„Fahren Sie zum Müggelschlösschenweg?“ fragt der Mann, der sich soeben durch den Mittelgang zum Busfahrer nach vorne gehangelt hat. „Sie versperren mir die Sicht. Gehen Sie‘n Schritt zurück!“ blafft der Fahrer. „Ja, mach ich. Aber beantworten Sie meine Frage?“ „Steht doch vorne dran, wo ich hinfahre!“ – so der verbale Gegenschlag.
Aus dem Innenraum des Busses kann man nicht sehen, was draußen dransteht. Der Mann hat es geradeso geschafft, noch den Bus zu erreichen und hatte keine Zeit, erst lange die äußere Aufschrift zu studieren. Also betitelt er den Busfahrer kurz mit „Arschloch!“ und wendet sich ab.
Ich finde, dass er Recht hat, aber mir tun beide leid, der miesgelaunte Busfahrer und der nun von dessen mieser Laune angesteckte Fahrgast. Letzteren kann ich „retten“. Als der Mann auf meiner Höhe ist, sage ich freundlich zu ihm: „Ja, der fährt zum Müggelschlösschenweg.“ Ganz baff schaut er mich an, dann hellt sich eine Miene auf. „Danke.“
Warum erzähle ich diese Geschichte? Sie ist ein Beispiel dafür, wie Stimmungen anstecken können. Andersherum hätte es genauso funktioniert. Auf die erste Frage des Mannes hätte ein einfaches „Ja“ des Busfahrers genügt, woraufhin der Mann mit einem kurzen „Danke“ sofort nach hinten verschwunden wäre und auch nicht mehr die Sicht versperrt hätte. Und niemand hätte schlechte Laune, im Gegenteil.
Ich gebe zu, ich bin auch manchmal mies drauf und schimpfe. Aber meistens merke ich das recht schnell und lache mich dann selbst aus: „Ach du liebe Güte, ich verhalte mich gerade wie eine Ente, quak, quak, quak!“ Das funktioniert wirklich. Das lässt sich trainieren. Immer wenn sich schlechte Laune einstellt und du nur noch schimpfen, treten oder sonst was möchtest, stell dir das Bild von der Ente im Tümpel vor, am besten, so eine Comic-Ente. Die planscht wild im Wasser umher und gibt quaksende Geräusche von sich. Das ist so absurd komisch, dass die schlechte Laune verfliegt.
Hast du ähnliche Tricks auf Lager? Nur zu, ab in die Kommentare damit!
3 Antworten auf „Das ultimative Gute-Laune-Mittel – kostenlos und ohne Nebenwirkungen“
Hallo Petra,
an deinem Beispiel kann man wieder erkennen wie einfach es doch sein kann zu Helfen und damit jemanden Freude zu bereiten. Wenn ich merke, dass ich schlechte Laune bekomme und das nach außen abgebe, dann mache ich mir bewusst das ich so nicht bin und nicht so sein werde.
Hilft bei mir auch fast immer und wenn nicht helfen ein paar lustige bzw. schöne Momente mit meinen Kindern 🙂
Gruß,
Gerrit
Ich mach dann kurz Hoppsalauf und versuche dabei grimmig zu gucken. Das geht einfach nicht.ich hab es ganz oft probiert. Ich kann einfach keinen Hoppsalauf machen ohne anzufangen zu grinsen – gute Laune wieder da!
Hoppsalauf 🙂 Die Idee gefällt mir.