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Levermann-Experiment

Levermann-Strategie und wie sie funktionieren kann – weitere Untersuchungen zum Experiment Levermann-Depot

Am Ende des Abschlussberichtes zu meinem Fünf-Jahres-Experiment Levermann-Depot hatte ich angekündigt, über weitere Untersuchungen zu schreiben, die ich in den letzten Wochen nebenbei angestellt hatte.

Mir schwirrten ein paar Fragen und Ideen im Kopf herum, inspiriert zum einen durch Mails oder Kommentare unter meinen Blog-Posts, zum anderen durch Beobachten des Levermann-Portfolios schlechthin, nämlich des wikifolios „Qualität, angelehnt an Susan Levermann“ von Stephan Pflug alias Leise.

Das besteht schon länger und weist eine durchschnittliche Performance von stolzen 20,9% pro Jahr auf (Stand Ende 2020). In diesem wikifolio werden nur Aktien kleiner Unternehmen (Small Caps) aus Deutschland gehandelt.

Ich hatte vor fünf Jahren ebenfalls mit überwiegend deutschen Small Caps begonnen und es lief in der ersten Zeit prima. Dann hatte ich mein Aktienuniversum nach und nach erweitert und das Depot enthielt bald darauf mehr internationale Großkonzerne und nur noch wenig kleine Aktien aus Deutschland.

Funktioniert die Levermann-Strategie mit kleinen Aktien besser als mit großen?

Meine erste naheliegende Frage lautete:

Wie wäre es gelaufen, wenn ich die ganze Zeit ebenfalls nur Small Caps aus Deutschland gehandelt hätte?

Allerdings habe ich keine Levermann-Auswertungen für alle denkbaren Aktien über den gesamten Zeitraum rückwirkend. Außerdem müssen Auswertungen für Small Caps meistens noch manuell nachbearbeitet werden, weil z. B. Quartalszahlentermine oder Gewinnrevisionen schwerer zugänglich sind.

So kann ich leider nicht sagen, in welche kleinen deutschen Aktien ich über die ganze Laufzeit anhand eigener Auswertungen hätte investieren können. Somit ist mir die Berechnung eines kompletten alternativen Verlaufes nicht möglich.

Was ich jedoch untersuchen konnte, war:

Wie sieht die Bilanz der realisierten Gewinne und Verluste aus, wenn ich nur diejenigen berücksichtige, die durch Small Caps aus Deutschland zustande gekommen sind?

Ich zeige dazu zwei Tabellen im Vergleich.

Meine (wirklich) realisierten Gewinne/Verluste inkl. Dividenden

Zeitspannerealisiert innerhalbrealisiert gesamt
Jan-Jun 16-225,84 EUR-225,84 EUR
Jul-Dez 16+91,13 EUR-134,71 EUR
Jan-Jun 17+1.335,66 EUR+1.200,95 EUR
Jul-Dez 17+2.121,56 EUR+3.322,51 EUR
Jan-Jun 18+1.565,54 EUR+4.888,05 EUR
Jul-Dez 18-920,89 EUR+3.967,16 EUR
Jan-Jun 19-1.214,22 EUR+2.752,94 EUR
Jul-Dez 19+3.006,62 EUR+5.759,56 EUR
Jan-Jun 20-4.888,96 EUR+870,60 EUR
Jul-Dez 20+958,74 EUR+1.829,34 EUR

Davon aus deutschen Small Caps

Zeitspannerealisiert innerhalbrealisiert gesamt
Jan-Jun 16+52,01 EUR+52,01 EUR
Jul-Dez 16+132,62 EUR+184,63 EUR
Jan-Jun 17+1.252,94 EUR+1.437,57 EUR
Jul-Dez 17+2.028,50 EUR+3.466,07 EUR
Jan-Jun 18+936,68 EUR+4.402,75 EUR
Jul-Dez 18+179,47 EUR+4.582,22 EUR
Jan-Jun 19+26,51 EUR+4.608,73 EUR
Jul-Dez 19+3.545,33 EUR+8.154,06 EUR
Jan-Jun 20-372,26 EUR+7.781,80 EUR
Jul-Dez 20-252,59 EUR+7.529,21 EUR

Das wären also am Ende gut 7.500 € anstelle von nur 1.800 €.

Zugegeben, so richtig fair ist dieser Vergleich nicht, insbesondere während des ersten Halbjahres 2020, aber der Unterschied ist auffallend.

Sind relative Kursperformance-Kriterien besser?

Hätte der Corona-Crash vielleicht keinen so schlimmen Kahlschlag im Depot angerichtet, wenn anstelle der drei absoluten Kriterien zur Kursperformance die relativen Varianten verwendet worden wären?

Liefert eine Levermann-Strategie, welche die relative Kursperformance verwendet, automatisch signifikant bessere Ergebnisse?

Relative Kursperformance?

Zunächst zum Verständnis, was damit gemeint ist. Es geht hier um die Kriterien zur Kursentwicklung über 6 Monate, 1 Jahr und Kursmomentum.

In der Originalstrategie werden sie wie folgt berechnet:

Kursentwicklung über 6 Monate: Liegt der Kurs von heute um mindestens 5% über dem von vor 6 Monaten, gibt es dafür +1 Punkt. Liegt er um mindestens 5% darunter, gibt es -1 Punkt. Weicht er um weniger als 5% ab – egal ob nach oben oder unten, gibt es 0 Punkte.

Kursentwicklung über 1 Jahr: Folgt der gleichen Logik, nur dass eine Zeitspanne von einem Jahr betrachtet wird.  

Kursmomentum: Fällt das 6-Monate-Kriterium positiv aus (+1 Punkt) und das 1-Jahr-Kriterium neutral oder negativ (0 oder -1 Punkt), ist das Kursmomentum steigend und erhält +1 Punkt. Zeigt das 6-Monate-Kritierium nach unten (-1 Punkt) und ist das 1-Jahr-Kriterium neutral oder positiv (0 oder +1 Punkt), wird das als fallendes Momentum angesehen und bekommt -1 Punkt. Ansonsten ist das Momentum neutral und es gibt dafür 0 Punkte.

Die relative Variante zieht zur Kursentwicklung über 6 Monate bzw. 1 Jahr zusätzlich den Vergleichsindex hinzu. Dabei gibt es den Pluspunkt, wenn die Steigerungsrate des Aktienkurses um mehr als 5% höher ist als die des Index‘.

Entsprechend gibt es den Minuspunkt, wenn die Kursentwicklung um mehr als 5% unter der des Index‘ liegt. Das Kursmomentum wird auf der Grundlage dieser beiden relativen Kriterien bewertet.

Relative Kriterien während des Corona-Crashs?

Wie hätte es während des Corona-Crashs in meinem Levermann-Depot ausgesehen, wenn ich diese abgeänderten Kriterien anstelle der ursprünglichen verwendet hätte?

Ich habe mir aus meiner Transaktionsliste die Verkäufe kurz nach dem Corona-Crash herausgesucht, also als mein Depot fast „leergekegelt“ wurde. Es handelte sich um:

  • La Doria
  • Schaeffler
  • Villeroy & Boch
  • Lyondellbasell
  • Deutsche Konsum REIT
  • Anima
  • Federated Hermes
  • Peach Property
  • Pulte
  • Methode Electronics

Nur für die Deutsche Konsum REIT und Villeroy & Boch hätte das etwas genutzt, zumindest in dem Moment. In den meisten Fällen wäre jedoch kein anderes Ergebnis herausgekommen. Die wirklich schlimmen Verluste wären auch bei Anwendung der relativen Kriterien realisiert worden.

Wie sieht es ansonsten mit den relativen Kriterien aus?

Ich habe noch ein paar Vergleiche an den aktuell in meinem Depot befindlichen Aktien angestellt. Für die meisten Aktien macht es keinen Unterschied, welche Form dieser Kriterien verwendet wird, lediglich einer der letzten Käufe hätte nicht stattgefunden, und zwar von ProCredit.

Was wäre mit meinen „Überfliegern“ passiert?

Abschließend zum Thema relative Performance-Kriterien habe ich diejenigen drei Aktien aus dem gesamten Verlauf meines Experimentes betrachtet, welche die mit Abstand besten Ergebnisse realisiert hatten – also meine „Überflieger“. Das sind:

  • KPS (22.02.2016 bis 06.03.2017, +84,6%)
  • Pferdewetten.de (02.05.2016 bis 07.08.2017, +110,9%)
  • Eckert & Ziegler (18.10.2018 bis 25.11.2019, +260,7%)

Zu den jeweiligen Kaufzeitpunkten hätten die relativen Performance-Kriterien keinen Unterschied zu den absoluten aufgewiesen. Zu den Verkaufszeitpunkten fielen sie für Pferdewetten.de und Eckert & Ziegler schlechter aus. Es wäre also sowohl gekauft als auch verkauft worden. Möglicherweise wären die letzten beiden schon etwas eher verkauft worden.

Die relativen Performance-Kriterien sind mit Zusatzaufwand verbunden. Sie verkomplizieren das System. Sie sind nicht mit nur einem Blick auf einen passenden Chart nachvollziehbar wie es die Originalkriterien sind. In der Antwort auf die Frage, ob ihr Nutzen in einem vernünftigen Verhältnis zum Aufwand steht, tendiere ich eher zu einem Nein.

Ich denke, dass das eine Mal die relative Variante besser funktioniert und das andere Mal die Originalvariante. Aber ich weiß es natürlich nicht genau und habe nichts weiter als meine Beobachtungen. Diejenigen Levermann-Strategen, die anderer Meinung sind, haben auch keine wirklichen Beweise, sondern allenfalls Ergebnisse über einen relativ kurzen Zeitraum.

Wikifolio-Forschung

Die Beliebtheit der Levermann-Strategie spiegelt sich in der Tatsache wider, dass es auf https://www.wikifolio.com/ eine Menge Depots (wikifolios) dazu gibt.

Ich wollte mir einen Überblick über diejenigen verschaffen, die das Ganze schon seit längerer Zeit betreiben. So könnte ich doch sicher noch ein paar Erkenntnisse gewinnen. Gibt es vorteilhafte Varianten? Welche Aktien werden gehandelt?

Wenn man auf der wikifolio-Webseite nach „Levermann“ sucht, bekommt man weit über 300 Treffer. Im Suchfilter hatte ich daraufhin „Dachwikifolios“ ausgeschlossen und nur nach „wikifolios ohne Hebelprodukte“ gesucht. Das ergab jedoch immer noch stolze 124 Treffer.

Immerhin lässt sich die Liste sortieren. Da mich nur diejenigen interessieren, die mindestens fünf Jahre alt sind – wie mein eigenes Experiment, sortierte ich nach Erstellungsdatum, so dass die ältesten oben standen.

Und siehe da – ganz oben stand tatsächlich mein Lieblingswikifolio von „Leise“. Insgesamt waren nur die obersten 14 mindestens fünf Jahre alt.

Nun las ich zu allen 14 wikifolios die Beschreibung der Handelsidee um festzustellen, ob sie wirklich nach einer Levermann-Strategie investieren. Weiterhin schaute ich nach, wann zum letzten Mal eine Transaktion stattgefunden hatte oder ein Kommentar geschrieben wurde, um sicherzugehen, nur gut gepflegte Depots zu betrachten. Es blieben nur fünf Stück übrig.

Von diesen haben wiederum nur zwei eine durchschnittliche jährliche Performance, die der Rede wert ist. Das sind:

Auf der Webseite kann man sich als angemeldeter Nutzer sämtliche Daten zu jedem veröffentlichten Depot als CSV-Datei herunterladen, sowohl Wertverlauf als auch Transaktionen, um damit eigene Analysen anzustellen.

Also habe ich mir jeweils den Wertverlauf zu beiden besorgt und berechnet, welche durchschnittliche jährliche Performance sie während der letzten 5 Jahre (bis Ende 2020) erreicht haben.

Performance p. a. über die letzten fünf Jahre

  • Leise: 14,7%
  • CarloX: 12,5%

Der Corona-Crash ist natürlich in beiden Depots zu sehen, hatte aber bei beiden keine so schlimmen Auswirkungen, wie es bei mir der Fall war. Um herauszufinden, woran das liegt, habe ich mich durch die Kommentare beider wikifolios aus der entsprechenden Zeit gelesen.

Beide hatten die Levermann-Regeln im Corona-Crash nicht eingehalten, weil sie sie in diesem Szenario für nicht sinnvoll hielten. Dass sie nicht unbedingt die Grenzen der Strategie austesten wollten wie ich, hat sich also im wahrsten Sinne des Wortes als goldrichtig erwiesen.

Performance der letzten fünf Jahre in Halbjahreszeiträumen

Hier zeige ich noch die Performance der beiden wikifolios und meines Levermann-Depots über die letzten fünf Jahre – jeweils aufgeschlüsselt in Halbjahreszeiträume. So lassen sie sich schön vergleichen.

Qualität, angelehnt an Susan Levermann (von Leise)

Zeitspanneinnerhalbbis einschl.
Jan-Jun 167,8%7,8%
Jul-Dez 1619,1%28,4%
Jan-Jun 1724,2%59,5%
Jul-Dez 170,4%60,2%
Jan-Jun 18-5,3%51,7%
Jul-Dez 18-16,6%26,6%
Jan-Jun 1920,5%52,5%
Jul-Dez 1917,7%79,5%
Jan-Jun 20-11,3%59,2%
Jul-Dez 2024,7%98,5%

Glob. Selektion nach Levermann (von CarloX)

Zeitspanneinnerhalbbis einschl.
Jan-Jun 16-1,2%-1,2%
Jul-Dez 1613,4%12,1%
Jan-Jun 178,1%21,1%
Jul-Dez 1710,6%34,0%
Jan-Jun 189,6%46,9%
Jul-Dez 18-12,2%29,0%
Jan-Jun 1928,9%66,2%
Jul-Dez 192,2%69,8%
Jan-Jun 20-5,8%59,9%
Jul-Dez 2012,6%80,0%

Mein Levermann-Depot

Zeitspanneinnerhalbbis einschl.
Jan-Jun 160,6%0,6%
Jul-Dez 1628,0%28,8%
Jan-Jun 1720,5%55,2%
Jul-Dez 175,0%62,9%
Jan-Jun 18-8,3%49,4%
Jul-Dez 18-16,3%25,1%
Jan-Jun 198,7%36,0%
Jul-Dez 1915,4%57,0%
Jan-Jun 20-30,5%9,1%
Jul-Dez 2025,0%36,4%

Vorgehensweise der beiden wikifolios

Während Stephan Pflug alias Leise sich in seinem wikifolio auf deutsche Small Caps spezialisiert, handelt Stefan Meckl alias CarloX mit internationalen Aktien, auch mit Large Caps.

Leise ist sehr diszipliniert und hält sich weitgehend an die Regeln der Strategie. CarloX hält sich im Großen und Ganzen sicher auch daran, aber aus seinen Kommentaren geht hervor, dass er zusätzlich eigene Kreativität einbringt.

So tauscht er eine Aktie schon mal aus, bevor der Levermann-Score auf „Verkaufen“ springt. Er ist in dem Fall der Meinung, dass das ohnehin demnächst passiert und hat eine bessere Aktie mit hohem Score zur Hand.

Er schaut neben den Levermann-Daten auf weitere und behält dabei auch das weltwirtschaftliche Umfeld im Auge. Das ist jedenfalls mein Eindruck. Er betreibt meiner Meinung nach eine Levermann-Strategie im weiteren Sinne, offenbar mit Erfolg.

Mir persönlich wäre das zu stressig. Ich mag die Routine mit etwas gesunden Menschenverstand, wie sie Leise betreibt, lieber.

Fazit aus meinen Untersuchungen

Ich halte eine (fast) automatisch durchgeführte Quant Strategie wie Levermann für besser auf kleine Aktien aus dem eigenen Land anwendbar, wenn überhaupt.

Ich vermute, dass die Anwendung relativer Kursperformance-Kriterien anstelle der absoluten in ihrer Wirksamkeit überbewertet wird und das Ganze nur unnütz verkompliziert.

In Ausnahmefällen darf man von den Regeln abweichen. Das geht natürlich nur, wenn man fundamental gut aufgestellte Aktien im Depot hat. Was ein Ausnahmefall ist, lässt sich nicht in eine allgemeingültige Regel fassen, denn dann wäre es ja kein Ausnahmefall mehr.

Levermann-Experiment 2.0!

Ich spiele gern. Deshalb habe ich Lust auf ein neues Spiel, in dem ich all das beachte, was ich aus dem vorigen und meinen neuesten Untersuchungen gelernt habe.

Ich beschränke mich auf kleine deutsche Small Caps. Ich verkaufe in der kommenden Woche alle anderen Aktien aus dem Levermann-Depot und behalte darin lediglich die kleinen aus Deutschland. Ich fände es ziemlich idiotisch, diese auch zu verkaufen, nur um mit einem leeren Depot anzufangen, und sie später zurückzukaufen.

Ich fange also mit einem Depot an, in dem sich die folgenden vier Aktien befinden:

  • Dermapharm
  • FinLab
  • Mutares
  • ProCredit

Als Startwerte übertrage ich deren Endwerte vom 30.12.2020, auch wenn das nicht der wirkliche Kaufpreis ist. Aufsummiert über alle vier Aktien sind das 5.356,14 €.

Als anfänglichen Cashbestand lasse ich 9.643,86 € auf dem Referenzkonto.

Damit setze ich meinen Startwert auf genau 15.000,00 €.

Ich bleibe bei zunächst bis zu 12 Depotpositionen.

Mein Excel-Tool verwende ich natürlich weiterhin als Hilfsmittel für meine Auswertungen und ich stelle es auch weiter ohne Gewähr jedem, der sich dafür interessiert, ausschließlich zur privaten Nutzung(!) zur Verfügung.

Ich benötige ab jetzt zwar nicht mehr alle darin implementierten Features, aber ich werde deshalb keines entfernen, sofern es weiterhin funktioniert.

Zusätzlich baue ich die Berechnung der relativen Kursperformance-Kriterien ein. Ich handle zwar nicht danach, aber ich möchte jeweils die Abweichungen sehen und die Daten für spätere genauere Auswertungen sammeln.

Mein Tool sehe ich nach wie vor nur als Hilfsmittel an und nicht als unfehlbares Orakel. Besonders bei den „unscharfen“ Kriterien im Zusammenhang mit Schätzungen oder Meinungen verlasse ich mich nicht darauf.

Ich werde wenn möglich Stresstests wie im ersten Experiment vermeiden und im Zweifelsfalle einfach die Füße stillhalten.

Mehr dazu hier

Experiment Levermann-Depot 2.0

Disclaimer

Ich betrachte das weiterhin nur als Spiel und nicht als ultimative Form der Geldanlage und empfehle es weiterhin nicht zum Nachmachen, rate aber auch nicht davon ab.

14 Antworten auf „Levermann-Strategie und wie sie funktionieren kann – weitere Untersuchungen zum Experiment Levermann-Depot“

Hallo!

Ich bin gerade dabei mir die Levermann-Srrategie zu erarbeiten und versuche natürlich eine für alle Börsenwetter funktionierende Variante zu finden. Sicherlich wird man an einer Abwandlung der Kategorien kaum vorbeikommen, doch finde ich den Small Cup Ansatz sehr interessant. Was mir nur auffällt, die Werte, die du in deinem Tabellen zum Vergleich Nebenwerte-Gesamtdepot angibst, sind absolut. Mich würde interessieren, wie hoch jeweils der prozentuale Wert im Depot war.
Beste Grüße
Tif

Hallo Petra, herzlichen Dank für die spannende Analyse des Depotverlaufs. Wahnsinn wie schnell die Zeit vergangen ist.
Wirklich toll solche gut überlegten Gedanken einfach mal so lesen zu dürfen.

Ich beobachte ebenfalls das Wikifolio von Leise. Auffällig ist, dass er im Rahmen der Coronakrise kaum Depotveränderungen vorgenommen hat und damit von der V-förmigen Aufwärtsbewegung der Kurse im Anschluss profitiert hat. Er hat die Krise einfach ausgesessen.
Die Zeit hat ihm Recht gegeben, ob das immer so ist darf bezweifelt werden.

Viel Erfolg mit Deinem neuen Depot!

Mit herzlichen Grüßen,
Lars

Liebe Petra,
prima Analyse und schön, dass Du weitermachst! Ich wünsche Dir, dass Du das Leise-Portfolio übertriffst. Viel Glück dabei! 😉
Gruß Dix

Hallo Petra,

danke für dein Fazit!

Ob nun Aktien aus dem eigenen Land kaufen oder nicht, hängt für mich maßgeblich auch von den verfügbaren und zuverlässigen Datenquellen für die Auswertungen ab. Ich habe versucht, eine gute Mischung aus verschiedenen Ländern abzubilden. Mein Hintergrund war einen gewisse Risikostreuung zu erreichen, obwohl mir natürlich bewusst ist, dass sich Krisen auf alle Aktienmärke auswirken (können).

Ob nun nur SmallCaps oder nicht, hängt wohl auch von der Vorliebe des Investors ab. Jeder sollte sich mit meiner Entscheidung beim Kauf wohl fühlen. Die Psyche spielt beim Investieren bekanntlich auch eine große Rolle. Bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger.
Ich bin mit meiner Entscheidung auch LargeCaps zu kaufen nach wie vor sehr zufrieden. Beispiele: Apple und Nvidia. Denn auch SmallCaps sind nicht immer Garant für eine Outperformance, wogegen ich mich von LargeCaps deutlich weniger häufig trennen musste. Apple halte ich zum Beispiel knapp zwei Jahre mit einer Entwicklung von über +200%.

Die Anwendung einer relativen Kursperformance, die ich auch nutze, hat in meinen Augen einen großen Vorteil. Bei einer schnellen Erholung des Marktes, wie wir sie ab Mitte März 2020 gesehen habe, bleibe ich in oftmals investiert. Wenn ich mich richtig Erinnere, hat das Leise in seinem Wikifolio auch getan. Andersrum hätte es sicherlich Vorteile, wenn sich der Markt nicht so schnell erholen würde.

ES bleibt also thematisch spannend 🙂

Ich habe das Levermann-Buch gelesen und denke, nach ihrem System zu verfahren wäre mir zu aufwendig. Was hältst du alternativ davon, in ein Wikifolio zu investieren?

So weit ich would sind das ja Zertifikate, also kein Sondervermögen. Siehst du das kritisch?

Sind solche Wikifolios vertrauenswürdig? Oder muss ich mich bei diesen rein auf den Charakter des Menschen dahinter verlassen?

Meine Antworten:
1. Allgemein hale ich nichts davon. Wenn überhaupt, würde nur ein sehr kleiner Teil meines Kapitals in Frage kommen.
2. Ja, sehe ich kritisch. Wenn, dann nur ein sehr kleiner Teil (siehe 1).
3. Man muss sich voll auf den wikifolio-Trader verlassen. Deshalb nur ein wikifolio, dass schon über viele Jahre besteht und durchgehend betreut und kommentiert wurde, wie z. B. das von Leise. (Das soll aber keine Anlageempfehlung sein.)

Danke für das Feedback – welches mich in meinen Annahmen bestätigt.

Du kennst sicherlich auch den DividendenAdel von Röhl/Heussinger. Hast du zu deren Vorgehen eine Meinung, die du mit deinen Lesern teilen würdest?

Nach der Lektüre seines Buches „Cool bleiben und Dividenden kassieren“ tendiere derzeit zu Röhl, weil bei ihm nur ein Mal im Jahr überprüft wird, und mir fertige Listen geliefert werden, die nach dem Baukastenprinzip verwenden kann. Wenig Aufwand.

Habe eine sehr positive Meinung dazu. Das Buch habe ich gelesen und fand es sehr gut. Es ist sowohl fachlich sehr gut als auch unterhaltsam. In der Hauptsache (in meinen ernsthaften Investments) kaufe ich fast nur Dividendenaktien. Beim Dividendenadel findet man gute Anregungen. Allerdings halte ich mich da nicht streng an Listen.

Zertifikate sind keine Sachwerte wie Aktien, sondern haben zusätzlich das Emittenrisiko. Was passiert, falls es zum nächsten Bankencrash kommt? Und wie wahrscheinlich ist im aktuellen Umfeld eine Finanzkrise?

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