Kategorien
Sparen

Haushaltsbuch leichtgemacht

Du möchtest einen Überblick darüber erhalten, wie viel du wofür bezahlst. Du willst nicht zu viel ausgeben und möchtest wissen, wo noch Sparpotenzial besteht?

So kannst du ruhiger schlafen oder Vermögensaufbau beginnen oder ausbauen. Möglicherweise möchtest du einfach mit weniger Geld auskommen, damit du weniger arbeiten musst und mehr Freizeit hast.

Ein Haushaltsbuch hilft dir dabei. Wie solltest du dieses am besten führen? Wie auch immer deine Haushaltsbuchführung aussieht, wenn sie ihren Zweck erfüllt, ist sie richtig.

Ich zeige heute ein paar mögliche Varianten – von super einfach bis nerdig. Such dir aus, was dir am besten gefällt, oder betrachte es als Inspiration für eine ganz andere eigene Lösung.

Auf Papier oder elektronisch?

Irgendwie tabellarisch sollte es schon sein. Du kannst einfach in ein Notizbuch schreiben, das du immer dabei hast, am PC eine Excel Tabelle führen oder mittels Smartphone und/oder PC eine Google Tabelle ausfüllen.

Natürlich kannst du dir auch eine fertige Haushaltsbuch App suchen. Dann hast du gleich noch Spielkram wie grafische Aufbereitung mit dabei, musst dafür aber in den meisten Fällen Werbung in Kauf nehmen, denn darüber finanziert sich so etwas.

Ich gehe nun auf das Haushaltsbuch „Marke Eigenbau“ ein. Ich selbst habe vor vielen Jahren mit der einfachsten Variante begonnen. Inzwischen betreibe ich eine „Nerd-Version“. Ich zeige nun ein paar Vorschläge von ganz simpel bis ausgefeilt.

Der Aufbau der Tabelle(n)

Level 1: Alle Ausgaben einfach hintereinander aufschreiben, wie sie kommen

Das ist die einfachste Art der Haushaltsbuchführung: Datum, Bezeichnung, Betrag – jeweils hintereinander in drei Spalten, pro Ausgabe eine Zeile.

Dazu richtest du dir einfach drei Spalten mit den Überschriften „Datum“, „Bezeichnung“, „Betrag“ ein und trägst deine Ausgaben Zeile für Zeile darunter ein.

Hier trägst du nun täglich alle deine sogenannten „variablen“ Ausgaben ein, also für Essen, Kleidung, Kosmetik, Haushaltszeug usw.

Die Fixkosten wie Miete, Strom etc. sind – wie der Name schon sagt – weitestgehend feststehend und damit ungefähr bekannt. In dieser einfachsten Haushaltsbuchversion werden sie nicht berücksichtigt.

Am Monatsende bildest du die Gesamtsumme über alle Beträge deiner Tabelle und schon kennst du die variablen Ausgaben für den vergangenen Monat.

Auf dem Papier nimmst du den Taschenrechner oder rechnest im Kopf oder schriftlich. In Excel oder Google Tabellen kannst du es bequem mittels Summenfunktion ausrechnen lassen.

Du kannst natürlich auch wöchentlich aufsummieren oder alle vierzehn Tage, wie du es möchtest.

Für den Anfang reicht diese einfache Variante meistens schon. Ich selbst hatte das vor vielen Jahren genauso umgesetzt mit Hilfe eines kleinen karierten Büchleins im Postkartenformat.

Schon das Aufschreiben diszipliniert gegen unnütze Ausgaben für Kinkerlitzchen.

Level 2: Ausgaben kategorisieren

Wenn du deine Ausgaben nun noch in verschiedene Themen unterteilst, kannst du einfacher sehen, wohin wie viel deines sauer verdienten Geldes wandert.

Zunächst überlege dir, welche Kategorien du getrennt auswerten möchtest. Hier ein Vorschlag für eine Aufteilung:

  • Essen
  • Kleidung
  • Friseur
  • Drogerie
  • Arzneimittel/Gesundheit
  • Anschaffungen
  • Freizeit/Hobby/Urlaub
  • Geschenke
  • Sonstiges

Du kannst selbst entscheiden, welche Bereiche du gesondert betrachten möchtest und welche du in einen gemeinsamen Topf wirfst. Wenn du noch weitere Kategorien brauchst oder andere weglassen möchtest, nur zu!

Nun zur praktischen Umsetzung. Du kannst deine einfache Tabelle erweitern, indem du anstatt nur eine Spalte „Betrag“ für jede deiner Kategorien eine eigene Spalte anlegst.

Bei der Papierversion wirst du dann wohl auf ein größeres Format umsteigen müssen. Bei der elektronischen Version genügt es, zusätzliche Spalten anzulegen.

Du kannst bei einer Zeile pro Ausgabe bleiben, in der zunächst Datum und Bezeichnung angegeben sind. Du trägst den Betrag dann einfach in die passende Spalte ein.

Am Ende des Monats bildest du über jede Spalte die Summe und dann noch die Gesamtsumme. So siehst du nicht nur den insgesamt ausgegebenen Betrag, sondern auch wie viel davon jeweils für die einzelnen Bereiche aufgewendet wurde.

Du kannst aber auch auf Datum und Bezeichnung verzichten und einfach nur die Beträge in die passenden Spalten eintragen. So musst du nicht für jede Ausgabe eine eigene Zeile füllen.

Ich persönlich bin beim Wechsel von meiner einfachen Papiervariante auf eine etwas detailliertere Excel-Variante bei einer Zeile pro Ausgabe geblieben.

Level 3: Einnahmen, Fixkosten und Kontenverwaltung hinzunehmen

Nun komme ich zu meiner „Nerd-Variante“, die mehr als nur ein Haushaltsbuch ist. Ich verwalte damit meine sämtlichen Finanzen.

Es handelt sich um eine sehr breite Excel-Tabelle, deren Spalten sich wie folgt aufteilen:

  • Grunddaten
    • Datum
    • Buchungsdatum
    • Bezeichnung
  • Einnahmen
    • Verdienst (-Steuern)
    • Dividenden/Zinsen
    • Wert-/Kursgewinne (realisiert)
  • Ausgaben
    • Fixkosten
      • Miete
      • Strom
      • Versicherungen
      • Telekommunikation
      • Rundfunkgebühren (GEZ)
      • Transport/Fahrkosten
      • Abos/Mitgliedschaften
    • Variable Kosten
      • Essen
      • Kleidung
      • Friseur
      • Drogerie
      • Arzneimittel/Gesundheit
      • Anschaffungen
      • Freizeit/Hobby/Urlaub
      • Geschenke
      • Sonstiges
  • Konten/Töpfe
    • Bargeld
    • Bank 1 Girokonto
    • Bank 1 Tagesgeld
    • Bank 1 Verrechnungskonto
    • Bank 2 Tagesgeld
    • Bank 2 Verrechnungskonto
    • Aktien/Wertpapiere Kaufkosten

In die erste Zeile eines jeden Monats schreibe ich über die Konto-Spalten deren Salden. Zu den Geldbewegungen mache ich entsprechende Eintragungen in die passende Kontospalte.

Wenn ich z. B. einen Lebensmitteleinkauf über 35,69 € tätige, schreibe ich in die Spalte „Essen“ 35,69 und unter „Bargeld“ -35,69, sofern ich bar gezahlt habe, entsprechend unter „Girokonto“ -35,69, wenn ich mit Karte bezahlt habe.

In dieser Variante lassen sich auch Barabhebungen von einem Konto, Umbuchungen von einem Konto zum anderen, sowie Wertpapierkäufe und -verkäufe ganz einfach erfassen. Darunter wird jede Spalte aufsummiert und auch über die einzelnen Bereiche werden Summen pro Monat gebildet.

Hier ein Eindruck, stark verkleinert, damit viel auf eine Seite passt, und natürlich mit ausgegrauten Daten:

Auf diese Weise habe ich immer eine detaillierte Übersicht sowohl über meine Ausgaben als auch über alle Kontostände, so dass ich am Monatsende nur die einzelnen Salden vergleiche und fertig.

So detailliert ist das zugegeben nicht jedermanns Sache, aber für mich ist das sehr praktisch. Es hat sich aber erst im Laufe der Zeit dorthin entwickelt.

Einmal am Tag trage ich alle Ausgaben, Geldbewegungen und Einkünfte ein. Das geht schnell. Besonders das Eintragen von Dividendenzahlungen ist für mich zu einem liebgewonnenen Ritual geworden.

Hürden beseitigen

Such dir selbst aus, wie detailliert dein Haushaltsbuch für dich sein soll. Fang lieber ganz einfach und vielleicht etwas ungenau an als gar nicht. Wichtig ist es, eine Variante zu wählen, die du ganz schnell nebenbei erledigen kannst.

Egal ob elektronisch oder auf Papier, mach dein Haushaltsbuch für dich selbst leicht zugänglich. Richte es so ein, dass die Datei schnell zugreifbar ist bzw. dass das Papier-Haushaltsbuch und ein Stift zum Eintragen immer bereitliegen.

Sparbetrag als Fixkosten definieren und Budgets planen

Auch wenn du nur ein ganz einfaches Haushaltsbuch geführt hast, wirkt sich das nach ein bis zwei Monaten meistens schon positiv (Ausgaben senkend) aus – allein dadurch, dass du deine bisherigen „Konsumsünden“ schwarz auf weiß siehst.

Du weißt dann, wie viel Geld du ungefähr pro Monat jeweils für die einzelnen Ausgabenkategorien benötigst, und du kennst den möglichen Sparbetrag.

Du kannst diesen Sparbetrag nun jeden Monat als Fixkosten festlegen und auch so behandeln, d. h. du überweist immer gleich nach Gehaltseingang diesen Betrag auf ein separates Konto. So kannst du dir einen Notfalltopf schaffen und wenn der groß genug ist, das gesparte Geld in den Vermögensaufbau stecken, z. B. Aktien oder ETFs damit kaufen.

Für die einzelnen Kategorien kannst du nun anhand deines Haushaltsbuches realistische Budgets planen.

Ein Haushaltsbuch-Beispiel zum Download

Hier kannst du eine Excel-Datei herunterladen, die du dir für deine Zwecke anpassen kannst:

haushaltsbuch.xlsx

Die Datei enthält einfach ein Tabellenblatt zum Eintragen der Ausgaben für einen Monat oder für eine Woche, je nachdem wie du dich entscheidest. Du kannst es für weitere Monate oder Wochen kopieren.

Wenn die Zeilen nicht ausreichen, füge einfach weitere dazwischen ein. Wenn du andere Kategorien haben möchtest, ändere einfach, ganz wie du es magst.

Viel Spaß und vor allem viel Erfolg damit!

Eine andere Methode

Eine andere Methode, die dir hilft, deine Ausgaben zu kontrollieren und gegebenenfalls zu senken, ohne ein Haushaltsbuch führen zu müssen:

Budgets, die sich (fast) automatisch einhalten lassen

Eine Antwort auf „Haushaltsbuch leichtgemacht“

Hallo Frau Wolff. Sie haben wirklich Recht. Mit einem Haushaltsbuch kann man wirklich sparen! Danke für Ihre aufgezeigten Varianten – ich notiere alle meine Finanzen zuerst handschriftlich und lege danach zu jedem Monatsende alles nochmal ordentlich in einer Excel Tabelle an 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert