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Geldanlage

Lagerst du dein „Fuck-You-Money“ richtig?

„Fuck-You-Money“ ist etwas Großartiges, denn es macht dich unerpressbar. Wenn du finanzielle Reserven hast, lebst du gelassener. Das ist gesund.

Als Angestelle/r kannst du deinem Chef ohne Angst widersprechen, wenn du anderer Meinung bist.

Als Selbstständige/r brauchst du nicht jeden Korinthenkacker-Kunden zu akzeptieren.

Abgesehen davon, dass die Konsequenzen meistens überschätzt werden, brauchst du sie kaum zu fürchten, wenn du eine Reserve hast, mit der du den Ernstfall (Jobwechsel bzw. zu wenig laufende Einnahmen) überbrücken kannst.

Was musst du zum Fuck-You-Money beachten?

Diese Reserve sollte im Fall der Fälle bereitstehen.

Wann ist das? Das weißt du meistens nicht vorher.

Aber du brauchst in der Regel nicht das gesamte Budget auf einmal. Deshalb ist es sinnvoll, eine Strategie zu überlegen, bei der du portionsweise an dein Geld herankommst.

Eine Riesenrendite kannst du natürlich nicht dafür erwarten, denn die drei Dinge: Rendite, Sicherheit und Verfügbarkeit liegen auf gegensätzlichen Seiten einer vielleicht etwas futuristisch anmutenden Waage. Siehe auch mein Artikel zum Magischen Dreieck der Geldanlage.

Auch wenn beim Fuck-You-Money der Fokus auf Sicherheit und Verfügbarkeit liegt, brauchst du dennoch nicht völlig auf Rendite zu verzichten, denn momentan ziehen die Tagesgeld- und Festgeldzinsen ganz langsam wieder an. Das ist zwar wenig im Vergleich zur derzeitigen Inflation, aber darum geht es jetzt nicht.

Idee Nr. 1: Tagesgeld

Idee Nummer eins für deine Gelassenheitsrücklage ist Tagesgeld. Insbesondere dann, wenn dein Polster noch dünn ist oder du gerade erst dabei bist, eins aufzubauen.

Dann eröffne ein Tagesgeldkonto und zahle regelmäßig darauf ein, bis du die Summe als ausreichend empfindest. Hier etwas mehr dazu, wie du das mit dem Sparen schaffst: Der Weg zur Gelassenheit

Wenn du noch kein Tagesgeldkonto hast, kannst du dir ein gutes Neukundenangebot suchen. Dort bekommst du mehr Zinsen als üblich.

Tipp: Eine Hilfe bietet dieser Tagesgeldvergleich*. Beachte aber, dass darunter auch Angebote sind, die nicht der deutschen Einlagensicherung unterliegen. Entscheide selbst, welchen Ländern du traust und stelle deine Filterkriterien im Rechner entsprechend ein. Prüfe die in der Ergebnistabelle angezeigten Angaben auf jeden Fall direkt beim Anbieter nach.

Idee Nr. 2: Festgeld hinzunehmen

Was kannst du machen, wenn du schon genügend Fuck-You-Money zusammen hast? Für welchen Zeitraum dieser Betrag reichen soll, ist deine Sache und hängt mit deinen sonstigen Einkünften und deren Verlässlichkeit zusammen.

Zum Beispiel ist eine Rücklage, die für ein bis zwei Jahre reicht, schon ein sehr komfortables Polster. In dem Fall ist es garantiert eine Summe, für die es sich lohnt, die Zinsen von Tagesgeld und Festgeld zu vergleichen.

Warum Festgeld? Du brauchst deine gesamte Rücklage bestimmt nicht auf einmal. So wäre es sinnvoll, immer einen Teil davon als Festgeld für ein paar Monate anzulegen. Natürlich nur, wenn die angebotenen Zinsen signifikant über den Tagesgeldzinsen liegen.

Tipp: Zur Auswahl kannst du diesen Festgeldvergleich* als Hilfe nutzen. Hier gilt der gleiche Hinweis wie schon zuvor zum Tagesgeldvergleich. Achte auf die Einlagensicherung und prüfe die Angaben aus der Tabelle direkt beim Anbieter nach.

Idee Nr. 3: Tagesgeld-Hopping (und Festgeld-Hopping)

Das bedeutet, systematisch nacheinander Neukundenangebote auszunutzen, denn neue Kunden werden gern mit höheren Zinsen als üblich gelockt.

Allerdings ist die Zeitspanne mit diesen höheren Zinsen begrenzt. Wenn du jeweils, wenn diese abgelaufen ist, mit deinem Tagesgeld zum nächsten Anbieter umziehst, hast du immer vergleichsweise hohe Tagesgeldzinsen.

Allerdings sind die Neukundenangebote wahrscheinlich irgendwann erschöpft und du hast dann viele Konto-Leichen bei diversen Banken. Du kannst sie natürlich auch wieder kündigen, damit aufgeräumt ist. Wie auch immer: Tagesgeld-Hopping ist Geschmackssache.

Festgeld-Hopping funktioniert genauso, nur dass du da noch mehr auf Laufzeiten achten musst.

Verworfene Idee: Sichere Anleihen mit kurzer Restlaufzeit

Eine ganz andere Idee besteht darin, für den nicht sofort benötigten Teil des Fuck-You-Money ganz sichere Anleihen mit kurzer Restlaufzeit zu kaufen.

Ich habe so etwas im Hinblick auf die Rendite schon öfter durchgerechnet und dabei festgestellt, dass es zwar mehr Aufwand macht, dass aber nicht mehr dabei herauskommt. Siehe dazu auch mein Artikel über den risikoarmen Depot-Anteil. Dort betrachte ich neben Anleihen-ETFs auch Einzelanleihen.

Fazit

Für deine Gelassenheitsrücklage (Fuck-You-Money, Notfallpolster) stehen Sicherheit und Verfügbarkeit im Vordergrund. Trotzdem musst du dafür (momentan) nicht völlig auf Rendite verzichten.

Tagesgeld ist dafür die beste Lösung. Festgeld kann (muss aber nicht) für einen Teil der Summe verwendet werden.

Du kannst durch geschicktes Ausnutzen von Neukundenangeboten (Tagesgeld- oder Festgeld-Hopping) mehr Rendite bei trotzdem hochverfügbarer und sehr sicherer Anlage herausholen. Das macht aber mehr Aufwand.

Rechne dir am besten aus, wie viel mehr gegenüber einem gemütlicheren Weg herauskommt und entscheide selbst, ob es dir das wert ist.

Als Hilfen dazu:

Tagesgeldvergleich*

Festgeldvergleich*

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Disclaimer

Das hier ist wie immer keine Anlageberatung, sondern sind meine persönlichen Überlegungen.

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2 Antworten auf „Lagerst du dein „Fuck-You-Money“ richtig?“

ein guter Vergleich zwischen den verschiedenen Möglichkeiten 🙂 Ich finde es schön, dass es mittlerweile wieder ein wenig Zinsen aufs Tagesgeld gibt – ein Grund mehr das übrige Geld nicht einfach auf dem Girokonto liegen zu lassen

Viele Grüße,
Hanna

Hi Petra,

ein echt gelungener Artikel. Ich finde es auch so wichtig, sich ein finanzielles Polster anzulegen. Man weiß nie was passiert. Das lässt einen einfach ruhiger schlafen und einen *** drauf geben. 😉

LG
Dominik

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