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Anderthalb Jahre nach dem Börsencrash – Paul hat durchgehalten

Kurz nach dem „schwarzen Montag von 2020“, genauer gesagt nach dem Corona-Crash vom 9. März 2020, hatte ich einen etwas längeren Artikel mit einem kleinen Video veröffentlicht.

Darin geht es um eine erfundene Geschichte über Paul, einen Familienvater, der Anfang 2020 zur Aufbesserung der Altersvorsorge 100.000 € in einen globalen Aktien-ETF gesteckt hat und dann ganz schön bedröppelt dreinschaut, als er sieht, wie am 9. März 2020 ein Minus von der Größe eines Kleinwagens in seinem Depot steht.

Heute soll die Geschichte weitergehen. Es ist Ende Oktober 2021.

Unser Paul hatte nichts falsch gemacht, sondern war nach der statistisch besten Verfahrensweise vorgegangen. Hier der ursprüngliche Artikel mit der besagten Geschichte:

Börsen-Crashs sind normal – lerne jetzt, damit umzugehen

Nun kommt die Fortsetzung

Da ich positive Geschichten mag, ist Paul stur bei seiner Geldanlage geblieben und hat den „Schmerz“ ausgehalten. Wie sieht es jetzt in seinem Depot aus?

Wir erinnern uns. Er hatte folgenden ETF gekauft:

iShares Core MSCI World UCITS ETF (ISIN: IE00B4L5Y983)

Er hatte 1.763 Anteile für seine 100.000 € bekommen. Ein Anteil kostete am 02. Januar 2020 56,72 €. Nachdem der Wert zunächst etwas gestiegen war, crashte es. Der Preis eines Anteils lag nur noch bei 47,20 €. Also war sein Depot nur noch etwa 83.213 € wert. Das Minus betrug rund 16.787 €.

Danach ging es noch weiter abwärts und zwar bis auf 40,25 € pro Anteil etwas später im März 2020.

Das heißt, dass Pauls Wertpapiere, für die er 100.000 € bezahlt hatte, da nur noch rund 70.961 € wert waren. Das Minus betrug 29.039 €!

Danach ging es jedoch wieder aufwärts. Schon in der zweiten Jahreshälfte 2020 wäre Paul wieder bei Plus-Minus Null gewesen.

Heute kostet ein Anteil sogar 75,16 €. So wären seine 1.763 Anteile jetzt etwa 132.507 € wert.

Eine zweite Variante

Interessant zu wissen ist noch, wie es gelaufen wäre, wenn der Paul Nerven wie Drahtseile bewiesen und zunächst nur die Hälfte und direkt nach dem Crash die andere Hälfte investiert hätte. Das lässt sich ausrechnen.

Nehmen wir an, er hätte am Jahresanfang nur 882 Anteile anstelle der 1.763 Stück gekauft.

Die hätten bei einem Preis pro Anteil von 56,72 € etwa 50.030 € gekostet. Für die übrigen 49.970 € hätte er am 9. März 2020 bei einem Preis von 47,20 € etwa 1.058 Stück bekommen.

Damit hätte er sogar insgesamt 1.940 Stück, die beim heutigen Preis von 75,16 € insgesamt 145.810 € wert wären.

Der zwischenzeitliche Tiefstwert (im März 2020) hätte bei 78.085 € gelegen, also auch noch schlimm genug.

Hier der Wertverlauf des o. g. ETFs:

Verlauf des iShares Core MSCI World UCITS ETF (von links unten nach rechts oben mit einem Crash zwischendurch)
Quelle: onvista

Fazit

Langfristig gesehen ist Geldanlage in den globalen Aktienmarkt nicht so gefährlich, wie es zwischenzeitlich scheinen mag. Aber nur, sofern du die Nerven behältst und nicht in Panik verkaufst.

Ich denke, die meisten Anleger hatten im März 2020 tiefrote Positionen im Depot. Wer jedoch cool geblieben ist und breit genug gestreut hatte – egal ob über viele verschiedene Einzelaktien oder wie im obigen Beispiel über einen globalen ETF –, dürfte inzwischen wieder fein raus sein.

Solche kurzen heftigen Bewegungen kann niemand genau voraussehen. Aber wenn du einfach im Spiel bleibst, nimmst du auch heftige Gegenbewegungen mit.

Disclaimer

Das hier ist keine Anlageberatung. Es sind einfach meine eigenen Betrachtungen.

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