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Geldmanagement nach der Töpfe-Methode

Bei vielen Menschen ist es so, dass sie zwar gut verdienen, aber trotzdem immer wieder in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Der Dispo ist am Anschlag und zu allem Übel kommen dann auch noch Zahlungen auf einen zu, an die man überhaupt nicht gedacht hat. Das trifft sowohl auf Angestellte mit regelmäßigem als auch auf Selbstständige mit eher unregelmäßigem Einkommen zu. Eine ganz einfache Lösung für dieses Problem besteht darin, sein Geld nach der Töpfe-Methode zu verwalten.

Stell dir vor, du hast für fast jedes Problem, das mit irgendwelchen Kosten zusammenhängt, einen Topf, in den du nur hineinzugreifen brauchst, um den nötigen Betrag herauszuziehen. Diese Töpfe füllen sich auf magische Weise selbst.

Naja, die Sache mit der Magie ersetzt du dann doch lieber durch etwas Realistisches, aber vom Prinzip her funktioniert so etwas, ist relativ leicht einzurichten und zu pflegen.

Zunächst einmal brauchst du die Töpfe. Finger weg vom Küchenschrank! Natürlich keine echten Töpfe. Topf steht hier einfach für ein Budget, und dafür brauchst du jeweils ein Konto.

Zuerst überlege dir, wofür du „magische Töpfe“ brauchst. Für Fixkosten wie Miete, Strom usw. eher nicht, denn das sind Zahlungen, die regelmäßig vom Girokonto abgehen. Mit denen rechnet jeder.

Hier ein paar Vorschläge:

  • Privat-Topf: unvorhergesehene Privatausgaben wie Waschmaschine oder anderes Haushaltsgerät defekt, Gesundheitskosten usw.
  • Bildungs- und Geschäftstopf, z.B. für etwas teurere Kurse, Bücher, Computer-Hardware, Steuernachzahlungen
  • Luxus- und Urlaubstopf
  • Finanzieller Schutz (Rücklage für totalen Einkommensausfall, auch „Fuck-You-Money“)

Diese vier Töpfe habe ich für mich eingerichtet. Dazu eignen sich Tagesgeldkonten. Wenn man so etwas neu eröffnet, kann man auf die Zinsen achten. Aber hier geht es eher weniger um Geldanlage als um Absicherung. Wichtig ist, dass das Geld immer verfügbar ist und dass die Konten keine Gebühren kosten.

Sind die Konten eröffnet, hast du also die Töpfe. Nun musst du dich noch um die „Magie“ kümmern, die diese Töpfe füllt. Zunächst einmal kannst du noch für jeden Topf festlegen, ob du dessen Inhalt auf einen Maximalbetrag begrenzen willst oder nicht.

Bei mir ist es so, dass der Topf für finanziellen Schutz begrenzt ist, und zwar auf einen Betrag, der für 12 Monate grundlegenden Lebensunterhalt ausreicht. Wenn dieser Topf voll ist, was bei mir der Fall ist, wird dort nichts mehr eingezahlt. Sollte ich irgendwann auf diesen Topf zurückgreifen müssen, wird er natürlich, nachdem die Katastrophe überstanden ist, wieder nach und nach gefüllt.

Nun überlege dir einen Prozent-Schlüssel, nach dem du die Töpfe füllen möchtest. In den Topf für finanziellen Schutz sollten, solange er noch nicht voll ist, mindestens 10 Prozent deines Einkommens fließen. Hast du den Maximalbetrag darin zusammen, kannst du stattdessen Geld für den Vermögensaufbau in renditestärkere Geldanlagen „umleiten“. Siehe dazu: Der erste Topf ist voll! Wie weiter?

Genauso überlege dir jeweils eine Prozentzahl zum Füllen der anderen Töpfe. Bei mir sind das momentan: Privattopf 5%, Bildung und „Geschäft“ 4%, Luxus 1%. Natürlich ist das kein Gesetz für alle Zeiten, sondern kann je nach Situation angepasst werden.

Von jedem Einkommen überweist du von nun an sofort die festgelegten Anteile auf die einzelnen Konten. Wenn du als Angestellter ein regelmäßiges Festeinkommen hast, kannst du Daueraufträge dafür einrichten, und brauchst dich nicht jeden Monat darum zu kümmern. Wenn du schwankende Einnahmen oder viele kleinere Einnahmen hast, die sich über den Monat aufsummieren, kannst du jeweils am Ende des Monats die entsprechenden Prozente berechnen und überweisen.

So kannst du zusehen, wie sich deine „magischen“ Töpfe füllen. Wenn dann mal eine Forderung kommt, für die deine laufenden Einnahmen nicht ausreichen, sei es ein Notfall oder einfach eine gute Gelegenheit, bedienst du dich dafür einfach aus dem dafür vorgesehenen Topf.

Das Ganze hat nebenbei noch einen sehr gesundheitsfördernden Aspekt, denn du schläfst ruhiger, und das ist wichtig für das allgemeine Wohlbefinden.

Was hältst du davon? Hast du bereits ähnliche Topfkonstruktionen? Dann lass einfach einen Kommentar da.

7 Antworten auf „Geldmanagement nach der Töpfe-Methode“

Nette Idee für Leute, die nicht diszipliniert genug sind, ein Ausgabenbuch zu schreiben. Ich habe dafür eine Excel-Tabelle, wo ich alle meine Ausgaben verteilt auf ca. 20 verschiedene Bereiche eintrage und auch Budgets erstelle. So viele Konten möchte ich nicht anlegen… Manche finden das mit den Konten sicher einfacher, aber dann muss man ständig den Kontostand im Blick haben und weiß trotzdem nur in groben Kategorien, wohin das Geld geht. Es macht schließlich schon einen Unterschied, ob ich Möbel, Bücher oder Kleidung kaufe, ob ich zu teuer im Supermarkt einkaufe oder zu oft Essen gehe, ob meine Miete zu teuer ist oder ich mal den Stromanbieter und Internetprovider wechseln sollte.
Je nach Typ der Ausgabe lohnt sich eher ein Monats- oder ein Jahresbudget. Bei Reisen kann man z.B. schlecht sagen, man gibt pro Monat 100 € aus, andererseits macht bei Lebensmitteln ein Jahresbudget wenig Sinn, das man dann im schlimmsten Fall schon im Sommer aufgebraucht hat 😉

Solch eine Buchführung im Tabellenkalkulationsformat habe ich außerdem. Das eine schließt ja das andere nicht aus. Dort werden auch die Kontostände der „Töpfe“ abgebildet. Ich sehe dabei dann auch, ob es mal wieder an der Zeit ist, den Prozentschlüssel zu ändern. Das darf sich jeder so organisieren, wie er möchte. Egal, wie auch immer man es anstellt. alles ist besser, als sich überhaupt nicht darum zu kümmern.

Interessant, dass du deine Töpfe im Kühlschrank lagerst! Ich habe einen Topf „Risikokapital“ anstelle von „Bildung“, in dem Kapital für risikoreichere Anlagen eingezahlt wird. Noch eine kleine Verständnisfrage: Sollte es nicht eher so sein, dass man sich im Falle der Forderung aus dem Topf bedient und nicht aus den laufenden Einnahmen? Schließlich ist dafür der Topf ja da. Das dann der Topf aus den laufenden Einnahmen wieder gefüllt wird ist auch klar, aber gerade wenn die Töpfe nicht gedeckelt sind, macht das ja schon einen Unterschied.

Ich weiß nicht, wo du etwas von einem Kühlschrank gelesen haben willst. In dem obigen Artikel wohl kaum. Dort stand von Anfang an Küchenschrank drin. Nimm es mir nicht übel, aber in dem Zusammenhang dann noch „Risikokapitel“ anstelle von „Bildung“ zu lesen, fand ich ein wenig amüsant. 😉
Spaß beiseite, das hätte auch von mir stammen können.
Die Idee mit den „Töpfen“ ist ja keine strenge Vorgabe. Ich benutze die Töpfe jedenfalls für größere Dinge und nicht für jede Kleinigkeit. Denn so etwas geht aus den laufenden Einnahmen. Aber das kann ja jeder so machen wie er will.

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