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Vermögensbildung in der Corona-Krise – vom Reproduktionsfaktor zum Zinseszins

Ob in Corona-Zeiten oder sonst wann – Vermögensbildung folgt immer dem gleichen Prinzip:

Geld vom Einkommen abzweigen – das nennt sich Sparen – und es in gewinnbringende Projekte stecken – das nennt sich Investieren. Die Gewinne aus diesen Investitionen und weiteres vom Einkommen gespartes Geld in mehr gewinnbringende Investitionen stecken. So bildet sich Vermögen.

Zinseszinseffekt, exponentielles Wachstum und Reproduktionsfaktor

Vermögensbildung funktioniert aufgrund des Zinseszinseffektes, durch welchen exponentielles Wachstum ausgelöst wird. Für eingefleischte Finanzblogleser ist das wahrscheinlich ein alter Hut, aber die meisten Menschen konnten sich bisher nur schwer etwas darunter vorstellen.

Jedoch spätestens jetzt mit der Corona-Krise, wo die rasant aufstrebenden Kurven zur Pandemieausbreitung immer wieder gezeigt wurden, sollten die meisten wenigstens eine vage Vorstellung davon haben, was exponentielles Wachstum bedeutet, und zwar genau das, was wir bei der Vermehrung des Virus NICHT haben wollen.

Da ist immer die Rede von einem Reproduktionsfaktor. Am Anfang lag dieser über eins. So steckte jeder Corona-Patient statistisch gesehen mehr als einen weiteren an, von diesen steckte wiederum jeder mehr als einen weiteren an usw. So würden es immer mehr Infizierte werden, und je mehr es werden, umso schneller würde das Übel wachsen. Inzwischen ist diese Zahl zum Glück unter eins gesunken.  

Der Schlüssel zu erfolgreicher Vermögensbildung – sowohl zu Corona-Zeiten als auch später

Wer die Sache mit dem Reproduktionsfaktor verstanden hat, hat damit den Schlüssel zu erfolgreicher Vermögensbildung – sowohl während der Corona-Krise als auch irgendwann danach.

Vermögens-Pandemie! Je höher der Reproduktionsfaktor des eigenen Vermögens desto besser. Also: Corona-Reproduktionsfaktor runter – Vermögens-Reproduktionsfaktor rauf!

Drei Stellschrauben

Zur Senkung des Corona-Reproduktionsfaktors kann jeder ganz einfach beitragen, indem er sich an die drei wichtigen Vorgaben hält:

  • Händewaschen
  • Mindestabstand
  • Mund-Nasen-Maske.

Zur Erhöhung des Vermögens-Reproduktionsfaktors gibt es im Wesentlichen ebenfalls drei Stellschrauben:

  • Ausgaben senken
  • Einkommen erhöhen
  • Investieren

Wie geht das im Einzelnen – insbesondere jetzt während der Corona-Krise?

Die Ausgabenschraube

Am einfachsten lässt sich in der Regel die Ausgabenschraube drehen und jetzt besonders. In letzter Zeit haben wir aufgrund der Corona-Einschränkungen ohnehin automatisch weniger Geld für Freizeitspaß wie Kino, Theater oder Konzerte ausgegeben. Auch die Ausgaben für den Frisörbesuch sind eine Weile weggefallen, ganz zu schweigen von Essengehen.

Wer das eingesparte Geld nicht gleich wieder mehrfach für Streaming Dienste oder überflüssige Online-Einkäufe verpulvert hat, dürfte bereits etwas gespart haben, das sich zum Vermögensaufbau verwenden lässt.

Nichts gegen etwas Unterhaltung durch beliebte Serien bei Netflix oder Disney, aber es geht beides – sowohl genießen als auch Geld sparen. Es ist wie mit dem Glücksgefühl durch Schokolade: Ein bisschen ist toll, aber wer sich dran überfrisst, wird auch nicht fröhlicher.

So mancher geht aufgrund der Ansteckungsgefahr seltener einkaufen. Das bedeutet, besser zu planen, wodurch auch wieder Geldbeutel und Geldkarte entlastet werden. Wieder etwas zusätzlich gespart ohne zu entbehren! Auch das kann in die Vermögensbildung gesteckt werden.

Die Einkommensschraube

Die zweite Stellschraube ist das Einkommen. Mag sein, dass der eine oder andere Gastronom oder Frisör jetzt verbittert ist und so manch Angestellter auf seine Kurzarbeiter-Gehaltsabrechnung zeigt. Das tut mir aufrichtig leid und für alle Situationen habe auch ich keine Patentlösung in der Tasche.

Aber was wohl die meisten während der Corona-Einschränkungen haben, ist mehr Zeit. Diese Zeit lässt sich nutzen, um etwas zu lernen, womit man sein Einkommen erhöhen oder ein kleines Zusatzeinkommen erwirtschaften kann. Das kann Weiterbildung für den Job sein oder etwas ganz Neues in Eigenregie.

Überlege, was dich interessiert, so dass es dir relativ leicht fallen würde, dich einzuarbeiten. Vielleicht hast du bereits Kenntnisse oder Fähigkeiten, für die jemand bereit wäre, Geld auszugeben.

Verabschiede dich allerdings von der Idee, mit etwas Neuem sofort auf einen hohen Stundensatz zu kommen. Sollte das doch gleich klappen, umso besser. In den meisten Fällen steckt jedoch ein Lern- und Übungsprozess dahinter. Deshalb ist es wichtig, dass du dir etwas suchst, das dich interessiert. So kannst du die Energie aufbringen, die nötig ist, bis es sich endlich lohnt.

Hab dabei keine Angst vor der Selbstständigkeit. Ein Nebengewerbe anzumelden ist keine große bürokratische Hürde und kann vielerorts sogar online erledigt werden. Auch das Finanzamt ist nicht dein Feind. Inzwischen gehört meistens sogar ein netter Telefonservice dazu, den man anrufen kann, wenn man irgendetwas in einem ihrer Schreiben nicht ganz verstanden hat.

Die Investmentschraube

Die dritte Stellschraube hast du mit deinen Investments in der Hand. Die Auswahl an Möglichkeiten ist heute so groß wie nie. Das ist Fluch und Segen zugleich. Auch hier steht am Anfang das Lernen und Informieren. Verschaffe dir einen Überblick über die wichtigsten Asset-Klassen: Aktien, Anleihen und Immobilien und die Möglichkeiten, darin zu investieren: passiv über ETFs oder aktiv über Einzelaktien.

Versuche nicht, besonders schlau zu sein und eine Möglichkeit zu finden, die alle anderen übersehen haben. Glaub mir, es gibt kaum Möglichkeiten, die alle übersehen. Das einfachste Investment besteht darin, einen oder zwei globale, sehr breit gestreute, ETFs regelmäßig zu besparen. Das ist die einfachste Methode.

Inzwischen sind auch Sparpläne über sehr viele Einzelaktien möglich, selbst mit ganz kleinen Beträgen. Suche dir dazu am besten Aktien von Unternehmen, unter deren Geschäft du dir etwas vorstellen kannst und zu denen dir dein gesunder Menschenverstand sagt, dass diese Firmen noch lange gewinnbringend sein werden.

Gerade jetzt in der Corona-Zeit sind die Preise der meisten Aktien noch ein Stück von ihren Hochs entfernt. Die richtige Zeit also, um einen Sparplan anzulegen und auch um bestehende Sparpläne fortzuführen, vielleicht sogar zu erhöhen. Je nachdem, wie deine Vermögenssituation aussieht, ist es vielleicht auch an der Zeit für ein paar Einzelkäufe.

Lies zwei bis drei Finanz-Bücher und wenn du magst, ein paar Blogs, oder schau dir auf Youtube ein paar Videos zum Thema Geldanlage an. Hüte dich vor dem „schnellen Geld“. Vermögensbildung bei überschaubarem Risiko ist ein langwieriger Prozess. Es wird dabei immer wieder solche Phasen geben wie jetzt. Wichtig ist: Fang an! Fehler machst du ohnehin – und Fehler mit weniger Kapital sind weniger schlimm.

Anstatt die Rendite eines noch sehr kleinen Investments durch viel Zeitaufwand um ein paar Prozentpunkte zu erhöhen, bringt es insbesondere am Anfang mehr, diese Zeit – von der es momentan aufgrund der Corona-Krise für die meisten mehr als sonst gibt – in ein Zusatzeinkommen zu stecken, das dann investiert werden kann.

Die globale Wirtschaft wird sich immer wieder erholen, und wenn du klug investieren möchtest, kommst du kaum daran vorbei, dich über Aktien bzw. Aktien-ETFs an den größten Unternehmen der ganzen Welt zu beteiligen. Momentan geht das aufgrund der wegen der allgemeinen Unsicherheit heruntergeprügelten Preise sogar recht günstig.

Es mag sein, dass ein paar der Unternehmen pleitegehen oder zumindest bleibende Schäden davontragen, aber andere werden im Gegenzug sogar profitieren und das mehr als ausgleichen.

Und sollten doch alle gleichzeitig zusammenbrechen, ist es ohnehin sinnlos, sich noch um Vermögensbildung und Altersvorsorge zu kümmern, denn dann hat die Menschheit ganz andere Probleme.

Fazit

Verhalte dich in deiner Vermögensbildung genau andersherum als zur Vermeidung von Corona: Erhöhe deinen Vermögens-Reproduktionsfaktor!

Du hast dazu sowohl während der Corona-Zeit als auch sonst drei Stellschrauben:

  • deine Ausgaben
  • dein Einkommen
  • deine Investments

Und vor allem jetzt wahrscheinlich mehr Zeit als sonst, um dich darum zu kümmern.

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