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Buchvorstellung

Mindset etwas anders betrachtet

Heute gibt es eine Buchvorstellung. Untypischerweise geht es nicht um ein Finanzbuch, sondern um einen Roman, der sich um Reichtum dreht, und zudem auch noch lustig ist.

Es ist:

Mindset*

von Sebastian Hotz

(* Link zu Amazon)

An diesem Roman habe ich nur eins zu meckern: Er war einfach zu schnell zu Ende.

Dieses Buch nimmt die ganze Finanz Coaching Blase auf die Schippe, in der selbsternannte Money-Coaches, die sich auch gern als Top-Speaker bezeichnen, vorbeten und „vorleben“, dass es nur auf das richtige Mindset ankäme, dann könnte jeder von jetzt auf gleich stinkreich werden.

Sebastian Hotz hat das in diesem Roman ziemlich gekonnt überspitzt dargestellt und mir damit sogar eine neue Betrachtungsweise gezeigt.

Worum geht es genau?

Hier der Klappentext vom Verlag:

Maximilian Krach hat alles, was sich ein im Internet sozialisierter junger Mann im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts wünschen kann: teure Uhren, eine amtliche Anzahl Follower, eine so einfache wie geniale Geschäftsidee und einen unerschütterlichen Glauben an die eigene Einzigartigkeit.

Da ihm daran gelegen ist, seine Erkenntnisse und Einsichten zu teilen, nimmt er sich alle paar Wochen die Zeit, um einem vollbesetzten Seminarraum in mittleren und kleinen deutschen Großstädten seine Ideen zuteilwerden zu lassen. Es geht um Wölfe und Schafe, um berühmte Einzelgänger und um den Schlüssel zum Erfolg, der nicht, wie so viele glauben, irgendwo da draußen liegt, sondern viel, viel näher: im richtigen Mindset.  

Doch wer deswegen glaubt, der Weg nach ganz oben sei nicht beschwerlich und fordernd, nicht gesäumt von dornigen Chancen und unbelehrbaren Bedenkenträger*innen, hat natürlich nichts verstanden. Es sind Lektionen, die auch Mirko noch bevorstehen, der sich aufmacht, mit Maximilians Hilfe aus seinem trostlosen Alltag auszubrechen. Und so werden Präsentationen gestrickt und Postings geplant, Sportwagen gemietet und NFTs gemintet, bis eine arglos abgesetzte Pizzabestellung in einer Gütersloher Winternacht Erkenntnisse bereithält, die sich nur sehr schwer in wichtige Learnings übersetzen lassen.

Ein Roman über Männer, die keine Zeit und keine Lust haben, an ihrer Durchschnittlichkeit zu verzweifeln, und eine Gesellschaft, die deren Ausflüchte irgendwie bewältigen muss. Als ob es nicht schon genug Probleme gäbe.

Meine Eindrücke

Da ich mich für Finanzthemen interessiere, etliches dazu lese, auch auf Youtube einiges anschaue, springen sie mich oftmals regelrecht an, diese sogenannten Finanzcoaches.

Bis auf wenige Ausnahmen sind das alles Schaumschläger, die verkaufen, wie man Geld verdient, indem man anderen beibringt, wie man Geld verdient.

Ich hatte mich schon öfter darüber amüsiert geäußert und frage mich immer wieder, wer auf solche Spinner hereinfällt und warum.

Sebastian Hotz liefert mit diesem Roman letzten Endes eine neuartige Antwort, zu der ich sage: OK, so kann man es auch sehen.

Der Roman ist sehr witzig geschrieben. Am Anfang jedes Kapitels geht es meistens mit ein paar allgemeinen Betrachtungen los, die mir auch sehr gefallen haben. Beispiele:

„So wie auf die Erfindung des Telefons die Erfindung des Telefonbetrugs folgte, so folgte auf die Erfindung der E-Mail die Erfindung der Spammail.“

„Aufstieg und Niedergang der Menschheit sind untrennbar mit der Evolution der Uhr verbunden.“

„Für eine Primatenart, die weder besonders stark noch besonders schnell ist, hat es die Menschheit weit gebracht.“

Der Autor hat es danach immer sehr schnell geschafft, mich wieder ins weitere Geschehen mit seinen Protagonisten zu katapultieren.

Ich hatte mich beim Lesen die ganze Zeit gefragt, was denn das Geschäftsmodell dieses Maximilian Krach sei, denn so genial durchgeplant er seinen Beschiss auch gestaltet hat, umso dämlicher hat er sich in einem Punkt angestellt, und zwar wie er damit Geld verdient.

Einerseits kann er einem leidtun, aber andererseits ist er auch witzig, indem er z. B. seine Truppe in der Mittagspause mit Diät-Drinks aus dem Drogerie-Markt abspeist und das dabei so schlau einfädelt, dass niemand Verdacht schöpft.

In diesem Roman ist es eine spaßige Geschichte, bei der niemand zu Schaden kommt.

Aber in der Realität funktionieren solche dreisten Betrügereien leider manchmal und den Leuten wird wirklich etwas verkauft, z. B. eine nutzlose Kryptowährung oder irgendwelches Trading-Zeug.

Dieser Roman jedenfalls liest sich so hintereinander weg, mit ständigem Schmunzeln.

Ich empfehle ihn vor allem für finanzinteressierte Leser.

Seht das alles mal etwas lockerer und habt Spaß, z. B. mit einem solchem Roman.

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Eine Antwort auf „Mindset etwas anders betrachtet“

Der Klappentext klingt ja vielversprechend, vor allem, wenn man an der Durchschnittlichkeit vieler anderer Romane verzweifelt.
Mal was anderes und definitiv ein Kandidat für den Wunschzettel – danke für den Tipp!

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