Vor kurzem hatte ich darüber geschrieben, wie dir ein Haushaltsbuch dabei helfen kann, besser mit deinem Geld umzugehen und weiteres Sparpotenzial zu entdecken.
Aber vielleicht ist dir die Sache mit dem Haushaltsbuch zuwider oder du hast nach ein paar Wochen oder Monaten genug davon. Dann könnte die sogenannte „Umschlagmethode“ eine sinnvolle Alternative für dich sein.
Heute beschreibe ich diese schon recht alte Methode und Weiterentwicklungen davon.
Die Umschlagmethode
Das Prinzip ist sehr einfach: Du verwendest Umschläge für die einzelnen Ausgabearten. Du kannst eins zu eins für jede Kategorie („Essen“, „Kleidung“, „Drogerie“ usw.) einen Umschlag anlegen. Du kannst aber auch Kategorien zusammenlegen, je nachdem wie es für dich am zweckmäßigsten ist.
Am Anfang des Monats füllst du die Umschläge mit einem jeweils dafür vorgesehenen Bargeldbetrag und du bezahlst dann alles immer nur aus diesen Umschlägen. Wenn ein Umschlag schon zu früh leer werden sollte, hast du für diese Kategorie eben nichts mehr zur Verfügung.
Natürlich sollst du nicht verhungern. Dann nimm eben etwas aus einem anderen Budget. So etwas sollte aber die Ausnahme bleiben. Du kannst ja beim nächsten Mal die Beträge in den Umschlägen anders wählen.
Die beschriebene Vorgehensweise hat den Nachteil, dass sie so nur mit Bargeld richtig funktioniert. Das Herumgewurschtel mit den verschiedenen Umschlägen und dann auch noch mit dem Münzgeld kann ganz schön umständlich sein.
Andererseits diszipliniert der Umgang mit Bargeld die meisten Menschen, denn im Gegensatz zur Kartenzahlung merken sie so erst richtig, dass sie überhaupt Geld ausgeben.
Da ist die Idee, immer am Anfang eines Monats oder einer Woche einen passenden Bargeldbetrag abzuheben und dann auf die Umschläge zu verteilen, gar nicht so übel.
Allerdings sind normale Briefumschläge dafür zu unpraktisch. Die reißen schnell ein und dann purzelt das unvermeidbare Kleingeld hinaus.
Umschläge im weiteren Sinne
Aber wer sagt denn, dass man unbedingt Briefumschläge verwenden muss? Wenn man nicht zu viele Einzelbudgets hat, sind verschiedene kleine Geldbörsen denkbar.
So kann man jeweils die passende Börse zum Einkaufen mitnehmen und braucht nichts in irgendein Haushaltsbuch einzutragen.
Alternativ dazu gibt es Systeme mit verschließbaren Plastikhüllen, so dass auch das Kleingeld sicher ist. So etwas nimmt weniger Platz in der Tasche weg als mehrere Geldbörsen.
Die Budgetmethode für Kartenzahler
Natürlich kannst du dir die Umschläge einfach nur denken und die jeweiligen Beträge notieren und nach jeder Geldausgabe den entsprechenden Betrag reduzieren. So hast du auch jederzeit den Überblick, wie viel Geld du wofür noch ausgeben darfst.
„Och nö, das klingt ja fast schon wieder nach Haushaltsbuch!“ Darauf ein klares „Jein“. Man muss zwar etwas aufschreiben, aber es ist viel weniger als bei einem Haushaltsbuch, nur jeweils eine Zahl, wie viel vom Budget noch übrig ist.
Praktischer Tipp: Aus einem Blatt Papier lässt sich ganz einfach ein Büchlein zaubern, etwa im Checkkarten-Format. Dass passt in die Brieftasche und ist damit immer griffbereit, um schnell das entsprechende Rest-Budget zu notieren.
Das Prinzip zum Falten des Büchleins ist im folgenden Video prima erklärt, so kann ich mir die Arbeit sparen, selbst eine Anleitung zu erstellen.
Video „Heft aus einem einzigen Blatt Papier falten“ von Lifehackerin
Anstelle eines A4-Blattes genügt für unsere Zwecke ein kleineres Format, z. B. A5 oder etwas größer.
Nun kannst du auf den einzelnen Seiten dieses Büchleins deine Budgets definieren: Lebensmittel, Kleidung, Drogerie usw. Jeweils gleich darunter notierst du das vorgesehene Budget.
Nach jeder Ausgabe schreibst du das Restbudget dazu auf. Du brauchst dabei nicht auf den Cent genau zu sein. Wenn du z. B. 3,97 € ausgegeben hast, kannst du getrost 4 € abziehen, das geht dann einfacher im Kopf zu rechnen.
Verwendung von Restbudgets
Sicher wirst du nicht alle Budgets verbrauchen, sondern hoffentlich hier und da noch einen Rest übrig behalten. Für manche Ausgabenkategorien ist das sehr sinnvoll, z. B. für Kleidung oder Anschaffungen.
Hier fügt man Monat für Monat oder eben Woche für Woche den vorgesehenen Betrag zum Inhalt des Umschlags hinzu bzw. addiert ihn zum „virtuellen Umschlag“, so dass es dann ab und zu für einen größeren Kauf reicht.
Bau dir dein eigenes System
Such dir von meinen Vorschlägen etwas aus oder bau dir etwas ganz anderes. Manchen liegt die Sache mit dem Haushaltsbuch mehr (siehe: Haushaltsbuch leichtgemacht), andere bevorzugen die Budgetmethode.
Möglicherweise genügt dir irgendetwas davon als Starthilfe, um dich mit deinen persönlichen Finanzen gut einzuspielen, so dass du nach einer gewissen Zeit gar nichts von beidem mehr brauchst.
Oder du verwandelst dein anfängliches Haushaltsbuch in deine „allgemeine persönliche Finanzverwaltung“, so wie ich es getan habe.
Egal wie dein System auch aussehen mag. Wenn du es schaffst, deine Finanzen dadurch in den Griff zu bekommen oder zu verbessern, ist es richtig.
Download
Damit die Sache mit dem kleinen Heftchen für die Budgets mehr Spaß macht, habe ich zwei Bögen dafür ein wenig gestaltet – einen für ein Büchlein mit vorgefertigten Kategorien, den anderen ohne. Sie sind beide im Format 6×9 Zoll. Das ist etwas größer als A5. Hier kannst du sie dir zum Ausdrucken und Fertigbasteln herunterladen:
Viel Spaß damit und vor allem viel Erfolg mit deinen persönlichen Finanzen.