Weil mir der letzte Artikel zur Gamification im Zusammenhang mit finanzieller Sicherheit bzw. Freiheit großen Spaß gemacht hat, werde ich das Thema ab und zu wieder aufgreifen. So zum Beispiel schon heute.
Das Spiel besteht darin, Tage finanzieller Sicherheit oder finanzieller Freiheit zu sammeln. Zunächst einmal: Worin besteht eigentlich der Unterschied? Ganz einfach: im Preis. Finanzielle Sicherheit ist die Situation, dass man aus seinen passiven Einnahmen die grundlegenden Ausgaben zum Lebensunterhalt decken kann. Finanzielle Freiheit ist etwas mehr, also noch eine Schippe Luxus obendrauf. Wie viel, muss jeder selbst für sich definieren. Finanzielle Sicherheit kostet also etwas weniger als finanzielle Freiheit. Scharf abgrenzen kann man das nicht wirklich. Ich nenne das Spiel einfach „Freiheitstage sammeln“.
Ich suche für meine Sammlung: Eine ganz besondere Aktie
Mein Ziel: Ich möchte für mein Langfristdepot eine Aktie, die schon eine hohe Dividendenrendite hat. Die soll auch keine einmalige Sache sein, sondern möglichst beständig, vielleicht sogar noch ein wenig steigerungsfähig. Dazu müssen die Geschäfte des Unternehmens gut laufen. Es sollte ein etabliertes Unternehmen sein, das schon länger am Markt ist, und es muss für mich plausibel sein, dass man mit dem Geschäft auch in den nächsten Jahren Geld verdienen kann.
Ein Tool zur Suche nach der „eierlegenden Wollmilchsau“
Seit ich die Gelegenheit hatte, den Aktienfinder ausgiebig zu testen, verwende ich ihn immer wieder, so auch auf der Suche nach der „eierlegenden Wollmilchsau“, die ich gerade beschrieben habe. Und ich habe tatsächlich etwas Kaufenswertes gefunden. Auf die Idee dazu hat mich Torsten in einem etwas älteren Aktienfinder-Video auf seinem Youtube-Kanal gebracht. Hier ist es:
REITs!
Ja, das ist es doch. Ich habe im Aktienfinder nach REITs gefiltert. Inzwischen funktioniert es leicht anders als im obigen Video beschrieben, denn das Tool wurde seitdem weiterentwickelt. Wenn man unter Supersektor „Immobilienfonds“ einstellt, bekommt man die REITs.
Dann habe ich einfach durch Klick auf die Spaltenüberschrift in der Ergebnistabelle absteigend nach Dividendenrendite sortiert. So sah das Ergebnis aus:
Dann bin ich einfach von oben nach unten durchgegangen, bis ich die erste Aktie gefunden habe, zu der mir die erste Grafik „Gewinne, CashFlows und Dividenden“ gefiel. Das ist Omega Healthcare Investors.
Bingo!
Danach habe ich mir noch die anderen Diagramme und Kennzahlen zu Omega Healthcare Investors angeschaut und für OK befunden. Schließlich noch die Webseite des Unternehmens besucht, um festzustellen, was die genau machen: Altenpflege-Immobilien verteilt über die gesamte USA und Großbritannien. Passt also prima. Hinzu kommt noch, dass in meinem Langfristdepot noch nichts Vergleichbares ist.
Taschenrechner muss her
Was kommt wirklich unterm Strich raus? Die aktuelle Dividende beträgt 2,64 USD pro Jahr. Der Kurs an der NYSE ist jetzt (08.11.18) gerade 34,92 USD. Das sind also knapp 7,6% Dividendenrendite. Nun handle ich nicht in USD, sondern in EUR. Währungen und Kurse schwanken. Aber da das sowohl hoch als auch runter geht, rechne ich einfach mit den 7,6% jährlich auch auf EUR-Basis. Übrig bleiben würden davon nach Steuerabzug knapp 74%, also die Netto-Rendite wäre etwa 0,74 * 0,076 = 0,056 = 5,6%. Sehr schön!
So, Order ist erteilt
Momentan notiert die Aktie hier über 30 EUR. Ich hab nun einfach mal eine Limitorder über 67 Stück für genau 30 EUR eingegeben und lasse die bis maximal zum Monatsende stehen. Mal sehen, ob ich sie bekomme. Damit hätte ich mir dann wieder mal etwas mehr als zwei Tage Freiheit gekauft, denn die Dividendenzahlungen pro Jahr würden sich auf über 100 EUR belaufen. Möglicherweise stocke ich dann später noch auf.
Nun noch der abschließede unvermeidliche Satz: Das ist keine Anlageberatung. Wer das nachmacht ist selbst Schuld.
6 Antworten auf „„Freiheitstage sammeln“-Spiel: ein einfacher Spielzug“
Hallo Petra,
bitte entschuldige, ich hatte viel zu tun und habe nicht mehr auf deinem Blog nachgeschaut, ob es noch eine Frage auf meinen Kommentar gab. Im Prinzip heißt die Besteuerung als Fonds, dass die gesamten Regelungen mit Vorabgewinn/pauschale etc. greifen, die seit 2018 neueingeführt sind.
Siehe auch:
https://www.wertpapier-forum.de/topic/52918-fiktiver-verkauf-von-reit-aktien-zum-jahreswechsel-2018/
https://www.finanzwesir.com/blog/besteuerung-fonds-etf-2018
Viele Grüße H.-J.
Prima, vielen Dank.
Hallo Petra,
nur zur Sicherheit der Hinweis: seit 2018 werden US REIT wie ausländische Immobilienfonds behandelt, was die Besteuerung in D angeht, nicht wie Aktien.
Gruß Covacoro
Danke für den Tipp. Kannst Du das bitte noch etwas genauer ausführen vielleicht mit einem kleinen Zahlenbeispiel?
Dem Kommentar schließe ich mich gerne an.
Vielen Dank, liebe Petra!
Hallo Petra,
ich finde Deine Beiträge toll und freue mich jedesmal über Deine interessanten Ideen.