, wirst du bestimmt schnell feststellen, dass das zu viel Arbeit macht und dafür zu wenig einbringt. Die sogenannten Steuerwerte bekommst du ganz bestimmt nicht dabei heraus.“
In den Regeln für Amazon Produkttester nach dem Vine-Programm steht allerdings: „Darf ich Produkte, die ich von Amazon Vine erhalten habe, an meine Bekannten und Verwandten weitergeben?
Gemäß den allgemeinen Geschäftsbedingungen von Amazon Vine ist es Ihnen untersagt, die Produkte anderen Personen oder juristischen Personen zu verkaufen oder das Eigentum an den Produkten anderweitig an andere Personen oder juristische Personen zu übertragen.“
Somit ist ein Weiterverkauf nicht gestattet.

Liebe Grüße
Nicky

Amazon drückt sich da sehr schwammig aus, was die Weitergabe bzw. den Verkauf betrifft. Grundsätzlich gilt die Regel, den Artikel mindestens 6 Monate zu behalten. Ansonsten gibt es widersprüchliche Aussagen was den Verkauf betrifft. Ich empfehle den Support bei Fragen zu kontaktieren.

Hallo Petra,
wirklich sehr interessanter Beitrag, dem ich als Tester im großen Ganzen zustimmen kann. In der Tat war auch ich darauf aus, Gold-Status zu erreichen und war recht enttäuscht, als ich sah, dass es keine höherwertigen Produkte als zuvor erhielt. Alles Augenwischerei.

Interessanterweise waren die Angebote zum Start als Tester (Sommer 2024) gar nicht so schlecht, denn es gab eine Smart-Watch, die ich noch heute trage. Wundersamerweise wurde nie wieder ein solch hochwertiges Produkt angeboten. Glück gehabt. Ferner bekam ich eine Webcam, Soundbar für Computer, Gaming-Controller, Lesebrillen (ich bekomme sie schnell kaputt, also hilfreich für mich), ein leistungsstarkes Mikrofon und Ladegeräte für die ganze Familie. Ein Highlight war eine moderne Stehlampe, die in unserem Wohnzimmer ihren Dienst tut. Generell Leuchtmittel und einige Lampen waren recht gut. Anders als von Dir geschrieben, bestellte ich auch Kleidung wie Unterwäsche, Socken, Winterhandschuhe, Oberhemden, Sommerhemden, Shorts usw., die durchweg passen und vollkommen okay für uns waren.

Letztlich gab es aber auch Schrott, wie eine angebliche 4K-Kamera, die nicht einmal 640 Pixel Auflösung hatte. Auch Krempel, den ich seinerzeit bestellte, um in die Gold-Stufe aufzusteigen. Das habe ich mir abgewöhnt, denn wie von Dir geschrieben, müllt man schnell die Bude voll. Auch scheint es „Trends“ von Produkten zu geben, die im Überfluss von unterschiedlichen Verkäufern angeboten werden. So gab es zeitweilig Nasenpflaster von diversen Anbietern, nun gibt es keine mehr. Eventuell liegt das daran, dass diejenigen, die die Anbieter für das Programm gewinnen wollen, Konkurrenten ansprechen und dadurch weitere Händler in das Programm locken, weil der Mitbewerber auch im Programm ist. Das ist aber nur eine Vermutung von mir.

Fazit: Niemand hat etwas zu verschenken und wer glaubt, er kann hier seinen Hausstand auffüllen und hochwertige Produkte „geschenkt“ bekommen, der wird enttäuscht werden. Kleine Artikel zum täglichen Gebrauch oder auch Verbrauchsartikel sind durchaus „abzustauben“. Dafür sollte man aber strategisch vorgehen und sich die Beschreibungen genau durchlesen und dabei auch auf die angegebenen Preise, siehe Deine Erklärung zur Steuer, achten. Ich für meinen Teil werde gezielt nach notwendigen und brauchbaren Produkten Ausschau halten. Gibt es zeitweise nichts, nun gut, dann ist das eben so.

Beste Grüße und weiterhin viel Erfolg.

Schön, dass es diese informative Seite gibt.
Ich habe da auch gleich mal eine Frage zur DAC7-Steuererklärung, welche von Amazon in diesen Tagen verschickt wird.

Um meine Steuerbelastung zu senken, habe ich einige Vine-Artikel retourniert (geht über die Bestellübersicht-Seite). Die Artikel wurden vor einigen Tagen zurückgeschickt und sind teilweise heute bei Amazon eingetroffen oder kurz davor.

Amazons Steuererklärung wurde mir heute per E-Mail angekündigt und ist für mich verfügbar. In dieser Steuererklärung sind alle retournierten Artikel weiter mit aufgeführt und in die Gesamtsumme mit eingeflossen.
Weiß jemand aus eigener Erfahrung, ob die Steuererklärung von Amazon unaufgefordert korrigiert wird, wenn der Retourenprozess abgeschlossen ist?
Oder muss ich A) selber bei Amazon Bescheid geben, dass sie es ändern; bzw. B) werden grundsätzliche alle Vine-Produkte in der Steuererklärung aufgeführt, von denen ich die Retouren selber abziehen muss?

Besten Dank vorab.

Jens

Danke für das Lob, Jens.
Ich wette, Amazon korrigiert da nichts automatisch. Ich kann mir auch vorstellen, dass die das schon gemeldet haben und nicht mehr nachträglich abziehen, zumal du das, wenn ich es richtig verstanden habe, erst in 2025 zurückgeschickt hast.
Da bleibt dir wohl nichts anderes übrig, als das selbst in deiner Steuererklärung gegenüber dem Finanzamt aufzuschlüsseln.
Frage am besten mal beim Vine-Support nach. Würde mich auch interessieren, wie sie so etwas in den Meldungen handhaben.

Hier meine Ergebnisse mit dem Vine-Support:
Auf meine o. g. Frage zur Reduzierung Steuersumme bekam ich als Antwort, „Wir erlauben keine Rücksendung von Vine-Artikeln. Dies steht in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen von Vine (… Insbesondere haben Sie keinen Anspruch auf Rücknahme,…der gelieferten Produkte Dritter.) Wir können keine Wertanpassungen vornehmen.“
Daraufhin wollte ich wissen, warum mir die Retouren-Option (einschließlich Rückgabefrist) überhaupt angeboten wird. Wieder kam nur als Antwort, dass Retouren nicht möglich seien.
Eine dritte Anfrage, warum ich zurückschicken konnte, wenn es nicht erlaubt sei, wurde begründet mit: „…leider konnten die Artikel nicht storniert werden, da sie am …, …, … rezensiert wurden.“

Langsam nervt die konsequente Ignoranz meiner Frage nach der funktionsfähigen Retouren-Option.
Aus der letzten Antwort entnehme ich, dass evtl. eine Rezension die vorherige Möglichkeit der Retoure aufhebt. Ist aber nur eine Vermutung. Und so, wie bei herkömmlich bestellten Artikeln der Retouren-Button nach (meistens) 30 Tagen verschwindet, könnte man seitens Amazon hier auch verfahren. Macht man aber nicht.

Beste Grüße
Jens

Ja, das ist Amazon. Wer weiß, ob der Vine-Support überhaupt von Menschen erledigt wird…
Bleibt dir also nichts anderes übrig, als das dem Finanzamt gegenüber selbst genau aufzuschlüsseln und dir zu überlegen, ob du Vine wirklich weiter nutzen möchtest.

Da es für andere Leser vielleicht von Interesse ist, abschließend noch eine letzte, jetzt ausführlichere Antwort von Amazon: Zunächst wurde ich wieder darüber informiert, dass Retouren nicht erlaubt seien. Retournieren darf man nur, wenn ein Artikel defekt oder gar nicht geliefert wird. – Dies sollte ich berücksichtigen, bevor ich am Vine-Programm teilnehme.
Dumm ist nur, dass die Ausnahmen, welche eine Retoure gestatten, nirgends aufgeführt sind. Darüber hinaus hatte ich mich auch nicht beschwert, sondern nur um eine Auskunft zur Retoure gebeten, die nicht erlaubt aber angeboten wird.

Viele Grüße
Jens

Hallo Petra, danke für den tollen und informativen Beitrag. Ich habe heute die Einladung benommen und bin mir noch nicht sicher, ob ich das überhaupt machen möchte. Dein Beitrag hat schonmal ein etwa realistischeres Licht auf das Thema geworfen. Meine Idee wäre ausschließlich Verbrauchsgüter nehmen? Ich denke an Kerzen, Shampoo, Öl, Gewürze etc. Oder gibt es davon nicht viel Auswahl bzw. keine gute Qualität? Mit Technik Schrott kann ich wirklich nicht so viel anfangen. LG

Viel Brauchbares gibt es in der Kategorie jedenfalls nicht. So sind die meisten Vine-Artikel im Bereich „Lebensmittel“ derzeit irgendwelches Deko-Zeug für kitschige Torten oder irgendwelche Kapseln mit Öl drin…

Danke dir für die Rückmeldung!
Die Versuchung ist schon da und ich denke ich werde es mir mal anschauen! Vielen Dank nochmal für den tollen Artikel, das war der mit Abstand brauchbarste, den ich finden konnte! Liebe Grüße 🙂

Hallo,
nur ein kleiner Tipp zu Rücksendungen: Man kann alle Vine-Produkte zurück schicken, indem man in seinem „normalen“ Amazon Bereich unter „Meine Bestellungen“ geht. In der Auflistung kommen auch die Vine-Produkte und dort gibt es bzw. gab es bei mir bisher IMMER einen Rücksende-Button.

Liebe Grüße

Hallo Petra,
danke für deinen gut nachvollziehbaren Beitrag.
Ich bin seit einigen Monaten Vine Produkttesterin und überlege mir schon recht gut, was ich so bestelle und habe dabei immer die Steuer im Hinterkopf.

Ich bin Rentnerin, meine Rente wird besteuert, also gebe ich auch eine Steuererklärung ab.
Nur habe ich überhaupt keine Idee, wo und wie die ermittelten Beträge in der Steuererklärung zu erfassen sind. Die von dir angeregte Anlage SO werde ich mir daraufhin mal zu Gemüte führen 🙂

Eigentlich sind die ganzjährigen Empfänger von Bürgergeld die Gewinner. Da das Bürgergeld eine Zuwendung ist und kein Einkommen nach § 8 – Einkommensteuergesetz (EStG), müssten diese „Vine-Tester“ eigentlich den ganzen steuerlichen Grundfreibetrage von 11.604 Euro zur freien Verfügung für Vine-Produkte haben.
Sehe ich das falsch? Wenn nicht, bestünde hier eine erheblich Ungerechtigkeit gegenüber der Bevölkerung mit geregelten Einommen. Das sind lediglich meine Gedankengänge zum Thema.

Ich kenne mich damit nicht so genau aus, aber ich kann mir vorstellen, dass man beim Beantragen von Bürgergeld alles angeben muss, und dass es dann schon zu Problemen wegen Amazon Vine kommen kann.

Zur anderen Bemerkung betreffs Ungerechtigkeit gegenüber Bevölkerung mit geregeltem Einkommen: Du bist nicht wirklich neidisch auf Empfänger von Bürgergeld, oder? Denk bitte einfach noch einmal darüber nach.

Hallo Petra,
ich habe im Oktober 2024 die Einladung bekommen und bin nun auch dabei, nachdem ich das Steuerformular ausgefüllt habe. Gestern war ich nun erstmalig auf der Seite und habe 3 Artikel geordert. Der geschätzte Steuerwert der dort angegeben war, wurde heute von meinem Konto abgebucht. Da hab ich mich schon arg gewundert. Warum ist das so? Soll das eine Art Steuervorauszahlung darstellen?
Ich freue mich, wenn du mir kurz antworten könntest.
LG Angelika

Oje, da hast du vielleicht das Produkt über den Link geöffnet und regulär bestellt, außerhalb des Vine-Programms. Anders kann ich mir das nicht erklären.
Über Vine musst du immer erst auf den Button „Weitere Details“ klicken und dann auf „Produkt anfordern“.
Dann landen die Artikel zwar auch in deiner normalen Bestellübersicht von Amazon, aber zum Preis von 0,00.
Aber wenn du regulär bestellt hast, solltest du stornieren oder zurückschicken können.

Danke, aber ich hab das genau so gemacht, wie du es beschreibst. Der reguläre Preis ist auch höher. Aber die Abbuchung entspricht genau dem angegebenen steuerlichen Schätzwert. Ich verstehe nicht, warum das passiert ist.

Da bleibt dir nichts anderes übrig, als den Support innerhalb deines Vine-Bereiches zu kontaktieren. Link „Kontaktieren Sie uns“. Viel Erfolg! Würde mich mal interessieren, was dabei herausgekommen ist.

Vine Produkt Tester + Bestätigter Kauf
stand eine Zeitlang über vielen Rezensionen. Ich habe an den Kundenservice Amazon gemailt, dass das nicht zusammenpasst. Diese Tester hatten laut Amazon nicht regulär bezahlt.
Eine Antwort gab es nie. Aber solche Überschriften habe ich auch nicht mehr gesehen.
Ich freue mich, endlich eine kluge, erhellende Antwort gefunden zu haben über dieses VineProgramm. Was hab ich gegrübelt. Denn NICHTS ist umsonst. Man bezahlt immer.
Vielen lieben Dank

Ich bin seit 5 Monaten bei Vine.
Von Anfang an habe ich nur Artikel geordert, die ich auch gekauft hätte. Vielleicht nicht sofort und manches auch mehr als „Nice to have“ aber zumindest keinen Schrott.
Und ich ordere bewusst Artikel für 0,00 Euro, zB Büroartikel wie zB Geschenktüten, Drogerieartikel wie zB Palette Haartönung, MexxParfüm – da ich davon ausgehen kann, dass die Qualität passt.
Daher komme ich aktuell gerade auf gut 500 Euro (davon allein 90 Euro für eine Outdoorjacke einer bekannten sehr guten deutschen Marke).
Dein Artikel war für mich zum einen die Bestätigung, dass ich es „richtig“ mache. Zum anderen finde ich super, dass Du den Gold-Status ausprobiert hast. Das kann ich mir nämlich dann jetzt schenken ;-))
Super sind für mich die Hinweise der anderen Kommentatoren zum Thema Begründung beim FA. Das werde ich zeitnah für meine Artikel als Notiz führen, dann habe ich später nicht viel Aufwand.

Besten Dank für den Beitrag.

Noch als Ergänzung zu meinem Kommentar vom 17.10.2024…

Nachdem ich nun festgestellt habe, dass mittlerweile Rezensions-Updates (bei Artikeln, die nach einiger Zeit zum Teil erhebliche Mängel aufwiesen) zwar von AMAZON verarbeitet, aber danach nicht veröffentlicht wurden, habe ich über den Link „Kontaktieren Sie uns“ die Frage gestellt, warum dies so ist und ob nun kritische Rezensionen/Updates aufgrund negativer Erfahrungen/Erkenntnisse nicht gewünscht sind.

Daraufhin habe ich eine Mail erhalten, in der mir eine Verfehlung durch den Satzteil einer anderen Sprache vorgeworfen wurde und die Rezension deshalb gesperrt wurde. Der Satz war: „Aufgrund des mangelhaften Nylongurtes wurde dieser leider zum Party-Crasher für die ansonsten sehr gut verarbeitete Tasche.“

Damit verbunden war die Drohung, mich für zukünftige Beiträge zu sperren, sollte ich weiterhin gegen deren Bedingungen verstoßen.

Daraufhin habe ich heute meine Vine-Mitgliedschaft beendet. Worauf ein Hinweis in roter Umrandung aufploppte, das mein Konto geschlossen wurde, da ich die Programmteilnahmekriterien nicht erfüllt hätte.

Alle Achtung, wie sich dieses Unternehmen die Dinge so hindreht, wie es sie für sich für richtig hält…

Hallo, danke für die Infos. Wenn man nicht ohnehin eine Gewerbe hat sollte man wohl sehr vorsichtig sein. Auch ist je nach Art des Versichertenstatus in der Krankenkasse zu befürchten, dass neben Steuern auch noch Krankenkassenbeiträge anfallen könnten. Z.B. wenn man freiwillig versichert ist, werden alle Einkünfte wie Kapitalerträge, Gewinn aus Gewerbe, Gewinn aus Vermietung usw. für die Beitragsberechnung bis zur Beitragsbemessungsgrenze herangezogen Es wäre daher m.E. eigentlich logisch dass dann auch der Amazon Vine Steuerwert nicht nur zu versteuern ist sondern evtl. auch noch Krankenkassenbeiträge darauf erhoben werden, da die gesetzliche Krankenkasse einfach alle Einkünfte laut Steuerbescheid für die Beitragsberechnung ansetzt. Gibt es hierzu Erfahrungen???

Hallo Petra, meine Erfahrungen decken sich mit denen, die du beschrieben hast. Ich habe von Anfang an nur Produkte bestellt, die ich auch selbst kaufen wollte oder meine alten endlich austauschen zu können. So sind dann tatsächlich über 2000€ bei rumgekommen. Macht soweit nichts, weil ich dem Finanzamt gegenüber genauso argumentieren würde, wie hier beschrieben. Einige Produkte habe ich allerdings tatsächlich zurückgeschickt und die wurden auch aus der Summe herausgerechnet. Insofern besteht schon das Recht auf Rückgabe und somit Abzug aus der Liste der zu versteuernden Produkte.

Die Erfahrung habe ich auch gemacht. Ich hatte einen nicht funktionsfähigen Artikel zurückgesendet. Der Betrag wurde daraufhin in der Übersicht als – BetragX ausgewiesen und in der Summe abgezogen.

Hi Petra.

Danke für den schönen Bericht; das deckt sich zu 100% mit meinen Erfahrungen.

Ich bin jetzt genau ein Jahr dabei und werde (nach der gerade laufenden zweiten Prüfung des Bewertungszeitraums) ab sofort nur noch solche Produkte ordern, die sich zu 100% als sinnvoll darstellen, weil sie gerade oder zeitnah gebraucht würden und (das Wichtigste) nur dann, wenn diese Produkte sich endlich qualitativ vom bisherigen 99%igen China-Schrott abheben. Da werde ich einfach im vorhinein deutlich kritischer draufschauen.

Wenn AMAZON mich aus dem Programm wirft (was mit Sicherheit demnächst passieren wird, da ich die Mindestorderquote definitiv unterschreiten werde) ist mir das zu 101% egal.

An diejenigen unter Euch, die bisher noch nicht mit dem Vine-Programm in Berührung gekommen sind, da aber uuuunbedingt reinwollen… Grämt Euch nicht; ihr verpasst höchstens viel Arbeit und Zeitvergeuderei durch das (anständige, ausführliche) Schreiben von Rezensionen, Berge von Papiermüll und nicht wenig Produkte mit teilweise unterirdisch schlechter Qualität.

Von knapp 200 in einem Jahr georderten Produkten kann ich bei einer Menge von noch nichtmal 25% schreiben, dass diese wirklich gut sind.

Das Ergebnis rechtfertigt in keinster Weise den Aufwand.

Recht ausführlicher Bericht aber etwas ziemlich rosig beschrieben, der Haken kommt auch ein wenig zu kurz, die die länger dabei sind, kennen das Drama seit Oktober 2023 als es erstmals um das Steuerthema ging, vor allem waren bis Ende 2023 keine Steuerwerte angezeigt, die wurden dann erst nachträglich „gewürfelt“.

Wer aber seit dem erst neu dabei ist und plötzlich über einen 4 oder gar 5 stelligen Steuerwert staunt, ehrlich – kein Mitleid, das wurde in zig Foren rauf und runter diskutiert, was letztendlich zu versteuern sein wird, wird erst die Zukunft zeigen, weder Steuerberater noch Finanzämter haben bis jetzt einen echten Plan.

Nachdem nun auch schon die ersten Steuererklärungen für 23 durch sind gibt es so ziemlich alles von komplett 0 bis zu voll gemeldeter Betrag der mit dem jeweiligen Grenzsteuersatz von bis zu 42% zu versteuern ist. Bis die Klagen in den Worst Cases durch sind, wird es sich noch Jahre hinziehen, bis echte Rechtssicherheit herrscht…

Man muss sich wirklich bewusst sein, das man Artikel anfordert, bei denen man 0 Rechte hat (Garantie, Gewährleistung, Rückgabe, Umtausch, Ersatz etc.) und man dafür bis zu 42% Steuern zahlen muss + die Nerven um das ganze Handling drun herum (wie gesagt, die Steuerberater und selbst Finanzämter entscheiden willkürlich)

Vor allem sollte man nichts technisches anfordern, gerade im Bereich Ladekabel, Netzteile und Reiseadapter handelt es sich zu 95% um überteuerten China Schrott, der im schlimmsten Fall noch gefährlich werden kann – dann bestellt lieber gleich bei Ali Express oder Temu. Da wisst ihr wenigsten gleich, was euch der Schrott kostet.

Hallo, danke für den tollen Beitrag! Ich selbst bin bei der Bewertung folgendermaßen vorgegangen:

Sollte ein Produkt mangels Funktionalität oder wegen eines Defektes nicht testbar sein, habe ich den Wert auf 0 gesetzt, gleiches gilt für Produkte, die durch den Test verbraucht wurden. Bei allen anderen Produkten liegt der Bewertung der aktuelle (!) Verkaufspreis bzw., falls nicht mehr erhältlich, der Preis vergleichbarer Produkte auf Amazon zugrunde. Von diesem Preis habe ich im Sinne einer fairen Bewertung noch 50% abgezogen.

Dafür sprechen folgende Umstände: Für die getesteten Produkte gibt es keinerlei Rückgabemöglichkeit, keine Gewährleistung, keine Garantie und keinen Support. Manche der Produkte kommen ohne Verkaufsverpackung und sehen benutzt aus. Auch kommt eine erhebliche Anzahl der getesteten Produkte wegen der schlechten Rezensionen und mangelnder Reife nie auf den Markt. In fast allen Fällen ist der Marktpreis im Verkauf deutlich niedriger als der ursprünglich zum Testzeitpunkt „geschätzte Steuerwert“, der der Liste von Amazon zugrunde liegt. Die Produkte dürfen weder verkauft noch weitergegeben werden und können innerhalb von sechs Monaten zurückgefordert werden. Erst dann gehen sie als gebrauchte Artikel in mein Eigentum über.

Vielleicht hilft das ja mancher oder manchem bei der Begründung gegenüber dem Finanzamt.

Viele Grüße
Matthias

Das klingt auf jeden Fall sehr vernünftig. Wenn man dann noch gleich dazu die Summe einträgt, die Amazon gemeldet hat und diejenige, um die man reduziert hat (gut begründet), sollte das plausibel sein und durchgehen.

Hallo, toller Artikel. Ich bin seit drei Monaten Mitglied im Vineclub und es hat sich eine enorme Summe angesammelt. Auch bei mir ist es so, dass die meisten Waren Müll sind und sich nur weniges mit viel Aufwand zu miesen Preisen verkaufen liesse. Die Art der Versteuerung ist für mich undurchsichtig. Ich sitze gerade am Fragebogen zur steuerlichen Erfassung. Für mich sind Sachwerte kein Gewinn. Aber für das Finanzamt sind es Gewinne und sollen versteuert werden. Ich bin nach drei Monaten bereits über 5000 Euro. Ich habe große Angst, dass ich später zur Kasse gebeten werde, obwohl das Zeug vielleicht nur ein paar hundert Euro wert und oft unverkäuflich ist. Ich hatte Produkte im Test, die waren lebensgefährlich. Ich habe Zeitaufwände beim Bestellen, Testen und Entsorgen, vielleicht auch für den Verkauf, wenn ich mich dafür entscheide. Wenn ich das in Rechnung bei mir stelle, bin ich bereits ohne Verkauf bei Null. Nur habe ich keine Ahnung, wie ich das in die Formulare einbringe und ob das akzeptiert wird. Diese Unsicherheit sorgt bei mir für viel Stress, den ich mir nicht leisten kann. Ich erwäge, den Vineclub zu verlassen, weil ich mit meinem regulärem Job besser dran bin. Zur Zeit habe ich NULL Freizeit, viel Unsicherheit, Arbeit, Müll und leere Kartons.

Dazu kann ich nur sagen, dass es mir leid tut. Ich kann dir da keinen wirklich kompetenten Ratschlag geben. Vor allem bei der Summe nicht. Am besten suchst du dir einen Steuerberater oder einen Steuerhilfeverein.
LG

Hätte ich das alles hier mal lieber vor einem Monat schon gelesen. In meiner schier grenzenlosen Gier, möglichst schnell den Heiligen Gral Gold-Status zu erreichen, wo es dann die phantastischen Lambos und Weltreisen geben wird, habe ich seit nunmehr etwa 4 Wochen brav 108 Bewertungen geschrieben, zum Teil auch mit tollen Produktvideos versehen und somit 97% meiner Artikel bewertet.
Zu dem Zeitpunkt, wo ich das hier schreibe, habe ich einen Steuerwert von ganz genau 2.498,86 € erreicht. Mannmannmann… Ich muss Dir nicht erzählen, dass gefühlt 90 bis 95% aller Waren unbrauchbarer Schrott sind, die ich mir im Leben nie gekauft hätte.

Dämlich wie ich war, hatte ich mal ChatGPT gefragt, ob man den Gold-Status schon vorher erlangen kann sobald man die geforderten Zahlen erreicht hat. „Selbstverständlich“ war die Antwort und sogar noch mit einer ausführlichen Erklärung, warum das so sei. Jo. Soviel zur künstlichen Intelligenz.
Was soll’s. Seit einer Woche bestelle ich nichts mehr und schaue immer nur mal kurz, was es in „Für Sie empfohlen“ Neues gibt. Sollte dort einmal eine 12V Vakuumpumpe mit 85Kpa angeboten werden, werde ich gnadenlos zuschlagen und mich kindisch freuen, ganze 45,79 € gespart zu haben. Alles Gute und Danke für Deinen tollen Blog!

Oja, ChatGPT behauptet sehr überzeugt Dinge, die einfach nicht stimmen.
Nun musst du dir ganz schön Mühe geben bei der Steuererklärung, damit du das nicht noch als Einkommen angerechnet bekommst. Alles Mögliche abziehen und das gut nachvollziehbar für das Finanzamt aufbereiten.

Hallo Petra, guter Artikel, aber du hast da einen kleinen Fehler im Kapitel „Unvorteilhafte Bedingungen“ drin. Die Artikel gehen nach 6 Monaten in dein Eigentum über, nicht in deinen Besitz. In deinem Besitz sind sie ja vorher schon die ganze Zeit.

Ich sitze auch gerade an der Steuererklärung und denke mir noch sinnvolle Werte für die Artikel aus, anstelle der von Amazon viel zu hoch gemeldeten. Außerdem nehme ich den (Rest)wert der Artikel, den sie bei der Eigentumsübernahme haben, also nach 6 Monaten, wenn sie wirklich mir gehören. Also das, was man für gebrauchte Artikel in dem Zustand bezahlen würde. Damit sind dann auch viele Artikel schon „verbraucht“ oder gar entsorgt, z.B. Pfotenbalsam für Haustiere. Ich bin nur unschlüssig, ob ich Artikel, die man aus hygienischen Gründen nicht weiterverkaufen würde (wie z.B. elektr. Zahnbürsten), auch auf 0€ setzen sollte. 😀

Es ist auf jeden Fall spannend, da noch keiner wirklich weiß, wie man’s richtig macht. Und du könntest auch im Artikel davor warnen, dass Leistungsempfänger (Bürgergeld etc.) da richtig tief ins Klo fallen können, wenn die durch Vine zusätzliche Einnahmen erhalten haben.

Hallo Martin,
danke für deine Hinweise.
Irgendwo habe ich die Argumentation gelesen, dass es beim Wert, den man erhalten hat, nicht unbedingt um Wiederverkaufswert gehen muss. Aber ich finde das nicht wieder.
Ich denke, deine Herangehensweise mit dem Restwert ist schon in Ordnung. Man muss es nur schlüssig beschreiben und begründen.
Mit den Leistungsempfängern hast du sicher recht. Die sollten besonders aufpassen wegen Amazon Vine.

Hallo Petra.
Das ist doch mal eine schöne und ausführliche Zusammenfassung des Vine Clubs. Danke dafür 🙂
Ich habe mich auch schon immer gefragt, wie man da rein kommt, und was es dort so zu testen gibt. Nun habe ich einen Eindruck davon.
Schönen informativen Blog hast du 🙂

Grüße,
Janina

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