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Passives Einkommen

Es ist immer die gleiche Online-Marketing-Masche. Lass dich nicht verarschen!

Entschuldige bitte diese krasse Überschrift, aber ich muss es mal so deutlich ausdrücken. Ab und zu erhalte ich eine Mail von dem einen oder anderen Blog-Leser mit der Bitte um meine Meinung zu einem Angebot, in dem eine „unfehlbare“ Aktienstrategie, Geschäftsidee o.ä. vorgestellt wird, natürlich mit einem dazugehörigen Video. Vom Prinzip her ist das immer das Gleiche. Deshalb möchte ich hier mal eine universelle Antwort in Form eines Artikels geben.

Worum geht es in diesen Angeboten?

Darin wird der „heilige Gral“ versprochen, also entweder die ultimative Anlagestrategie, um ganz schnell reich zu werden oder einen einfachen Weg, sich innerhalb kürzester Zeit ein mindestens fünfstelliges passives Monatseinkommen aufzubauen.

Das Ganze ist immer auf die gleiche Art und Weise gestaltet. Eine reißerische Überschrift, darunter befindet sich ein Video. Man kann nicht sehen, wie lang es ist, und man kann es lediglich abspielen und zwischendurch auch mal stoppen, aber ein Vor- oder Zurückspringen ist nicht möglich. Das ist natürlich so gewollt, denn du sollst keinen Einfluss auf dieses geschickte psychologische Manöver haben können.

Wie ist das Ganze aufgebaut?

Es geht (manchmal nach einem schicken Trailer) los mit Stufe eins, dem Aufwerfen eines Problems oder dem Darstellen einer Situation mit einfachen, nachvollziehbaren Worten. Die Worte werden gesprochen und sind dazu noch zu lesen, nicht zu viele pro Seite. Etwa so:

Da stimmt doch was nicht an der Börse. Geht es dir auch so: Wenn der Aktienmarkt fällt, dann fällt dein ganzes Portfolio, wenn alles steigt, steigt dein Depot nicht ganz so gut?

Sind dir schon mal die ganzen Disclaimer und Haftungsausschlüsse auf Finanzprodukten aufgefallen, so als wäre das ein Vertrag für Bungee Jumping?

Oh ja, du sollst zustimmen, du sollst nicken. Ja, der Sprecher hat Recht!

Dann wird die zweite Stufe gezündet. Der Sprecher kündigt dir eine Lösung an, die er allerdings noch hinauszögert:

Ja, dazu komme ich gleich. Doch lass mich erst erzählen…

Nun wird es persönlich, es wird emotional. Der Sprecher erzählt dir von sich, in welch misslicher Lage er sich befand, und wie er da mit dieser tollen Sache herausgekommen ist. Und immer wieder ein: Ja, gleich kommt’s.

Stufe drei: Der Spannungsbogen wächst.

Du musst nun einfach dranbleiben. Du willst es wissen. Also schaust du weiter. Das geht noch eine ganze Weile so. Das Feuer wird geschürt. Argumente für das Produkt, die Strategie oder was auch immer da verkauft werden soll. Oftmals werden auch passende stimmungsvolle Bilder eingeblendet, aber das sind dann schon die aufwendiger produzierten Bullshit-Werbe-Videos. Das Gesagte ist nach wie vor zusätzlich als Text zu lesen. Es soll in dein Hirn. Doppelt hält besser!

Irgendwann kommt dann die Lösung, ein kostenpflichtiger Börsenbrief, ein Videokurs, was auch immer. So präsentiert und begründet, dass es einfach funktionieren muss. Es ist dir nun „einprogrammiert“. Auch wenn du noch leise Zweifel hast. Du sollst dir wünschen, dass es funktioniert.

Nun wird’s ernst: Stufe vier

Es kommt der Preis. Es ist eigentlich unbezahlbar, und der reguläre Preis ist irgendein Mondpreis mit einer Stelle mehr vor dem Komma als der hier bei dieser einmaligen Gelegenheit verlangte. Als Begründung dafür, warum du es nun reduziert für nur 99 statt 399 Euro erhalten sollst, kommt so etwas wie:

Ich merke, dass du es wirklich ernst meinst, weil du das Video bis hierhin angeschaut hast.

Das ist dann aber noch nicht alles, dann kommt noch eine Geld-zurück-Garantie oben drauf. Jawoll, es ist wirklich risikolos.

Jetzt bist du reif für Stufe fünf:

Das ist der sogenannte Call-to-Action. Meistens ein großer, dicker Pfeil, der auf den Bestellbutton unter dem Video zeigt, und natürlich nur jetzt und hier, einmalige Gelegenheit.

Wer nun denkt, das war’s. Oh nein, das war erst der Anfang. Stufe fünf ist der längste Teil des Videos. In scheinbarer Endlosschleife wirst du nun weiter bearbeitet. Immer wieder die gleichen Argumente in abgewandelter Form, immer wieder der Call-to-Action. Du sollst dich richtig dumm und mies fühlen, wenn du das Angebot nicht annimmst.

Ich höre nun lieber auf, sonst wird mir noch schlecht.

Ich Spielverderberin!

Nun habe ich es auseinandergenommen. Ja, ich habe den Online-Marketing-Zaubertrick erklärt und damit entzaubert, au weia!

Möglicherweise sind ja auch nicht alle Dinge, die durch solche Videos angeboten werden, völliger Mist. Aber mal ganz ehrlich: Hat ein seriöser Verkäufer so etwas nötig?

Ich will hier auch nicht alles, was über Videos angeboten wird, schlecht machen. Denn ich finde Verkaufsvideos für gute Produkte vollkommen in Ordnung. Allerdings sollten sich Verkäufer schon die Frage stellen, ob sie sich mit der oben beschriebenen Methode zu den ganzen schwarzen Schafen gesellen wollen.

Woran erkennst du, ob es sich um Abzocke oder ein gutes Produkt handelt?

Benutze deinen gesunden Menschenverstand. Sei einfach offen für die Möglichkeit, dass es Bullshit ist. Frage dich: Warum? Warum verkauft der Anbieter dieses Wissen anstatt es einfach ganz bequem für sich selbst zu nutzen? Könnte es nicht sein, dass es nicht das Wissen selbst, sondern der Verkauf dessen ist, was die Rendite bringt?

Klingt es zu schön, um wahr zu sein? Dann ist es das wahrscheinlich auch: Zu schön, um wahr zu sein.

Wenn das Video darüber hinaus nicht durch dich steuerbar ist und du die fünf Stufen erkennst, manchmal auch leicht abgewandelt, lass die Finger davon.

Zum Abschluss eine etwas provokante Frage

Gibt es hier jemanden, der aufgrund eines solchen Werbevideos etwas gekauft hat, das dann wirklich gehalten hat, was es versprach?

10 Antworten auf „Es ist immer die gleiche Online-Marketing-Masche. Lass dich nicht verarschen!“

Hallo,
ich sehe auch in letzter Zeit immer mehr solche reißerische Maschen. Meist mit einem gratis Buch oder Video verbunden. Das ist eindeutig eine Marketing/Verkaufsmethode. Ich glaube Mogli meint die seriösen Anbieter, die man auch von Börsenmessen kennt. Die wirklich einen Aufwand betreiben.
Gruß,
Anto

Einspruch!
Du schreibst, Du bekommst Werbung „untergeschoben“ und alle Angebote sind diese Psycho-Masche.
Ungebetene Werbung bekomme ich auch, aber ohne Video. Für gedruckte Werbung habe ich die Altpapiertonne und für ankommenden Spam den virtuellen Mülleimer.
Es kommt recht selten vor, dass ich mal nach einer erhaltenen Werbung den Tischrechner anwerfe und das Angebot mal durchrechne und vergleiche.
Von seriösen oder gar guten Angeboten schreibst Du nichts. Daraus kann man schließen, dass alle Angebote schlecht sind.
Einen Punkte-Plan habe ich übrigens auch.
1. Analyse ohne Hektik und Übereifer.
2. Handeln nach Regeln. (Moneymanagement, Risikostreuung)
3. Entwicklung überwachen, Risiken begrenzen und Gewinne absichern. (Stoppkurse, ggf. auch Zielkurse setzen)
4. Regeln einhalten, Verluste und Korrekturen begrenzen.
5. In der Nachlese Entscheidungen bewerten und ggf. Lehren daraus ziehen.
Für Dich schreibe ich nochmal „kleine Positionsgröße = erhöhte Handelsspesen“ auf. 😉
P.S. Viele der unseriösen Angebote kommen aus einer Kreisstadt mit 27 000 Einwohnern oder der nächsten größeren (Wagner)Stadt. Ein Blick in das Impressum lässt Zusammenhänge und Personalunionen erkennen.
Mogli

Mogli, Du kannst gern soviele sinnlose Einsprüche darüber, was ich geschrieben hätte und was nicht, erheben, wie du willst. Übrigens mein Artikel steht unverändert auf der gleichen Seite darüber. Ich weiß, was ich geschrieben habe. Irgendwie ist das doch etwas anderes als das, was Du hier behauptest.
Da das jeder feststellen kann, der der deutschen Sprache mächtig ist und lesen kann, brauche ich mich auf solch eine sinnlose Diskussion nicht einzulassen.
Wenn es Dir Spaß macht, schreib weiterhin gern drunter, was Du willst und was in Deiner Realität richtig ist. Bedenke aber: Das geht aber alles von Deiner kostbaren Trading- und Stoppkurse-Ausdenkzeit ab. 😉

Habt ihr nur schlechte Erfahrungen mit Börsenbriefen und Info-Diensten gemacht?
Es ist aber nicht richtig, alle Anbieter über einen Kamm zu scheren.
Wer Das tut, der hat, -mit Verlaub-, von der Analyse und dem Börsenhandel keine Ahnung.
Wenn man einen Börsendienst, einen Börsenbrief oder eine Anlegerzeitschrift bestellt, bekommt man eine Dienstleistung. D.h. da arbeiten Leute, nutzen Wirtschaftsdaten, pflegen ihren Datenbestand und publizieren Ihre Ergebnisse für ihre Kunden.
Das Alles kostet Geld, das von den Kunden eingenommen werden muss.
Wer sich mit der Analyse beschäftigt, der erhält Prognosen. Wer Erfahrung mit Prognosen hat, erkennt, dass nicht alle Prognosen eintreffen, und langfristig die Trefferquote unter 70% liegt. Die Trefferquote kann in der Hosse selbstverständlich auch höher ausfallen, aber in der Baisse kommt der Analyst schnell wieder auf den realen Boden der Tatsachen zurück.
Nach Abgabe jeder Prognose läuft die Zeit weiter, und es kommen neue Nachrichten, wirtschaftliche und politische Einflüsse und andere Dinge, die den zukünftigen Kursverlauf beeinflussen. Treten solche Dinge nicht, oder nur positiv ein, so hat der Analyst einfach nur Glück.
Wie gut die Trefferquote ist, hängt auch stark von der Auswertung ab.
War eine Prognose von einem Kursanstieg von 30% richtig, wenn der Kurs um 27% ansteigt, und danach unter den Einstiegskurs zurück fällt?
War eine Prognose von einem Kursanstieg von 30% richtig, wenn der Kurs um über 100% ansteigt. leicht korrigiert und weiter steigt?
Wer ohne Stoppkurse handelt, der wird die erste Prognose als falsch ansehen, wer mit Stoppkursen arbeitet und die Stoppmarken in Zielnähe nachzieht, der fährt einen Gewinn ein, und wertet die erste Prognose als richtig mit akzeptabler Abweichung.
Wer im zweiten Fall seine Papiere zum Zielkurs verkauft hat, ohne die weitere Kursentwicklung zu beobachten, der wertet die zweite Prognose als richtig, obwohl die Abweichung hier mindestens sieben mal größer ist, als bei der ersten Prognose.
Die nächste Variante der Auswertung ist der zeitliche Horizont.
Ist eine Prognose falsch, wenn der prognostizierte Anstieg statt in 12 Monaten erst nach 14 Monaten erreicht wird?
Ist eine Prognose falsch, wenn der prognostizierte Anstieg statt in 12 Monaten schon in 8 Monaten erreicht wird?
Eine Prognose hat fast immer Abweichungen und die Trefferquote einer Analyse hängt stark von der Auswertung ab.
Eine Prognose ist hinfällig, wenn neue kursbeeinflussende Ereignisse eintreten oder sich das Marktumfeld ändert.
(siehe LPKF oder Morphosys)
Diese Tatsache muss man akzeptieren und sich darauf einstellen. Gewinne kann man ab etwa 52% Trefferquote machen. Das ist eine Frage der Handelsspesen, des Spreads und der Verlustbegrenzung.
Ich handele seit Jahren ein System mit CFDs und 58% langfristiger Trefferquote mit viel mehr Gewinnen als Verlusten. Die Grundlage dieses Systems habe ich mal von einem bezahlten Coach gelernt und für mich angepasst bzw. verbessert.
Natürlich lese ich auch eine Anlegerzeitschrift mit Wertpapieranalysen und Wertpapierempfehlungen. Diese Analysen bewerte ich als das was sie sind: Analysen und Prognosen…. mehr nicht.
Jede Empfehlung vergleiche ich mit meiner eigenen Analyse und anderen Bewertungen. Finde ich ein Haar in der Suppe investiere ich mein Geld hier nicht. Bin ich bereits hier investiert, sehe ich mich bestätigt.
Auch einen großen Teil meines Börsenwissens habe ich mir in der Börsenzeitschrift angelesen.
Zeitweise habe ich auch bis zu 4 Anlegermagazine gleichzeitig gelesen, so lange die Kosten gering und die Erträge erheblich höher sind, muss das kein Fehler sein.
Jedenfalls habe ich mit entsprechenden Musterdepots die Analysten und Manager beobachtet und bewertet.
So konnte ich deren Entscheidungen nachvollziehen und teilweise in meinen Handelsstiel einfließen lassen.
Ebenso kann man mit jedem Börsenbrief verfahren.
Sporadisch lese ich zeitweise Börsenbriefe meist im Winterhalbjahr. Die Erfolgsquote der Börsenbriefe vergleiche ich mit meiner eigenen Wertpapierrendite. Wenn ich mit den Handelsansätzen eines Börsenbriefs meinen eigenen Handelsstiel verbessern und meine eigene Rendite steigern kann, ist mir egal, wie viele Porsche der Börsenbriefschreiber in seiner Garage gesammelt hat (Insiderwissen). Jedenfalls ist der Handelsansatz des Porschesammlers nicht schlecht, nur mit Stoppkursen hat er seine Probleme. 🙂
Überteuerte Börsenbriefe bestelle ich natürlich nicht. Man kann vor der Bestellung den Aufwand und damit den Preis pro Ausgabe eines Börsenbriefs mit den Kosten für eine Börsenzeitschrift vergleichen. Den Nutzen kann man erst nach einem gewissen Lesezeitraum bewerten.
Habe ich einen Handelsansatz durchschaut, kann ich diese Idee auch auf andere Analysen auf andere Wertpapiere übertragen und anwenden. Dann ist der Börsenbrief für mich „ausgelutscht“ und ich kann mir die Abokosten sparen.
Mein Anlegermagazin werde ich aber weiterhin lesen, so lange ich Wertpapiere handele.
Ein Coaching muss man ganz anders bewerten.
Ein Supercoach kann einem doofen Anleger nicht viel helfen. Ein mittelprächtiger Coach kann aber einen einem lernwilligen Börsenneuling zum besseren Erfolg verhelfen.
Man muss auch unterscheiden, ob man ein fertiges Video präsentiert bekommt, oder ob man eine regelmäßige Livesession mit Rückfragen, Analyse der Teilnehmerfehler und Erfolgsmessung bekommt. Man sollte auch hinterfragen, wie viele Teilnehmer ein Seminar hat, und ob es periodisch neue Klassen gibt, oder ob man jederzeit einsteigen kann. Ein fester Lehrplan und feste Teilnehmerklassen sind besser. Als Teilnehmer möchte ich keine Zeit verlieren, weil der Dozent ständig die gleichen Anfängerfragen beantworten muss.
Eine Coachingstunde halte ich mit 40€ für nicht zu teuer, wenn ich für eine Mechanikerstunde in der Autowerkstatt 85€ bezahle.
Das schreibe ich als Anleger und Trader mit etwa 1000 Trades/Jahr der von seinen Trades lebt und keinen anderen Beruf ausübt.
Mogli

Mogli, was du schreibst ist ja alles schön und gut, hat aber irgendwie nicht wirklich mit meinem obigen Artikel zu tun. Ich schreibe ja schließlich nicht, dass ALLE Angebote sch… sind, sondern zeige lediglich eine „Masche“.

tut mir leid anonymous, wenn ich einen brief, oder zeitschrift kaufe, dann kann ich es mir in Geldanlagen nicht leisten einen Pennystock zum kauf angeraten zu bekommen. und nur anfänger kaufen solche zeitschriften.

Hallo Petra,
ja was soll man dazu sagen. Also ich habe mich schon immer gefragt, wie blöde Leute sein können.
Da wird bei einem Mixerkauf 3mal Preise verglichen. Tests Loch und Löcher gelesen, aber bei 4 bis 5 stelligen Beträgen setzt der Verstand aus und die Leute sehen nur Dollars in den Augen, wie du es auch schon beschrieben hast. Na ja, ich habe keinen Mitleid mit denen, die Kohle bei den ganzen Binäroptionen Quatsch verloren haben.

Der Komiker (!) Will Rogers hat den Schlüssel zum Börsenerfolg mal treffend auf den Punkt gebracht: „Lass dich nie auf Glücksspiele ein; nimm alle deine Ersparnisse, kaufe einen guten Aktienwert und behalte ihn, bis er steigt. Dann verkaufe ihn. Wenn er nicht steigt, kaufe ihn nicht“. Die dahinter stehende Ironie verstehen die meisten Leute allerdings nicht und daher wäre die Spruch hervorragend geeignet, für die hier beschriebene Abzockmasche.
Wie das? Nun, man stellt ihn den Fokus und zeigt danach den Chart der Deutschen Bank und von Eon. Die kennt jeder, aber der Kursverlauf ist ein Desaster. Dann zeigt man den Chart von Amazon oder Apple und verweist darauf, wie viele Millionen in den letzten Jahren aus 1.000 Euro Investition geworden sind. Dann erklärt man, dass jeder, der nicht auf diese Gewinneraktien gesetzt hat, sondern am besten auch noch auf die Loseraktie der Deutschen Bank oder von Eon, ein Versager ist. Aber das wäre nicht schlimm, es ist nicht die Schuld des Anlegers. Es liegt daran, dass niemand ihm die Gewinnerstrategie für die Börse erklärt hat, bei der man unter Garantie die Gewinner von morgen herausfindet und so frühzeitig einsteigen kann, um in wenigen Jahren Millionär zu werden. Und man muss nicht viel von Aktien verstehen, oh nein, man muss nur den Drei-Punkte-Plan anwenden und dann hat man schon die beste Aktie der nächsten 20 Jahre herausgefunden. Wozu müsste man sich dann noch mit anderen Aktien beschäftigen? Oder mit Konjunktur oder Notenbanken? Alles überflüssig, der Drei-Punkte-Plan macht es einfach. In jedem Sinn des Wortes…
Das perfide an der Sache ist, dass ich vermutlich mit einem solchen Bullshit-Strategie-Video mehr Geld verdienen könnte als mit meinen Investments an der Börse. Und warum? Weil die Leute keine Ahnung haben, weil sie schnell reich werden wollen, ohne etwas dafür zu tun. Sie setzen ihr Geld auf winde Tipps, weil es keiner mitkriegt, falls es schief geht. Sie aber im – unwahrscheinlichen – Erfolgsfall allen erzählen können, wie clever sie doch sind. Und mit ihrer Cleverness protzen können. Erschreckend!!! Und nur möglich, weil die Menschen total ungebildet sind. Vor allem in Finanzdingen. Auch deshalb vielen Dank für Deinen Blog und diesen Artikel. Er klärt auf – ob er hilft, diesem Abzockwahnsinn ein Ende zu bereiten, wage ich allerdings zu bezweifeln. Fakt ist leider, dass viele Menschen es geradezu darauf anlegen, abgerippt zu werden. Und es wieder und wieder versuchen, auch wenn sie schon mehrfach auf die Nase gefallen sind. Echt traurig…

„Wenn er nicht steigt, kaufe ihn nicht.“ 🙂 Köstlich! Als ich vor vielen Jahren zum ersten mal einen Aktienchart gesehen habe, habe ich mir auch so gedacht: „Was soll denn daran so schwer sein? Man kauft einfach hier (Tiefpunkt) und verkauft hier (Höchstpunkt) und hat gewonnen.“ 😉 Dann kam die Realität…

Hi Petra,
vor so Maschen kann man nicht häufig genug warnen…ich amüsiere mich eher immer über so etwas und sehe wie Du im Artikel beschrieben die „Fangmaschen“, aber gerade bei Finanzthemen gibt es glaube ich immer noch sehr viele unsichere Leute, die man leicht(er) beeinflussen kann 🙁
Über ein anderes Vorgehen bei der Beeinflussung im Rahmen von einseitigen und „versteckten“ Werbeartikeln habe ich auch gerade einen Beitrag geschrieben:
https://thorstenhartmann.de/erkenne-und-meide-schlechte-ratschlaege/
Vielleicht hilft es ja, manche davon abzuhalten auf so etwas anzuspringen…
Viele Grüße
Thorsten

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