Kategorien
Buchvorstellung

Über Technische Analyse und dazugehörige Software

Ich lese gerade ein sehr interessantes Buch mit dem Titel „Den Finanzmarkt verstehen. Anlagestrategie und Börse: Warum der Hund es besser kann“ von Klaus Schredelseker. Ich habe es noch nicht durchgelesen, finde es aber jetzt schon ziemlich unterhaltsam und auch ein wenig amüsant.

Ich werde später wahrscheinlich noch einen Extra-Artikel darüber schreiben. Heute möchte ich jedoch vorweg etwas zitieren, das der Autor über Technische Analyse bzw. Computer-Programme, die deren Prinzipien abbilden, geschrieben hat, weil es mir total gut gefällt.

Da sich heute jedermann über das Internet vergleichsweise einfach und problemlos in den Besitz maschinenlesbarer und aktueller Finanzmarktdaten bringen kann, und die Theorien der Technischen Analyse einfach programmierbar sind, wird eine Fülle problemlos zu bedienender Börsensoftware angeboten, die auf diesen und ähnlichen Ansätzen beruht.

Es ist allerdings höchst unwahrscheinlich, dass diese Programme noch irgendjemand anderem nützen als demjenigen, der sie für gutes Geld vertreibt! Ein Trost für die Nutzer: Wenn die Märkte ein hohes Maß an Effizienz aufweisen, werden sie ihnen auch nicht systematisch schaden. Es wird Nutzer geben, die mit diesen Programmen (zufällige) Verluste erleiden, aber auch Nutzer, die mit ihnen (ebenso zufällige) Gewinne verbuchen können. Die letzteren werden an die Qualität der Programme glauben, neue Versionen erwerben und das Programm an ihre Freunde und Bekannten weiterempfehlen.
Und es wird neue Nutzer geben, die…
Es wird aber auch Nutzer geben, deren Erwartungen enttäuscht werden. Sie wenden sich einem anderen Produkt zu, mit dem sie dann (zufällige) Verluste erleiden oder aber (ebenso zufällige) Gewinne verbuchen können. Im zweitgenannten Fall werden sie an die Qualität des Programms glauben, neue Versionen erwerben und das Programm an ihre Freunde und Bekannten weiterempfehlen. Und somit wird es neue Nutzer geben, die… etc.
Wie einfach doch manche Geschäftsideen sind!

Diese Passage habe ich ziemlich gefeiert.

Es geht um das folgende Buch:

Der Link führt zu Amazon. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen.

23 Antworten auf „Über Technische Analyse und dazugehörige Software“

@ Petra Wolff
Du hast deine Levermann Depot mit 12 000€ begonnen, jetzt hast Du einen Wert über 16 000€. Wie nennst Du die Differenz ? Ich nenne Das mindestens Buchgewinne. Was du im Depot schon an Gewinnen realisiert hast, eruiere ich jetzt nicht.
Der Artikel war so ziemlich das Erste, was ich im Web gefunden habe, als ich mich intensiver mit der Levermann Straegie beschäftigt habe. Deshalb wundert es mich ein Wenig, dass Du den Artikel nicht kanntest.
Vorher hatte ich nur mal einen Artikel im „Euro am Sonntag“ darüber gelesen. Der Euro stellt auch regelmäßig die besten Levermann-Aktien vor. Der „Euro am Sonntag“ ist aber nicht meine Zeitung.
Da Du einen meiner Kommentare neulich mit „Ehrlichkeit“ beantwortet hast, möchte ich anmerken, dass ich Alles, was ich hier schreibe auch belegen kann. Entschuldigung, wenn ich mich da zu öffentlich gefreut habe.
@ Der Bösewicht
1. Ich habe als Berufsanfänger mal mit einem Pfandbrief für 750DM zu 11% Zinsen begonnen.
Meine Vorfahren waren kleine Angestellte und ich habe auch kein Vermögen geerbt.
2. Als die Zinsen auf 5% gefallen sind, habe ich mit Aktien angefangen.
3. Eine meiner ersten (10) Positionen waren 100 FIAT-Aktien zu 7,50 DM. Damals gab es noch keine Online-Broker. Meine Hausbank war eine Volksbank, dort habe ich besonderes für ausländische Aktien (ADR) zu den schon teuren Gebühren und Spesen noch 20 DM Aufschlag bezahlen müssen.
Später habe ich bei Consors nur 1/5 der Kosten beim Wertpapierhandel gehabt.
Heute handele ich meist bei Consors OTC und habe 4,95 Grundgebühr und die Provision.
Bei einem Ordervolumen von 2541€ komme ich so auf 11,30€.
Das ist nicht der billigste Broker, aber das Preis-Leistungsverhältnis stimmt und die Plattform funktioniert.
Selbstverständlich habe ich auch „hochwertige“ Aktien die teilweise auch jahrelang im Depot liegen. Aber keine Aktie ist es wert, ewig im Depot zu bleiben. Jede Aktie hat ihre guten oder schlechten Zeiten. So gab es auch mal Zeiten, in denen ich keine Apple-Aktien hatte und Zeiten, wo LPKF zu meinen Lieblingen zählte.
Der „Euro“ (monatlich) hat mal 10 (?) Aktien gesucht und vorgestellt, die für die Ewigkeit sein sollten. Davon habe ich wohl 8 Positionen ( die 9. Apple, hatte ich schon) gekauft. Eine war ein Rohrkrepierer (Bennigser), die Anderen haben mir mittel- und langfristig Freude gemacht. Weil ich aber mit Stoppkursen arbeite, habe ich keine dieser Aktien (ausser Apple) mehr im Depot… aber die Stoppkurse haben mir im Rückblick die Freude erhalten.
Mit einem Teil meines Anlagevermögens handele ich Optionsscheine. Damit versuche ich kurzfristige Kursbewegungen mitzunehmen. Mit Stopp-Loss Marken begrenze ich das Risiko und versuche in wenigen Tagen oder Wochen zu einen vorher bestimmten Zielkurs zu verkaufen. Mit 10 – 15 Positionen habe ich damit regelmäßig Beschäftigung. Weil die Trefferquote stimmt, und die Gewinne öfter und größer eintreffen, als die Verluste, gebe ich diese Beschäftigung nicht auf.
Mit Fonds oder ETFs habe ich leider kein Erfolg. Vielleicht weil ich zu sehr der Kontrollfreak bin und auf Performance achte. Mit einer Ausnahme: Die Fonds von Carmignac, besonders die Commodities, haben mir eine Zeit lang viel Freude gemacht.
Heute bin ich fast im Rentenalter und habe ein paar Rücklagen gebildet. Da wir heute und in absehbarer Zukunft nicht mit vernünftigen Zinsen rechnen können, bleiben nur Aktien als Anlage übrig. Ein Aktiendepot braucht aber eine gewisse Pflege, und je besser man es pflegt, um so besser sind die Erträge. 🙂
@Jenny
Mann sollte die Chartanalyse nicht mit der technischen Analyse verwechseln.
Eine technische Analyse ist für mich Alles, was man aus Daten mit Rechenleistung bewerten und prognostizieren kann.
Die Chartanalyse hat durchaus ihre Berechtigung….. wenn man sie denn richtig versteht.
Sie hat eine beeindruckende Treffsicherheit, wenn man mehrere Analysemetoden anwendet, vermischt und möglichst noch gewichtet. Natürlich hat jede Analyse und ihre Parametrierung eine begrenzte Halbwertzeit.
Ebenso hat jede umgesetzte Analyse auch eine Auswirkung auf den Markt.
Mogli

@Mogli, für mich sind Buchgewinne eben noch keine echten Gewinne. Und die realisierten Zahlen hatte ich übrigens in meinem Levermann-Artikel zum Jahresende genau aufgeführt. Da Du einen Kommentar darunter geschrieben hattest, bin ich einfach davon ausgegangen, dass Du den Artikel auch gelesen und damit die Zahlen gesehen hast. OK, wie auch immer, Du nennst die Differenz eben Gewinn, meinetwegen. Ich definiere den Begriff einfach anders.
Ansonsten kann ich nur zu Dir sagen: Friede sei mit Dir! Niemand will Dir hier was Böses.

Hallo Mogli,
na gut, dann hast du wohl eine andere Definition von technischer Analyse als ich. 🙂 Kannst ja mal schauen, was zum Beispiel Wikipedia schreibt. 😉
LG,
Jenny

Hallo Mogli,
ja da habe ich mich mal wieder gründlich getäuscht. Dein Aufklärungsbeitrag hat mich voll überzeugt und ich zolle Dir Respekt. Ich bin auch etwa in Deinem Alter, habe aber erst 2007 angefangen, mich für die Börse zu interessieren und was man noch aus seinem Geld machen kann. Dass es eine gute Weile vorher noch gar kein Internet gab und die Orders persönlich oder telefonisch aufgegeben werden mussten – daran habe ich in der Tat nicht gedacht.
Was ich auch bewundernswert finde, dass Du noch alle Einzelheiten von deinen Trades damals behalten hast, ich hab da schon Lücken.
Ich habe aus dem Finanzuniversum auch schon vieles ausprobiert, habe aber überwiegend rote Zahlen eingefahren. Mit der Levermann Strategie beschäftige ich mich seit etwa einem Jahr, bin gerade dabei, das Buch ein zweites Mal durchzulesen. Vor Weihnachten habe ich die ersten Positionen nach Levermann gekauft. Nun ist mein Depot kpl. grün (sind aber auch noch Silberminenaktien und ein gut laufender Fond mit drin).
Nun hab ich einmal mehr gelernt, zuerst das Hirn einzuschalten, bevor ich losblubbere.
Also nichts für ungut – (ist gleichbedeutend mit „Entschuldigung“).
Eine schöne Restwoche noch wünscht
BerndA, der Bö(r)sewicht

Ich habe mehrere Jahr lang die technische Analyse mittels Backtesting getestet und ausgewertet. Dazu habe ich selbst aufwendig Testsoftware geschrieben. Ich dachte, dass man eigentlich mit dem Einstellen von Parametern die Algorithmen optimieren können müsste. Ich habe sehr viele technische Indikatoren getestet. Ich habe sogar selbst Indikatoren ersonnen, die bei anfänglichem Ausprobieren beachtliche Erfolge zeigten. Und ich habe auch Kombinationen von Einstiegs- und Ausstiegsszenarien getestet. Eigentlich könnte ich ein ganzes Buch über das Thema schreiben.
Das Ergebnis all meiner Untersuchungen ist IMMER das gleiche:
– Auf Dauer halten sich Erfolge und Misserfolge die Waage
– Zu jedem Positivbeispiel gibt es auch ein Negativbeispiel
– Die Positivbeispiele sind beeindruckend, die Negativbeispiele sind anfangs unglaublich, aber sie sind wahr.
Die Verfechter der technischen Analyse zeigen immer nur die Erfolge oder die Positivbeispiele. Das Negative wird unter den Tisch gekehrt. Und im Nachhinein gibt praktisch KEINER zu, wenn seine technische Analyse versagt hat. Schöne und schlau aussehende Voraussagen machen die technischen Analysten aber gerne. Gerade fassungslos macht es einen, wenn es ein ganzes Buch über einen Indikator zu kaufen gibt, in dem der Indikator verherrlicht wird, der Indikator aber unterm Strich nichts bringt. Solche Bücher gibt es mehrere. Also schön, wenn mal einer die technische Analyse ins rechte Licht rückt.
Grüße Erich
(ein sehr dankbarer Levermanntool-Downloader)

Hallo Erich,
wow, Hut ab, das ist doch mal eine Herangehensweise nach meinem Geschmack.
Wenn zur Levermann-Strategie ein vollständiges Backtesting möglich wäre, hätte ich es getan, aber alte Analystenmeinungen bzw. Gewinnrevisionen lassen sich nicht beschaffen. So „zwingt“ mich mein Forscherdrang also zu „Forwardtesting“.
Viele Grüße
Petra

Dann hast du scheinbar Fehler bei deinem Backtesting gemacht,
oder die falschen Idikatorn genommen, oder zuviele, what ever.
Fakt ist, es gibt einige einfache HAndelssysteme im Dailybereich, nimm einfach mal den Bollinger 21/2 aufn Dax, oder vom Dax Jaäger Block, den SMA 200 aufn Dax als Monatschart, dann ist es der SMA10 als Kreuzung als Einstieg, oder nimm…., es gibt unzählige funktionierende einfache Systeme, vielleicht sind sie zu einfach und zu langweilig. Oder schau dir die seasonalität der Märkte an, ca 80% Trefferquote aufn Dax, mit ca 20%DD.
Gruß Jürgen

Hallo Jürgen,
ich gebe dir recht bezüglich der ‚einfachen‘ Handelssysteme und ich muss hinzufügen, dass ich etwas zu undifferenziert war in meinem obigen Posting.
Ein sehr träge eingestellter SMA auf den DAX schafft langfristig gut 10% jährliche Rendite (wie ebenso Indikatoren, die dem SMA verwandt sind) Das ist für sich betrachtet natürlich ein ordentlicher Wert. Die überwiegende Mehrzahl der Indikatoren und vor allem diejenigen, die häufig angepriesen werden, schaffen aber so gut wie keine Rendite. Und der SMA200 kann ganz schön an den Nerven zerren, wenn das Marktumfeld den DAX ganz plötzlich in den Keller zerrt. Das Chance-Risiko Verhältnis ist bei derartigen Strategien wenig attraktiv (leider).
Grüße Erich

Hallo Erich,
habe privat auch schon derlei Dinge probiert.
Die Realität nach Vorne (nicht die Anpassung nach hinten) sieht dann zwangsläufig immer weitaus bescheidener aus.
Das Problem dabei sind für jemanden der für Kursdaten nicht bezahlen will auch die Qualität.
Yahoo bietet zwar viele Kurse kostenlos an, diese sind aber teils recht zweifelhaft.
(Wohl auch durch Splits, Dividendenzahlungen etc…)
Das Technische Analyse als alleiniges Instrument nicht hilft ist – so habe ich es im Hinterkopf gespeichert – auch das Ergebnis vielerlei ernsthafter Untersuchungen bzw. wissenschaftlicher Studien.
Wenn also technische Analyse dann nur als Beiwerk für das Timing.
Es muss auch immer gewichtige fundamentale (Value-) Gründe für einen Kauf oder Verkauf geben.
Es braucht m.E. einen stimmigen „Dreiklang“ aus den Bereichen:
(1) Analyse Gesamtmarkt (wie sieht es aus mit der Konjunktur – ist der Gesamtmarkt nicht bereits viel zu stark gestiegen, wie steht es um Anlagealternativen (Zinsen für Anleihen), ggf. noch wie entwickeln sich relevante Devisen (für uns insbesondere für Exportfirmen EUR/USD), Shiller KGV für SP500
(2) Value Analyse (Kurz: kaufe Qualität die aber noch halbwegs günstig ist)
(3) Momentum-Analyse / Technische Analyse
Viele Grüße
Peter

Hallo Petra Wolff,
Entschuldigung für das verlorene „f“. Natürlich weiß ich, dass Du Wolff heißt, aber beim Tippen bin ich mit meinen Gedanken mehr beim Thema als bei der Anzahl der „f“ s.
Der Wolf ist auch nur im Märchen böse.
Nach deinem Depot- und Kontostand hast Du sehr wohl Gewinne gemacht. Da Du auch schon mit Gewinn verkauft hast, hast Du auch schon Gewinne realisiert. Du hast nur noch keine Gewinne, bzw. Kapital abgezogen. Letzteres macht man auch nicht bei einem Musterdepot oder einem öffentlichen Anlegerprojekt.
Hier bin ich wohl der Einzige, der die Positionsgrößen kommentiert hat.
Ich habe damals selbst mit zu kleinen Positionen angefangen, und mich nach Erhalt der Abrechnungen über den hohen Gebührenanteil geärgert. Mein Aktionärsleben begann mit 10 Titeln und 15000 DM, die ich von meinen Anleihen abgezweigt hatte. Da waren sogar Positionen von 750 DM darunter, die 20% Gewinn machen mussten, um die Gebühren wieder auszugleichen. Danach habe ich aber bei Umschichtungen die Positionsgrößen erweitert, um rentabler handeln zu können.
Bei Consors habe ich dann errechnet, dass man unter 2 000€ einen erhöhten Gebührenanteil hat. Deshalb sind 2250€ meine Mindest-Positionsgröße geworden. So kann ich auch Positionen mit 10% Verlust noch verkaufen ohne in die Gebührenprogression zu geraten. Tatsächlich kaufe ich aber nur noch Optionsscheine mit solchen Ordervolumen.
Auf vielen Seminaren, in Anlegermagazinen, im Web oder im TV wird auch immer von 25 000€ und 5 – 10 Positionen für Investitionen in Einzelwerte genannt.
Als Beispiel kann ich Dir jetzt aber nur den Artikel im Handelsblatt von Hennig Jauernig über Das Wiki von Stephan Pflug benennen. Darin kommt die 2500€-Empfehlung von der Stiftung Warentest.
https://www.torial.com/henning.jauernig/contents/156578
Mogli

Mogli, ich mag Deine Beiträge vor allem deshalb, weil sie mich oft amüsieren. Ehrlich!
Aber Du musst mir schon zugestehen, in meinem eigenen Depot besser Bescheid zu wissen als Du. Wenn ich also sage, ich habe bisher unter dem Strich insgesamt noch keinen Gewinn realisiert, dann ist das so.
Danke für den Link zum Artikel über Stephans Wiki. Sehr interessant!

Also auf die Aussage der Stiftung Warentest würde ich mich nicht verlassen.
Man kann auch kleine Summe investieren und geschickt die anlaufenden Dividenden reinvestieren, so entsteht ein Zinseszinseffekt, wer früh anfängt kann auch von evtl. Kursgewinnen profitieren, außerdem kann man auch „nur“ 1 Aktie kaufen, als sogenenten Platzhalter.
gruß Jürgen

Hallo Mogli,
bei Deinen gefühlt 2 DIN A4 Seiten getexteten Beiträgen habe ich keine verwertbaren Tipps oder Hinweise finden können. Hört sich ein bisschen so an, als hättest Du Philosophie studiert.
Habe ich 50.000 € Spielgeld, kann ich mir Gedanken machen über Positionsgrößen, bei denen die Gebühren nur eine untergeordnete Rolle spielen. Bei Startgeld < 10.000 € wird mein Depot nicht nur aus 2 Positionen bestehen, nur um Geld zu sparen. Da muss ich schon stark abwägen zwischen Diversifikation und Positionsgröße.
Möglicherweise bis Du nie in die Verlegenheit gekommen, mit wenig Geld zu haushalten.
Ein weiterer Faktor ist auch der Anlagehorizont. Es ist schon etwas anderes, ob Du Dich auf einen Wert konzentrierst, morgens für 20.000 € Optionsscheine auf dieses Pferd setzt und abends mit Gewinn/Verlust wieder glattstellst. Oder ob Du langfristig mit ETF's, Fonds oder wertigen Aktien agierst.
Ist also individuell verschieden und richtet sich nach Risikobereitschaft jedes Einzelnen.
Interessant finde ich auch, dass Du bei einem Orderwert von 750,- DM schon allein 150,- DM für Gebühren aufgebracht hast (20%!). Das stimmt mich nachdenklich??? Auch als blutiger Börsenanfänger habe ich noch nie mehr als 7.95 Euro bezahlt (rechne immer pauschal 20,- € für Kauf + Verkauf).
Auf Grund dieser Aussage mache ich mir Sorgen, ob ich das überhaupt glauben kann, was Du dort niedergeschrieben hast.
Der Börsewicht

Guten Morgen,
mir ist das ein zu pauschal getroffenes subjektives Geschwafel, auch der Buchautor gehört zu denen, die irgendetwas behaupten und lediglich den Verkauf des Buches mit seinen pauschalen Äußerungen fördern möchte, mehr nicht!
MfG
Jürgen

Hallo Jürgen,
das soll auch keine Wertung von mir sein. Außerdem habe ich das ganz schön aus dem Zusammenhang des ganzen Buches gerissen, das gebe ich zu. Es ist nicht so, dass der Autor gegen das alles ist. Ich stelle es noch genauer vor, wenn ich es durchgelesen habe.
Viele Grüße
Petra

Wer Bücher schreibt, muss etwas vom Bücher schreiben und Bücher vermarkten verstehen, aber nicht unbedingt von der technischen Analyse oder von Börsensoftware.
Das technische Analyse funktioniert, haben nicht nur Susan Levermann und die Anwender ihres Handelssystems bewiesen, sondern ganze Heerscharen erfolgreicher Anwender und nicht zuletzt die Emittenten von Derivaten.
Es ist auch nicht neu, dass nicht Jeder erfolgreich in Wertpapiere investieren kann und nicht jeder die Chartanalyse richtig versteht.
Petra Wolf macht sogar gute Gewinne mit ihrem System, obwohl sie, nach Meinung vieler Experten-, mit zu geringem Startkapital und zu kleinen Positionsgrößen handelt. 🙂
Dieses Manko dürfte sich aber bis zum Jahresende erledigt haben, und ich freue mich mit Ihr über ihren Erfolg.
Eine Börsensoftware ist ein Werkzeug, das dem Anleger die Arbeit und die Kontrolle erleichtert. Sie kann aber aus einem Computer keinen Geldautomaten machen.
Ich gehe übrigens jeden Tag auf dem Weg zum Bäcker am Geldautomaten vorbei. Der Automat hat mir noch nie das Geld zugeworfen. Wenn ich Geld von Ihm haben wollte, musste ich ihn mit den richtigen Daten von meiner EC-Karte füttern, und den Automat richtig bedienen. Ohne den richtigen Input und die richtige Bedienung funktioniert auch die Börsensoftware nicht.
Das Werkzeug Börsensoftware kann aber Daten verwalten, Listen erstellen und sortieren, nach Kennzahlen filtern und Grenzwerte überwachen. Aus der Fülle der Daten kann das Programm sogar eine Prognose für die Zukunft erstellen und für den Menschen verständlich anzeigen.
Wie gesagt, eine Prognose, die aus Wahrscheinlichkeiten besteht, und keinesfalls eine immer zutreffende Bestimmung ist.
Damit bin ich auch Albert Einstein konform, der häufig Niels Bohr zitiert hat:
„Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.“
Je weiter die Prognose oder Analyse in die Zukunft reichen soll, um so schlechter wird die Treffsicherheit.
Das stört den Analysten oder den Trader nicht, denn mit einer guten Trefferquote auf Sicht einiger Wochen, – oder Minuten im Daytrading-, kann man recht gut Geld an der Börse verdienen.
Jede Prognose hat also nur eine gewisse Reichweite, und jede Berechnung muss in gewissen Intervallen mit aktuellen Werten nachjustiert werden, so wie es eine gelenkte Rakete auch tut, um ihr Ziel zu treffen.
So wie wir im Haushalt verschiedene Bürsten für das WC, die Haare und die Zähne haben, so sind auch zum Handel mit Wertpapieren unterschiedliche Parameter zur Bewertung verschiedener Wertpapiere sinnvoll.
Bleibt noch nachzutragen, dass kein starres Handelssystem in jeder Marktlage funktioniert. Man kann auch darüber streiten, ob ein Handelssystem im Bärenmarkt schon funktioniert, wenn es weniger Verluste macht, als der Markt.
Ich schreibe übrigens keine Bücher, sondern arbeite seit 1991 erfolgreich mit Börsensoftware.
Neue Versionen von Börsensoftware sind manchmal einfach nur zur Gewinnoptimierung der Verkäufer da, können aber durchaus Verbesserungen enthalten, oder zur Anpassung auf neue Betriebssysteme oder Hardware sinnvoll und erforderlich sein.
Von einer guten Börsensoftware erwarte ich, dass es nach dem Kauf eine gewisse Zeit lang auch kostenlose Updates zur Verbesserung gibt. Große Funktionserweiterungen oder die Umstellung auf neue Betriebssysteme dürfen sich die Entwickler gern extra bezahlen lassen.
Mogli

OK, Mogli, offensichtlich gehörst Du zu den zweitgenannten … Spaß beiseite. 😉
Ich fand die Passage aus dem Buch einfach nur witzig. Jeder soll seine eigene Meinung dazu haben. Das ist völlig in Ordnung. Deshalb fühle Dich hier bitte nicht angegriffen.
Was die Dinge im Zusammenhang mit meiner Person betrifft, die Du hier anführt:
1. Ich heiße Petra Wolff — bitte mit zwei ff, also kein böser Wolf 😉 Aber Petra reicht.
2. Ich habe bisher mit der Levermann-Strategie noch keine Gewinne gemacht. Das was so hoch im Plus liegt, sind nur offene Positionen.
3. Ich kann mich nicht an die vielen Experten erinnern, nach deren Meinung ich mit zu geringem Startkapital und zu kleinen Positionen arbeite. Der einzige, der das angemerkt hatte, warst wohl Du.
4. Danke für die guten Wünsche. Ich bin auch gespannt, wie es am nächsten Jahresende aussieht und wünsche mir natürliich echte Gewinne.
Ansonsten, bleib Deiner Strategie treu. Wenn Dir die technische Analyse hilft, ist es doch völlig in Ordnung. Für den einen ist es eben etwas, für den anderen nicht.

Hallo Mogli,
vergib mir, wenn ich falsch liege, aber Susan Levermann macht doch gerade _keine_ technische Analyse, sondern eine quantitative. Zwar bezieht sie auch die Kursentwicklung und das daraus resultierende Momentum mit ein, aber das war’s dann auch schon. Mit einer ausgefeilten technischen Analyse und irgendwelchen „Formationen“ hat das wenig zu tun. Der überwiegende Großteil ihrer Bewertung greift auf fundamentale Daten zu und nicht auf technische.
LG,
Jenny

Hallo Jenny,
im gewissen Sinne hast Du ja recht. Wenn Du aber mal diese Seite ganz nach oben scrollst, wirst Du diese Überschrift entdecken:
„Über Technische Analyse und dazugehörige Software“.
Unter diesem Thema ist es sicherlich nicht verkehrt, wenn man auch mal seine Gedanken dazu niederschreibt.
Grüße von
Der Börsewicht

Hallo Börsewicht,
ich beziehe mich nicht etwa auf den Artikel von Petra, sondern auf Moglis Kommentar, der da unter anderem schreibt: „Dass technische Analyse funktioniert, haben nicht nur Susan Levermann und die Anwender ihres Handelssystems bewiesen …“
Frau Levermanns Buch handelt aber gar nicht von der technischen Analyse. 🙂
LG,
Jenny

Ich stimme voellig zu und es ist ja schon lange bekannt dass es ueberhaupt keine ’scientific evidence‘ dafuer gibt dass diese Art Analysen auch nur fuer irgendetwas anderes als dummes Gerede gut sind. Was ich nie kapiere ist dass selbst serioese Nachrichtenmacher wie die von Tagesschau/ Boerse staendig auf dieses Zeugs verweisen. Wie erklaert man sich das?

Sie haben nichts Besseres anzubieten, brauchen aber wiederkehrend jede Menge Inhalte für Ihre Magazine um die Zuseher-/Lesequote für Werbekunden zu halten oder gar zu steigern. Was nun Gewinne oder Verluste der Benutzer solcher Software angeht hängt es sicher auch von der Aktienauswahl ab wie es sich entwickelt. Auch Analysten und Fachbuchautoren gehören zu dieser Maschinerie bzw Geschäftsidee.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert