Meine Anpassungen der Levermann-Strategie

Zur Ermittlung der Levermann-Bewertungen ziehe ich mein eigenes Excel-Tool und den Aktien.guide* heran. Diese beiden Werkzeuge sehe ich jedoch nur als Hilfsmittel. Ich betrachte deren Ergebnisse als grobe Richtlinie und nehme mir die Freiheit heraus, manuelle Korrekturen in der Bewertung vorzunehmen.

Allgemeine Anpassungen

Ich verwende zwei verschiedene Quellen für die Schätzungen und zwei verschiedene Varianten zur KGV-Berechnung. Das ergibt miteinander kombiniert vier Varianten zur Berechnung eines Levermann-Scores.

Käufe

Als Kaufpunktezahl gelten bei mir 7 Punkte in einer der vier Bewertungsvarianten. Wenn es eine Aktie ist, bei der die Betrachtung des Quartalszahlenkriteriums weggelassen wird, weil Termine im Vorfeld nicht bekannt sind, genügen auch 6 Punkte.

Verkäufe

Verkauft wird nur, wenn alle vier Bewertungsvarianten (nach eventueller manueller Nachbearbeitung) unter 4 Punkte fallen und wenn sofort eine andere passende Aktie zum Kauf bereitsteht.

Manuelle Nachbearbeitung der automatisch erzeugten Levermann-Scores

RoE, EBIT-Marge und Eigenkapitalquote

Wenn alle drei besonders gut ausfallen, gebe ich dafür manchmal einen Zusatzpunkt.

Außerdem schaue ich bei der Bewertung der Eigenkapitalrendite (RoE) und auch der EBIT-Marge auf das, womit die Firma ihr Geld verdient. Wenn es etwas sehr Kostenintensives ist, z. B. weil es einen hohen Material- oder Logistikkostenaufwand hat, empfinde ich ein RoE von über 15% (anstelle der vorgegebenen 20%) schon als sehr gut und vergebe +1 Punkt anstelle von 0 Punkten dafür.

Auch wenn die Grenze nur um wenig verfehlt wurde, bin ich nicht päpstlicher als der Papst und bewerte etwas besser. So gebe ich bei einer EBIT-Marge von nur 5,9% anstelle von 6% meistens 0 statt -1 Punkt.

Analystenmeinungen

Bei den kleinen Aktien, die ich betrachte, zählen Analystenmeinungen als Indikator, wenn es weniger als fünf Analysten gibt, und als Kontraindikator, wenn mindestens fünf Analysten ihre Einschätzung abgegeben haben. Das beachte ich nicht immer ganz streng.

Wenn bei vier Analysten das Signal auf „Kaufen“ steht, gibt es dafür +1 Punkt. Wenn nun aber kurze Zeit später noch ein oder zwei weitere Analysten ebenfalls „Kaufen“ sagen, würde es dafür -1 Punkt geben. Das halte ich für unlogisch und belasse es dann manuell bei 0 oder +1 Punkt.

Gewinnrevisionen

Dazu schaue ich mir zusätzlich einen längeren Verlauf an. Bei Marketscreener ist das schön grafisch dargestellt, wie die Gewinnprognosen im Laufe der letzten Monate ausgefallen sind.

Wenn das eine relativ gleichmäßige steigende Tendenz aufweist, ist es mir egal, ob die Prognose von heute gegenüber der von vor vier oder zwei Wochen um mindestens 5 Prozent angehoben wurde oder ob es mal kurz konstant oder rückläufig ist. Dann gebe ich trotzdem +1 Punkt manuell.