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Levermann-Experiment

TransparentShare ist Levermann-Strategie mit Anpassungen


Heute schreibe ich nicht über mein eigenes Levermann-Strategie-Experiment, sondern schaue mal über den Tellerrand hinaus und zeige eine abgewandelte Strategie-Lösung. Selbst Susan Levermann schreibt in ihrem Buch, dass jeder seine eigenen Anpassungen vornehmen kann.

Die Idee dieser Levermann-Variante stammt von Andreas Hauser, dem Gründer von TransparentShare. Er hat die Auswertungen modifiziert und dazu mit seinem Team die TransparentShare-App entwickelt. Dieses System nehme ich heute unter die Lupe. Zuerst beschreibe ich die Strategie-Anpassungen und was ich darüber denke. Anschließend widme ich mich der App, die ich ausprobiert habe.

Hier geht’s zur zugehörigen Webseite:

TransparentShare

Die TransparentShare-Strategie

Geändert wurde im Wesentlichen an drei Stellen:

  • Die Kriterienliste wurde modifiziert.
  • Es wurden andere Punktevorgaben für Kauf bzw. Verkauf festgelegt.
  • Es wurde eine Zusatzbedingung definiert, die erfüllt sein muss, um ein Kaufsignal auszulösen.

Die geänderte Kriterien-Liste

Die Vorgabe für eine sehr gute Eigenkapitalrendite (RoE) wurde anders gewählt. Für mehr als 15% gibt es bereits einen Pluspunkt, im Original sind es 20%.

Die Kriterien zur Kursentwicklung über 6 Monate bzw. ein Jahr wurden bei TransparentShare relativ zum Index angesetzt. Anstelle nur die Prozentzahl zu errechnen, um die sich der Aktienkurs in dem Zeitraum geändert hat, wird gleichzeitig die prozentuale Entwicklung des dazugehörigen Index ermittelt und die Differenz aus beiden Prozentzahlen gebildet. Um dafür +1 Punkt zu bekommen, muss der Aktienkurs eine um mindestens 5% bessere Performance aufweisen als der Indexkurs. In Zeiten, in denen alles aufwärts geht, reichen also etwas mehr als 5% Kurssteigerung für den Pluspunkt nicht aus. In schlechten Börsenzeiten genügt es allerdings schon, wenn der Aktienkurs um mindestens 5% weniger gefallen ist als der Indexkurs, um dafür einen Pluspunkt zu bekommen.

Die Kriterien zu Analystenmeinungen und Dreimonatsreversal wurden gestrichen. Dafür wurde ein zusätzliches Kriterium zum Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) hinzugenommen.

In der folgenden Tabelle stelle ich die Änderungen den Original-Kriterien gegenüber:

Original
Levermann-
Strategie
TransparentShare
Eigenkapitalrendite (RoE)über 20%: +1 Pkt., unter 10%: -1 Pkt., dazwischen: 0 Pkt.über 15%: +1 Pkt., unter 10%: -1 Pkt., dazwischen: 0 Pkt.
EBIT-Margeüber 12%: +1 Pkt., unter 6%: -1 Pkt., dazwischen: 0 Pkt.,
für Finanzwerte immer 0 Pkt.
unverändert
Eigenkapitalquoteüber 25%: +1 Pkt., unter 15%: -1 Pkt., dazwischen: 0 Pkt.,
für Finanzwerte: über 10%: +1 Pkt., unter 5%: -1 Pkt., dazwischen: 0 Pkt.
unverändert
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) über 5 Jahreunter 12: +1 Pkt., über 16: -1 Pkt., dazwischen: 0 Pkt.unverändert
Aktuelles Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)unter 12: +1 Pkt., über 16: -1 Pkt., dazwischen: 0 Pkt.unverändert
AnalystenmeinungenWenn mindestens 5 Meinungen:
Verkaufen: +1 Pkt., Kaufen: -1 Pkt, Halten: 0 Pkt.,
wenn weniger als 5 Meinungen:
Kaufen: +1 Pkt., Verkaufen: -1 Pkt., Halten oder keine Meinungen: 0 Pkt.
weggelassen
Reaktion auf QuartalszahlenIm Vergleich zum Index über 1%: +1 Pkt., unter -1%: -1 Pkt., dazwischen: 0 Pkt.unverändert
Gewinnrevision (Veränderung der Gewinnschätzung)über 5%: +1 Pkt., unter -5%: -1 Pkt., dazwischen: 0 Pkt.unverändert
Kursentwicklung über 6 MonateEntwicklung der Aktie über 5%: +1 Pkt., unter -5%: -1 Pkt., dazwischen: 0 Pkt.Differenz Entwicklung der Aktie zu Entw. des Index über 5%: +1 Pkt., unter -5%: -1 Pkt., dazwischen: 0 Pkt.
Kursentwicklung über ein JahrEntwicklung der Aktie über 5%: +1 Pkt., unter -5%: -1 Pkt., dazwischen: 0 Pkt.Differenz Entwicklung der Aktie zu Entw. des Index über 5%: +1 Pkt., unter -5%: -1 Pkt., dazwischen: 0 Pkt.
KursmomentumEntw. 6 Mon. +1 und Entw. Jahr 0 oder -1: +1 Pkt.,
Entw. 6 Mon. -1 und Entw. Jahr 0 oder +1: -1 Pkt.,
sonst: 0 Pkt.
genauso, allerdings basierend auf den veränderten Kriterien zur Kursentwicklung
DreimonatsreversalAktie in allen letzten 3 Monaten schlechter als Index: +1 Pkt.,
Aktie in allen letzten 3 Monaten besser als Index: -1 Pkt.,
sonst: 0 Pkt.,
(nur für Large Caps, sonst immer 0 Pkt.)
weggelassen
Erwartetes Gewinnwachstumüber 5%: +1 Pkt., unter -5%: -1 Pkt., dazwischen: 0 Pkt.unverändert
Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV)Gibt es im Original nicht.unter 1,5: +1 Pkt., über 2,5: -1 Pkt., dazwischen: 0 Pkt.

Die Punktevorgaben für Kauf und Verkauf

Auch dafür werden von TransparentShare andere Punktevorgaben verwendet. Hier im Vergleich zum Original:

Original Levermann-StrategieTransparentShare
Large Caps (große Aktien)ab +4 Pkt. aufwärts: Kaufen,
ab +2 Pkt. abwärts: Verkaufen
ab +4 Pkt. aufwärts: Kaufen *,
ab +1 Pkt. abwärts: Verkaufen
Small/Mid Caps (kleine/mittlere Aktien)ab +7 Pkt. aufwärts: Kaufen,
ab +4 Pkt. abwärts: Verkaufen
ab +6 Pkt. aufwärts: Kaufen *,
ab +2 Pkt. abwärts: Verkaufen
* zusätzlich muss die Abstandsbedingung erfüllt sein
– siehe nächster Abschnitt

Die zusätzliche Abstandsbedingung

Diese Bedingung wurde bei TransparentShare zusätzlich eingeführt. Sie soll davor schützen, Aktien überteuert zu kaufen. Dazu wird der aktuelle Aktienkurs mit dem Höchststand der letzten 52 Wochen verglichen. Wenn die Aktie um mindestens 10% unter ihrem Hoch innerhalb der 52-Wochen-Spanne notiert, ist die Abstandsbedingung erfüllt.

Macht dieses System Sinn?

Meine ersten Überlegungen zu den geänderten Kriterien

Zunächst einmal finde ich es nicht schade um das Kriterium mit den Analystenmeinungen. Es ist eins der schwammigsten Kriterien überhaupt. Analysten streben immer nach Konsens, denn falsch zu liegen ist nicht so schlimm, solange alle anderen das auch tun. Mal liegen sie richtig und mal falsch.

Das Dreimonatsreversal kommt ohnehin nur für große Aktien zur Anwendung und bringt dort in den meisten Fällen 0 Punkte. Deshalb finde ich es ebenfalls nicht schlimm, dass es weggelassen wurde.

Zur Änderung der Zahlenvorgabe von 20% auf 15% für +1 Punkt bei der Eigenkapitalrendite ist ein Urteil nicht so einfach. Überhaupt sind jegliche Zielvorgaben für Renditen und andere Kennzahlen immer ein Kompromiss. Denn es hängt schließlich von der jeweiligen Branche ab, was gut oder schlecht ist. Ich hatte kein Problem mit der Originalvorgabe von 20% zur Eigenkapitalrendite, aber 15% sind sicher auch schon sehr gut.

Die Idee, die beiden Kriterien zur Performance nicht allein am Kursverlauf der Aktie, sondern verglichen mit der Performance des Index zu entscheiden, klingt irgendwie clever. Denn so können nicht alle Aktien aus einem Index dafür einen Pluspunkt erhalten, sondern immer nur die, die am besten gelaufen sind. In Aufwärtsphasen sind das sicher weniger als in der Original-Strategie und in Abwärtsphasen mehr. Dabei ist aber zu bedenken, dass es in Abwärtsphasen auch für eine Aktie, die über 6 Monate oder ein Jahr gefallen ist, einen Pluspunkt geben kann, solange sie nicht ganz so stark gefallen ist, wie der Index.

Gegen die Idee, ein Kriterium zum Kurs-Buchwert-Verhältnis in das System aufzunehmen, habe ich auch nichts einzuwenden. Es ist aber noch so ein Kriterium, dessen Zahlenvorgaben nur ein ganz grober Kompromiss sein können, aber irgendwie gilt das ja für alle Kriterien.

Für mich klingt die neue Kriterienliste auf keinen Fall schlechter als die originale. Ob das Ergebnis damit besser wird, weiß ich allerdings nicht.

Werden die vier Auswertungsbereiche durch die neue Kriterienliste abgedeckt?

Susan Levermann hatte in ihrem Buch die Kriterien ihrer Auswertungsliste in vier Bereiche eingeordnet und auch bei der abgespeckten Version „Levermann light“ Wert darauf gelegt, dass aus jedem Bereich wenigstens ein Kriterium vertreten ist.

Die Bereiche oder auch Kriterienkategorien, sind:

  • Rentabilität und Solidität
  • Günstiger Preis
  • Überraschungseffekte
  • Trends und Umkehr

Die Punktekriterien lassen sich wie folgt darunter einordnen:

  • Rentabilität und Solidität
    • Eigenkapitalrendite
    • EBIT-Marge
    • Eigenkapitalquote
  • Günstiger Preis
    • KGV-Kriterien
    • KBV-Kriterium (zusätzlich bei TransparentShare)
  • Überraschungseffekte
    • Analystenmeinungen (entfällt bei TransparentShare)
    • Reaktion auf Quartalszahlen
    • Gewinnrevisionen
  • Trends und Umkehr
    • Kursentwicklung über 6 Monate bzw. ein Jahr (bei TransparentShare modifiziert)
    • Kursmomentum
    • Dreimonatsreversal (entfällt bei TransparentShare)
    • Erwartetes Gewinnwachstum

Wie man sieht bleibt die angepasste TransparentShare-Strategie in diesem Muster. Der Bereich „Günstiger Preis“ wird verstärkt.

Meine Vermutung zur Abstandsbedingung

In meinem eigenen Levermann-Experiment, welches sich stark am Original orientiert, habe ich ab und zu den Eindruck, zu teuer einzukaufen. Möglicherweise schafft die zusätzliche Abstandsregel hier Abhilfe, denn sie besagt, dass der Kurs mindestens 10% unter dem Höchstkurs der letzten 52 Wochen liegen muss.

Allerdings hätte ich in 2017, als es an den Börsen tendenziell nach oben ging und ich mit meinem Levermann-Depot wirklich eine Überperformance geschafft habe, einige der Top-Performer aufgrund der Abstandsbedingung nicht kaufen dürfen. Ich kann leider nicht nachprüfen, ob es andere Kaufkandidaten mit erfüllter Abstandsbedingung gegeben hätte und wie es damit gelaufen wäre.

In Abwärtszeiten liegen die Kurse ohnehin meistens unter dem Jahreshoch und 10% sind da nicht wirklich viel. So würde die Abstandsbedingung sicher nicht so eine große Auslese unter den Kaufkandidaten bewirken wie in Aufwärtszeiten. Allerdings könnte dadurch vielleicht vermieden werden, auf sogenannte „Dead Cat Bounces“ hereinzufallen. (Dead Cat Bounce? Auch eine tote Katze springt durch den Aufprall auf die Erde etwas nach oben!)

Obwohl die Abstandsregel vernünftig klingt, vermute ich jedoch, dass sie in starken Aufwärtszeiten die Rendite eines Depots zu sehr beschneidet, weil sie zu viele gute Kaufgelegenheiten aussortiert.

Meine Meinung zu den geänderten Punktevorgaben für Kaufen und Verkaufen

Die Vorgaben von TransparentShare halte ich für viel vernünftiger als die Vorgaben aus der Original-Levermann-Strategie. Das kann ich einfach aus meiner Erfahrung heraus sagen, da ich schon sehr viele Levermann-Scores diverser Aktien berechnet habe.

Ich selbst verwende in meinem eigenen Levermann-Experiment aufgrund meiner zahlreichen vorab durchgeführten Beispiel-Berechnungen auch nicht die Original-Punktezahlen. Die Spanne von +4 (Kaufkriterium) zu +2 (Verkaufkriterium) halte ich für zu klein. Da sind Schwankungen in der Punktezahl, die dann ein Hin und Her zwischen Kaufen und Verkaufen bewirken, schon so gut wie sicher. Das ist bei TransparentShare meiner Meinung nach besser gelöst.

Meine Anmerkungen zu den Rendite-Angaben auf der TransparentShare-Webseite

Hier sind sie zu finden: TransparentShare-Rendite

Die Renditeangaben für 2017 und 2018

Da das System noch recht neu ist, gibt es dafür erst Daten ab 2017. Hier hat man versucht, jeweils rückwirkend eine Rendite zu ermitteln. Allerdings wäre es äußerst unwahrscheinlich gewesen, die angegebenen Renditen mit einem echten Depot wirklich zu erreichen.

Transaktionskosten, Steuern und Dividendenzahlungen sind darin nicht berücksichtigt. Aber das ist nicht der Knackpunkt meiner Kritik, die nun folgt.

Zunächst einmal ist positiv hervorzuheben, dass mögliche Käufe und Verkäufe von Aktien nach diesem System unter „Details zur Berechnung“ aufgelistet werden, so dass man sich ein eigenes Bild machen kann. Dabei wird immer von der gleichen Kaufsumme von rund 2.000 EUR ausgegangen. Dagegen ist nichts einzuwenden.

Nun wird aber einfach eine Art Durchschnittsrendite ausgerechnet und als Performance angegeben. Dazu werden für jedes Jahr die Summe aller Käufe und die Summe aller Verkäufe gebildet. Anschließend wird ausgerechnet, um wie viel Prozent die Summe der Verkäufe gegenüber der Summe der Käufe gestiegen bzw. gefallen ist.

Diese Prozentzahl wird dann der Entwicklung des DAX-Kursindex in dem betreffenden Jahr gegenübergestellt und daraus die Differenz gebildet. Das sieht zwar nach einer Überrendite aus. Diese wäre jedoch nur dann wirklich zustandegekommen, wenn man vorab gewusst hätte, wie viele Positionen man innerhalb des Jahres insgesamt eingehen würde und dann ein Kapital zur Verfügung gestellt hätte, dessen Höhe sich aus dieser Anzahl multipliziert mit 2.000 EUR errechnet.

Das funktioniert so aber nicht, weil man es eben nicht vorher weiß. Deshalb sehen die Prozentzahlen bei der rückwirkenden Performance-Angabe zwar super aus, sind aber mit großer Vorsicht zu genießen. Eigentlich sieht man das Problem schon an den absoluten Zahlen auf der Seite „Rendite“ bei TransparentShare:

In 2017 hätte man aus knapp 8.000 EUR fast 11.000 EUR gemacht, in 2018 hätte man gut 100.000 EUR auf unter 93.000 EUR zusammengeschmolzen. Prozentual gesehen ist das in beiden Jahren zwar besser als der DAX-Kursindex, der in 2017 insgesamt nicht so stark gestiegen ist und in 2018 stärker gefallen ist. Aber die mit über +12% bzw. sensationellen +29% angegebene „Überperformance“ hat überhaupt nichts mit der (Über-)Rendite eines echten Depots zu tun, das nach diesem System gehandelt hätte. Selbst wenn es weder Transaktionskosten noch Steuern gäbe.

Für 2019 ist das mit der Renditeangabe gut gelöst

Für das laufende Jahr 2019 ist das besser gelöst. Denn dazu wurde Anfang 2019 ein wikifolio angelegt. Hier steht die Anfangssumme fest und es musste entschieden werden, wie groß eine einzelne Position gewählt wird und damit auch, wie viele Aktien sich gleichzeitig im Depot befinden können.

Die Performance dieses Depots lässt sich jedes Jahr sinnvoll mit der Entwicklung des DAX vergleichen. Allerdings würde ich dann anstelle des DAX Kursindex den DAX Performance Index empfehlen, da in einem wikifolio Dividenden berücksichtigt werden. Im DAX Performance Index ist das ebenfalls so, im DAX Kursindex nicht. Dadurch kommen die verschiedenen Werte der beiden Indizes zustande.

Ich bin gespannt, wie sich das wikifolio in diesem und den folgenden Jahren entwickeln wird und ich hoffe, Andreas pflegt es entsprechend seinem System zuverlässig weiter.

Die TransparentShare-App

Das ausgewertete Aktienuniversum

Die TransparentShare-App wertet über 150 Aktien aus, und zwar aus DAX, MDAX und SDAX. Das ist verglichen mit dem Aktienuniversum, welches andere Anbieter von Levermann-Auswertungen verarbeiten, recht bescheiden. Das war zumindest meine erste gedankliche Reaktion, bevor ich mich mit dem System im Einzelnen beschäftigt hatte.

Aber ist das zwingend ein Nachteil? Einerseits könnte man argumentieren, dass es sicher noch mehr kaufenswerte Aktien aus anderen Ländern gibt. Ob jedoch dadurch mit diesem System insgesamt eine bessere Performance erreicht werden würde, ist fraglich.

Dann ist da noch die Sache mit dem Home Bias. Aber auch hier kann niemand wirklich sagen, ob dieser für das System von so großem Nachteil ist. Ich persönlich halte solche Levermann-Systeme ohnehin eher für Spekulation in Richtung mittelfristiges Trading als für langfristige Geldanlage. Ist der Home Bias für so etwas wirklich störend?

Andererseits handelt es sich bei den bewerteten Aktien um solche, für die ein liquider Handel an den deutschen Marktplätzen stattfindet. Man braucht also nicht zu befürchten, dass ein Trade mangels Volumen ausfällt oder ein venünftig gewähltes Limit nicht erreicht wird.

Die Auswertungshäufigkeit

Die Auswertung wird täglich neu berechnet. Jeder App-Nutzer kann nun selbst entscheiden, was er daraus macht. Tägliches Reagieren ist zwar möglich, aber nicht zwingend erforderlich. Wer der Meinung ist, dass es genügt, wöchentliche Auswertungen oder wie ich in meinem Levermann-Spiel nur 14-tägige Auswertungen zu beachten, kann das tun. Den Wochentag, an dem die Auswertungen verwendet werden sollen, kann man damit sogar selbst bestimmen.

Die Benutzung der App

Die App gibt es sowohl in der Browser-Version als auch für Smartphone. Beides ist sehr übersichtlich und intuitiv zu bedienen. Man sieht zuerst eine Kachel-Übersicht über alle Aktien mit den wesentlichen Informationen: Score, Abstand zum 52-Wochen-Hoch und daraus resultierender Empfehlung als Icon. Wer mehr über die Daten zu den einzelnen Punkte-Kriterien wissen möchte, kann einfach die einzelnen Aktien aufrufen. Außerdem kann man sich jeweils eine Historie über die Bewertungen der letzten 90 Tage anschauen.

TransparentShare Browser-Version Aktienübersicht

Weiterhin lassen sich Aktien in eine Liste „Gekaufte Aktien“ aufnehmen. Wenn dann eine davon aufgrund der Kriterien ein Verkaufssignal auslöst, oder eine Aktie aus der Gesamtliste auf Kaufen eingestuft wird, erhält man eine E-Mail-Benachrichtigung. Außerdem gibt es eine monatliche E-Mail mit einer Zusammenfassung der Kaufsignale. Diese E-Mail-Benachrichtigungen lassen sich beliebig an- und abschalten.

Ganz kurz lässt sich sagen: Die Macher von TransparentShare haben sich zum Ziel gesetzt, eine für jeden einfach zu bedienende App als Hilfe zur Aktienauswahl zu entwickeln.

Die Nutzungskosten

Die App gibt es in einer kostenlosen Schnupper-Variante und in einer Premium-Version. Die Premium-Version kostet derzeit 9,99 EUR pro Monat. Sie kann jedoch zuerst 30 Tage kostenlos getestet werden. Kündigungsfristen gibt es nicht. Mit einem Klick lässt sich der Vertrag ab dem nächsten Monat sofort beenden. Das geht auch einfach gegen Ende des aktuellen Monats.

Die kostenlose Version zeigt die Auswertungen für nur 20 Aktien. Sie verzichtet auf die tägliche E-Mail-Benachrichtigung und enthält keine Historie. Für einen ersten Eindruck und um auszuprobieren, ob man damit zurechtkommt, reicht sie allemal.

Mein Fazit

Genauso neutral, wie ich der Original-Levermann-Strategie gegenüberstehe, ist auch meine Haltung zu TransparentShare. Ich spreche weder eine Empfehlung dafür noch dagegen aus. Ebenso bleibt es jedem selbst überlassen, ob und wie weit er diese Variante der Levermann-Strategie umsetzt, oder ob er einfach nur Anregungen für mögliche Aktieninvestments sucht und die TransparentShare-App vielleicht als Ideenquelle verwendet.

Ich selbst werde die App nicht für meine eigene Aktienanlage verwenden. Ich gehöre auch nicht zur Zielgruppe von TransparentShare. Aber das Testen hat mir trotzdem Spaß gemacht.

Ich habe großen Respekt vor dem TransparentShare-Projekt, weil ich weiß, wie viel Aufwand so etwas bedeutet. Außerdem habe ich den Eindruck, dass hier sehr sorgfältig vorgegangen wird, auch wenn ich in puncto Renditeberechnung anderer Ansicht bin als der Gründer von TransparentShare.

Ich wünsche TransparentShare von Herzen viel Erfolg.

* Affiliate-Link zu Amazon

7 Antworten auf „TransparentShare ist Levermann-Strategie mit Anpassungen“

Hallo Petra,
zuerst einmal wünsche ich ein frohes Neues Jahr!
Wir verbessern ständig unsere Anwendung. Mittlerweile bewerten wir täglich fast 500 Aktien. Jeder neue Benutzer kann jetzt kostenlos die Premium Version für 3 Monate testen (ohne Angabe einer Kreditkarte).
Mittlerweile haben wir auch Wikifolio: „Deutsche Aktien transparent“ in dem wir alle Kauf- und Verkaufsempfehlungen abbilden. Im Jahr 2019 konnten wir damit eine Rendite von 16,5% erzielen.
Im nächsten Schritt kommen amerikanische Aktien 🙂
Viele Grüße
Andreas

Hallo Andreas,
dir ebenfalls ein gesundes neues Jahr.
Läuft bei Euch! 😉
Viel Erfolg weiterhin. Pass beim QZ-Kriterium auf: Manche amerikanischen Unternehmen berichten nachbörslich. Da sollte dann die Reaktion vom nächsten Börsentag genommen werden.
Viele Grüße
Petra

Hallo Petra,
wir haben mittlerweile die Anzahl der bewerteten Aktien auf mehr als 333 deutsche Aktien erweitert, die Renditeberechnung auf unserer Webseite angepasst und den Preis auf 4,99 Euro / Monat reduziert.
Vielen Dank für Deine Tipps und Ratschläge!
Viele Grüße
Andreas Hauser

Ich möchte mich bei Petra für die detaillierte Analyse von TransparentShare bedanken! Vielen Dank für das ausführliche Gespräch und die guten Tipps. Vielen Dank für die Objektivität, das positive sowie das kritische Feedback. Nur durch Feedback können wir unsere Anwendung verbessern und unseren Benutzern eine bessere Anwendung anbieten. Ich freue mich über jedes Feedback: unter https://www.transparentshare.com/feedback
Andreas Hauser, Gründer und Geschäftsführer der TranspaShare GmbH

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